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Neujahrsempfang Kuppenheim

Mit ICC-Rückenwind schneller zur B3-Neu-Ortsumfahrung?

Hoffen und Bangen in Kuppenheim: Bürgermeister Karsten Mußler stellt den Bürgern einen schnelleren Bau der Ortsumfahrung in Aussicht. Große Sorgen macht sich der Rathauschef allerdings ums Schwimmbad Cuppamare.

Erneuerung: Der südliche Teil der Friedrichstraße wird zwischen Ringstraße (ab dem gelben Gästehaus Kreuz) bis zum Friedhof umgestaltet und saniert.
Die Kuppenheimer Innenstadt wird für den Verkehr oft zum Nadelöhr. Das soll die Ortsumfahrung ändern. Foto: Willi Walter

Beim Neujahrsempfang der Stadt Kuppenheim hat Bürgermeister Karsten Mußler (Freie Wähler) seine Hoffnung auf einen schnelleren Bau der B3-Neu-Ortsumfahrung zum Ausdruck gebracht. Mit der Stadtehrennadel in Gold zeichnete er am Dienstagabend in der Veranstaltungshalle Heinz Huber aus.

Anlass zur Zuversicht in Sachen B3-Lückenschluss bot Mußler das positive Bürger-Votum der Bischweierer für das Logistikzentrum von Mercedes-Benz. Durch das ICC seien viele Türen aufgegangen, sagte Mußler. „Robert Wein und ich werden jetzt dafür sorgen, dass die Umfahrung nicht erst 2030 gebaut wird, sondern deutlich früher“, versprach der Rathauschef. Zugleich dankte er vor rund 300 Gästen den Landtagsabgeordneten Thomas Hentschel (Grüne) und Alexander Becker (CDU) für die Unterstützung.

Weltweite Krisen machen auch in Kuppenheim Angst

Bei dem von der Stadtkapelle und dem Harmonika-Spielring musikalisch umrahmten Empfang ging das Stadtoberhaupt zunächst auf die Herausforderungen durch die weltweiten Krisen und die damit verbundenen Zukunftsängste, vor allem aber auf das Leid der Menschen in der Ukraine ein. Mit Beginn der Corona-Pandemie 2020 hätten sich Verwaltung und Gemeinderat die Frage gestellt, wie es mit den Projekten weitergeht.

„Wir hatten uns entschieden, an allen Vorhaben festzuhalten“, betonte Mußler. So habe sich die Stadt vorgenommen, bis 2030 klimaneutral zu sein. Zudem habe sie sich das Ziel gesetzt, alle Bildungseinrichtungen auf Vordermann zu bringen, bei der Digitalisierung voranzukommen und weiterhin in die städtische Verkehrsinfrastruktur zu investieren.

Schulsanierung kostet fast elf Millionen Euro

Die Sanierung der Favoriteschule kostet demnach inklusive Digitalisierung mehr als 10,7 Millionen Euro. Sie soll bis März abgeschlossen sein. Ab Januar 2024 wird in Oberndorf die Grundschule samt Turnhalle für 5,25 Millionen Euro saniert. Die im Februar 2021 gestartete, 5,4 Millionen Euro teure Runderneuerung des Feuerwehrhauses mit Anbau soll ebenfalls im März abgeschlossen sein.

Cuppamare: Hohes Defizit wächst noch weiter

Als „unser Sorgenkind“ bezeichnete der Rathauschef das Hallenfreibad Cuppamare. „Das Defizit steigt der hohen Energiepreise wegen von derzeit einer Million Euro auf voraussichtlich rund 1,7 Millionen Euro im Jahr 2024. Das ist fatal, denn das Bad muss ja auch saniert werden.“ Auf Dauer könne sich die Stadt diesen Fehlbetrag nicht mehr leisten. Eine Lösung sieht Mußler in einer „interkommunalen Beteiligung am Defizit“, wie er sagte.

Beim Kapitel Straßensanierungen spannte er den Bogen bis zur Friedrichstraße L67 Süd, die bis Juni fertiggestellt sein soll. Zum Thema Finanzen erklärte er: „Während die Ausgaben für Infrastruktur bei mehr als 15 Millionen Euro liegen, beträgt der Schuldenstand knapp 2,5 Millionen Euro. Das kann sich sehen lassen.“ Erfreut zeigte sich der Bürgermeister auch über 150 Gewerbe-Neuanmeldungen 2021 und 2022.

Die Mercedes-Tochter Licular (Batterierecycling) beschere zusätzlich zu den 1.100 Mitarbeitern im Presswerk 80 neue Beschäftigte. Weitere Themen waren der Glasfaserausbau, die Neuausrichtung der Wasserversorgung oder die Revitalisierung der letzten Gewerbebrache auf dem Koffer-Kiefer-Areal (Alte Täschnerei). Dort entsteht „noch ab diesem Jahr“ ein CO2-neutrales Wohngebiet.

Drei gute Nachrichten für Kuppenheim

Ferner erfuhren die Gäste, dass der Bürgerpark durch eine Multisportanlage (Calisthenics- und Pumptrack) erweitert, das neue Pflegeheim „Junge Pflege“ im März/April eröffnet und das „Hilver“-Projekt auch nach Kuppenheim kommen wird.

 Der evangelische Pfarrer Jürgen Biskup, Bürgermeister Karsten Mußler und der katholische Priester und Dekan Ulrich Stoffers eröffnen zusammen mit Mußlers Sohn Nicolas und seiner Frau Sabine (von links) das Buffet.
Der evangelische Pfarrer Jürgen Biskup, Bürgermeister Karsten Mußler und der katholische Priester und Dekan Ulrich Stoffers eröffnen zusammen mit Mußlers Sohn Nicolas und seiner Frau Sabine (von links) das Buffet. Foto: Ralf Joachim Kraft

Beim Ehrungsteil verlieh das Stadtoberhaupt die Stadtehrennadel in Gold an Heinz Huber. Der Musiker und Musikpädagoge dirigierte 37 Jahre lang – von 1983 bis 2020 – das Orchester des Harmonika-Spielrings. Über Schecks freuen durften sich die Motoballer der Jugendmannschaft und der ersten Mannschaft des MSC Puma. Die einen sind Deutscher Jugendvizemeister, die anderen zum 13. Mal Deutscher Meister. Außerdem gratulierte das Stadtoberhaupt der Firma „Mode Palette“ zum 50-jährigen und der Firma Bergsport Kolb zum 100-jährigen Bestehen.

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