Skip to main content

Vorstellung in der Badner Halle

OB-Kandidaten stehen in Rastatt Wählern Rede und Antwort

Zehn Minuten Eigenwerbung, dann Zuschauerfragen: Die Kandidatenvorstellung der Stadt für die OB-Wahl in Rastatt folgte einem festen Schema. Die fünf Bewerber nutzten die Plattform mit unterschiedlichen Strategien.

Die fünf Bewerber für die OB-Wahl in Rastatt stehen in der Badner Halle auf der Bühne.
Der scheidende Amtsinhaber Hans Jürgen Pütsch (rechts) mit seinen potenziellen Nachfolgern auf der Bühne der Badner Halle. Dort stehen die Bewerber dem Publikum Rede und Antwort. Foto: Hans-Jürgen Collet

Die eine nutzte die Redezeit für einen Galopp durch das Wahlprogramm, der andere konzentrierte sich in freier Rede auf ein paar Eckpunkte: Bei der städtischen Kandidatenvorstellung am Mittwochabend in der Badner Halle fuhren die OB-Bewerber bei ihrer Eigenpräsentation unterschiedliche Strategien. Bei einer anschließenden Podiumsrunde konnten die Besucher Fragen stellen. Das Themenspektrum war groß.

350 Besucher verfolgten die Vorstellung in der Badner Halle. Der Live-Stream im Netz hatte rund 400 Zuschauer. Die Veranstaltung folgte einer klaren Struktur, die der Gemeinderat im Vorfeld festgezurrt hatte. Zunächst hatte alle fünf Kandidaten zehn Minuten Zeit, sich und ihre Ziele vorzustellen.

Anschließend standen sie gemeinsam auf der Bühne für Fragen aus dem Publikum zur Verfügung. Die Bürger hatten 30 Sekunden Zeit, eine Frage zu formulieren. Den Kandidaten räumte das Reglement drei Minuten für eine Antwort ein. Unterm Strich summierte sich die Gesamtdauer der Veranstaltung unter Moderation des scheidenden Oberbürgermeisters Hans Jürgen Pütsch (CDU) auf rund drei Stunden.

Brigitta Lenhard (CDU) nutzte ihre Redezeit, um eine Vielzahl von Themen anzureißen, von Kindergartenplätzen über Sicherheit, Straßenbauprojekte und Ehrenamt bis hin zu Bürokratie. Die Innenstadtentwicklung wolle sie zur Chefinnen-Sache machen: „Der Besuch in der Innenstadt muss ein Erlebnis sein.“

OB-Kandidatin Brigitta Lenhard in der Badner Halle.
Brigitta Lenhard erläutert unter anderem die Idee einer Ehrenamtskarte. Foto: Hans-Jürgen Collet

Thomas Hentschel (Grüne) sprach als einziger Bewerber komplett frei. Er schilderte seinen Eindruck, als er vor 25 Jahren zum ersten Mal nach Rastatt gekommen sei: „Wow, was für eine tolle Stadt.“

Er wolle gemeinsam mit den Bürgern den „Geist von Rastatt“ wecken und die Kommune wieder zu dem machen, was sie sein solle: „Das Zentrum von Mittelbaden.“

OB-Kandidat Thomas Hentschel in der Badner Halle in Rastatt.
Thomas Hentschel will mit den Bürgern den „Geist von Rastatt“ wecken. Foto: Hans-Jürgen Collet

Monika Müller (SPD) stellte ebenfalls zahlreiche programmatische Punkte vor. Als Idee zur Innenstadtbelebung brachte sie ein, leerstehende Gebäude für Kindertagespflege zu nutzen.

Sie plädierte auch für mehr Bürgerbeteiligung: „Warum nicht beim Kombibad beginnen und einen Bürgerentscheid ins Leben rufen?“

OB-Kandidatin Monika Müller in der Badner Halle in Rastatt.
Monika Müller erwägt einen Bürgerentscheid beim Kombibad. Foto: Hans-Jürgen Collet

Volker Kek (AfD) verlor in der ersten Hälfte seiner Rede kaum ein Wort zu Rastatt. Er sprach über die Krise, in der sich der Wirtschaftsstandort Deutschland aus seiner Sicht befinde und über Messerangriffe im öffentlichen Raum.

Mehrere Besucher verließen den Saal. Schließlich brachte er noch einige Forderungen für die Stadt aufs Tapet, wie bezahlbaren Wohn- und günstigen Parkraum.

