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Bürgerinfo zu Wohnbauvorhaben

CO2- und autofrei: In Ötigheim könnte ein innovatives Wohnquartier entstehen

Zu einem „Leuchtturm mit Strahlkraft für die gesamte Region“ könnte in Ötigheim ein innovatives innerörtliches Wohnquartier an der Mühlstraße werden. Das Vorhaben verspricht CO2- und autofreies „Leben im Park“. Bei einer Bürgerinfo am Dienstag erfuhren die Einwohner erstmals Details.

Noch stehen sie: Doch ab 2022 bis Ende 2023 sollen der Bauhof, die Feuerwehr und das DRK auf dem Areal des früheren Penny-Marktes im Ötigheimer Gewerbegebiet neu gebaut werden. Auf dem freigewordenen Areal an der Mühlstraße entsteht dafür das innovative innerörtliche Baugebiet „Wohnen am Federbach“.
Ab 2022 bis Ende 2023 sollen der Bauhof, die Feuerwehr und das DRK auf dem Areal des früheren Penny-Marktes im Ötigheimer Gewerbegebiet neu gebaut werden. Auf dem freigewordenen Areal entsteht dafür das innovative Baugebiet „Wohnen am Federbach“. Foto: Ralf Joachim Kraft

Mit rund 70 Bürgern war die Mehrzweckhalle „voll besetzt“. Zumindest für Corona-Verhältnisse. Bei einer Bürgerinfoveranstaltung stellten die Gemeinde Ötigheim und der mögliche Investor „Evohaus“ ein Projekt vor, das energetisch und planerisch zu einem „Leuchtturm mit Strahlkraft für die gesamte Region“ werden könnte.

Gemeint ist die geplante Entwicklung eines innovativen innerörtlichen Wohnquartiers an der Mühlstraße. Entstehen soll es in jenem Bereich, in dem sich aktuell noch der Gemeindebauhof, die Feuerwehr, das Rote Kreuz und die Vereinsgaragen befinden.

Der Regionalverband Mittlerer Oberrhein (RMO) und die Technologie-Region Karlsruhe (TRK) befürworten und unterstützen die „vorbildliche Quartiersentwicklung am Federbach“ ausdrücklich. RMO-Direktor Gerd Hager sprach von einem „bemerkenswerten Referenz-Projekt, von denen es noch nicht viele gibt“.

TRK-Geschäftsführer Jochen Ehlgötz erklärte: „Die Technologie-Region soll zum Hotspot werden für solche Leuchtturmprojekte.“ Mit den Worten „innovativ, nachhaltig, architektonisch hochwertig, CO2-frei, autofrei und mit anderen Quartieren vernetzbar“ brachte Ehlgötz auf den Punkt, was das Viertel auszeichnen soll.

„Wohnen am Federbach“ verspricht „Leben wie im Park“

Die Details zur Entwicklung des Wohnareals „Wohnen am Federbach“ hatten Bürgermeister Frank Kiefer (CDU) und der Geschäftsführer der Karlsruher „Evohaus“, Heinz Hanen, parat. „Evohaus“ habe, wie Kiefer sagte, den Planentwurf auf eigenes Risiko gefertigt. Co-Investor sei die VR-Bank in Mittelbaden.

Wie die BNN berichteten, will die Gemeinde den nicht mehr sanierbaren Komplex „Bauhof, Feuerwehr und DRK“ am Standort Mühlstraße abreißen lassen. Die Gebäude sollen ab 2022 bis Ende 2023 im Gewerbegebiet auf dem Areal des früheren Penny-Marktes neu entstehen.

Innovatives Vorhaben soll Wohnraumbedarf im Ort decken

Im Gegenzug ist an der Mühlstraße besagtes Baugebiet geplant. Das Vorhaben soll zuerst den Wohnraumbedarf der Ötigheimer decken, wie der Bürgermeister sagte. Danach werde auch die Nachfrage Auswärtiger bedient.

Vorgesehen sei ein Wohnform-Mix von Eigentums- und Mietwohnungen. Gebaut werden sollen Einfamilien-, Doppel- und Reihenhäuser. „Wir könnten so hochwertigen Wohnraum im Ort schaffen und zugleich einen Beitrag zur Energiewende leisten“, betonte das Ortsoberhaupt.

Wir könnten so einen Beitrag zur Energiewende leisten.
Frank Kiefer, Bürgermeister von Ötigheim

Wie das smarte Quartier aussehen soll, zeigte Heinz Hanen zusammen mit Sigurd Karl Henne von der BHM-Planungsgesellschaft Bruchsal. Demnach soll das beim Wald und am Federbach gelegene Wohnareal von Grünräumen und Bäumen durchzogen sein. Lediglich Fußwege verbinden die Menschen, die „ein Leben wie im Park“ erwartet, wie Hanen und Henne sagten.

Der Siedlungsraum werde autofrei gestaltet. Die Zufahrt für Lieferwagen, Feuerwehr und Krankenwagen bleibe gewährleistet. Oberirdisch werde es für den „Quellverkehr“ 15 Stellplätze am Federbachweg geben. Alle anderen Autos werden unter die Erde in eine zentrale Tiefgarage verbannt.

„Smartes Quartier“ wird komplett CO2- und autofrei sein

Diese befindet sich dort, wo früher die Hausmülldeponie war. Die dort vorhandenen Altlasten sollen entsorgt werden. In der Tiefgarage, über die alle Häuser erreicht werden können, ist Platz für 112 Fahrzeuge. Wobei laut Hanen jeder Stellplatz einen E-Ladepunkt erhält. „In der Garage werden auch zwei bis drei E-Autos stehen, die von allen genutzt werden können.“

Die Gesamtenergieversorgung des Areals wird den Ausführungen zufolge komplett CO2-frei sein. Es kommen nur regenerative Energien wie Strom aus Fotovoltaik und oberflächennahe Geothermie zum Einsatz. Geheizt wird über Wärmepumpen. Überschüssige Energie fließt in Batterie- und Wärmespeicher. Zur Energiestrategie gehört auch die Vernetzung mit Nachbarquartieren.

Energiestrategie sieht Vernetzung mit Nachbarquartieren vor

In seinem Ausblick erklärte Bürgermeister Kiefer, dass der Gemeinderat noch in diesem Jahr den Grundsatzbeschluss fassen werde. Bei Zustimmung könne das Bebauungsplanverfahren 2021 beginnen. Realisiert werden könne das Projekt nach dem Neubau von Bauhof, Feuerwehr und DRK ab 2023 in einer Bauzeit von 18 bis 20 Monaten. Durch den Verkaufserlös Mühlstraße würden die Investitionen im Gewerbegebiet teilweise finanziert.

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