OB-Kandidat Volker Kek auf der Bühne der Badner Halle.
Volker Kek fordert bezahlbaren Wohn- und günstigen Parkraum. Foto: Hans-Jürgen Collet

Michael Gaska (parteilos) fokussierte sich auf fünf Punkte seines Wahlprogramms, darunter Nachhaltigkeit, Bildung und Betreuung, Handel und Wirtschaft sowie Ehrenamt. Ideen müssten gemeinsam umgesetzt werden.

Zu den Besuchern sagte er: „Ich möchte Ihnen die Möglichkeit geben, mitzumachen.“ Und er versprach: „Ich werde Sie nicht enttäuschen.“

OB-Kandidat Michael Gaska auf der Bühne der Badner Halle in Rastatt
Michael Gaska verpricht den Besuchern: „Ich werde Sie nicht enttäuschen.“ Foto: Hans-Jürgen Collet

Bei der Fragerunde nutze Sieghard Oberacker vom Klimabündnis Mittelbaden gleich zweimal die Gelegenheit, Fragen zum Thema Klimawandel zu platzieren.

Lenhard, Hentschel und Gaska kündigten an, mehr Flächen entsiegeln und mehr Grün in die Stadt bringen zu wollen. Sie sprachen sich auch dafür aus, zu prüfen, ob Geothermie in Rastatt eine Option wäre. Müller berichtete von ihren Erfahrungen als Dezernentin in Wolfsburg, wo sie gerade einen Hitzeaktionsplan auflege: „Das würde ich auch für Rastatt machen.“

Wichtig sei aber auch die Frage: „Wo kann ich Energie sparen?“ Kek stellte den Klimawandel zwar nicht in Abrede, sagte aber in Richtung des Fragestellers: „Ich sehe das leider nicht so dramatisch wie Sie.“ Rastatt könne das Weltklima nicht retten.

Ein Besucher forderte Müller und Gaska auf, jeweils drei Gründe zu nennen, warum er besser den einen als den anderen wählen solle. Müller verwies auf ihre Fachkompetenz: „Ich bin die, die Erfahrung mit Rathäusern und Mitarbeitern in Rathäusern hat.“ Gaska konterte: „Ich bin parteiunabhängig und keinem Parteibuch verpflichtet.“

Ein Besucher wollte von Hentschel wissen, welche Punkte aus dem Mobilitätskonzept er zuerst umsetzen wolle. Hentschel kündigte an, für mehr sichere Radwege sorgen zu wollen: „Dem würde ich eine sehr hohe Priorität einräumen.“

Rastatts Oberbürgermeister Pütsch wünscht sich eine hohe Wahlbeteiligung für Rastatt

Ein anderer Besucher wollte von Lenhard wissen, was sich hinter ihrer Idee einer Ehrenamtskarte verberge. Lenhard stellt sich vor, dass die Eigentümer beispielsweise von vergünstigten Eintritten oder Sondertarifen im ÖPNV profitieren könnten.

Dies solle ein Anreiz sein, sich zu engagieren: „Ehrenamt muss sich auch lohnen.“ Weitere Fragen drehten sich um Digitalisierung der Verwaltung oder die künftige Zusammenarbeit der Stadtspitze mit der Kirche.

OB Pütsch appellierte in seiner Abmoderation an die Besucher, zur Wahl zu gehen. Bei seiner eigenen Wiederwahl sei die Beteiligung „grottenschlecht“ gewesen. Er wünsche sich ein starkes Votum, so dass der Sieger auch einen klaren Auftrag bekomme.

Weitere Vorstellungsrunden finden statt an diesem Donnerstag in der Altrheinhalle Plittersdorf, am Freitag in der Festhalle Ottersdorf, am Dienstag, 19. September, in der Oberwaldhalle Rauental, am Mittwoch, 20. September, in der Festhalle Wintersdorf und am Donnerstag, 21. September, in der Sporthalle Niederbühl. Beginn ist jeweils um 19 Uhr.

Newsletter zur OB-Wahl

Mit dem Newsletter zur Oberbürgermeisterwahl in Rastatt sind Sie immer auf dem Laufenden. Einfach über diesen Link die E-Mail-Adresse eingeben und „Rastatt 2023 | Der Newsletter zur Oberbürgermeisterwahl“ auswählen. Der kostenlose Newsletter ist jederzeit wieder abbestellbar.

nach oben Zurück zum Seitenanfang