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„Historisch Antik“

In Ötigheim etabliert Hendrik Pape eine neue Kulturbühne mit Wohnzimmeratmosphäre

Es ist eine Bühne mit besonderer Atmosphäre bei „Historisch Antik“ in Ötigheim. Schauspieler, Regisseur und Produzent Hendrik Pape liebt das Ambiente zwischen Altem und Rarem. Er lädt dort im fünften Jahr zum bunten Kulturherbst mit Musik, Theater und Kunst.

Künstler auf der Bühne
Einen bunten Kulturherbst 2023 verspricht die Theaterproduktion Nachtwerk von Hendrik Pape (hinten links) im „Historisch Antik“ in Ötigheim. Foto: Anja Groß

Auf dem Ötigheimer Ortsschild ist in Reminiszenz an die weithin bekannte Freilichtbühne seit Neuestem die Zusatzbezeichnung „Telldorf“ zu lesen. Darüber hinaus ist Ötigheim Landmusikort. Ein Ort mit Kultur also. Wo, wenn nicht dort, sollte also Platz sein für eine weitere kleine Kulturbühne in der Region?

Die etabliert sich bei „Historisch Antik“ von Emil Rittler in der Ötigheimer Industriestraße 11. Dort bietet der freiberufliche Schauspieler und Regisseur Hendrik Pape, der Liebe wegen ein Ötigheimer, mit seiner Theaterproduktion Nachtwerk nun im fünften Jahr ein Veranstaltungsprogramm aus Musik, Kunst und Theater. Es soll den trüben Herbst bunter machen.

Besonderer Spielort mit Wohnzimmeratmosphäre in Ötigheim

„Das soll keine Konkurrenz zum Winterprogramm der Volksschauspiele sein“, betont Pape, der auch immer wieder auf der Freilichtbühne zu sehen ist. Doch bei „Historisch Antik“, wo Emil Rittler Raritäten und Antikes zusammengetragen hat, ist schon der Spielort an sich besonders, hat etwas von Omas Wohnzimmer. In diesem ungewöhnlichen Ambiente und so nah am Publikum zu spielen, das hat Hendrik Pape 2019 inspiriert, es mit seiner Theaterproduktion Nachtwerk als Veranstaltungsort auszuprobieren.

Das Experiment ist gelungen.
Hendrik Pape
Veranstalter des Kulturherbsts

Im fünften Jahr und trotz aller coronabedingten Schwierigkeiten sind sich Rittler und Pape nun einig: „Das Experiment ist gelungen.“ Dafür sprechen auch die 13 Veranstaltungen, die ab dem 27. Oktober geplant sind. Dass die Zuschauer mittlerweile sehr kurzfristig buchen, sieht Pape nicht als Problem. „Es soll so sein wie wir: spontan und kurz entschlossen“, sagt der Künstler.

Das Programm bestückt Pape aus seinem künstlerischen Netzwerk. So leben alle Künstlerinnen und Künstler in der Region, sind hier bekannt und haben ihr Stammpublikum. Zudem gibt es bei vielen prägende Verbindungen zu Ötigheim und den Volksschauspielen.

Szene aus „Alles was Sie wollen“.
„Alles was Sie wollen“ spielen Stefan Roschy und Anne von Linstow bei „Historisch Antik“ und im Kellertheater Rastatt. Foto: Anja Groß

Wie bei Stefan Roschy, der vielen noch als „Wilhelm Tell“ auf der Freilichtbühne (2022) in guter Erinnerung ist. Roschy und Pape gestalten zudem gemeinsam das Sommertheater im Baldreitgarten Baden-Baden. Als erstes Theaterstück war dort die Vorpremiere der romantischen Komödie „Alles was Sie wollen“ mit Anne von Linstow (bekannt aus der Fernsehserie „Die Fallers“) zu sehen.

Und mit diesem Stück unter der Regie von Hendrik Pape beginnen Roschy und von Linstow nun am 27. und 28. Oktober jeweils um 20 Uhr den Kulturherbst 2023 in Ötigheim. Weitere Termine: 10. und 11. November sowie am 2. und 3. Dezember im Kellertheater Rastatt.

Frau singt am Klavier
Romina Becker singt am 29. Oktober französische Chansons. Foto: Anja Groß

Am 29. Oktober ab 18 Uhr entführen die Cousinen Romina und Ruth Becker aus Ötigheim mit Chansons und Bildern nach Paris. „Flair de Paris“ nennen sie ihr Programm. Mit Chansons von Jacques Brel bis Zaz, gesungen von Romina Becker, französischen Weinen und den Bildern von Ruth Becker geht es um französische Lebensart.

Und wie könnte es anders sein? Romina Becker, Papes Lebensgefährtin, stand bei den Volksschauspielen von Kindesbeinen an auf der Bühne. Heute leitet sie hauptberuflich die Tanzschule „Tanzraum“ in Rastatt.

Weiter geht es am 3. und 4. November, jeweils um 20 Uhr, mit Hendrik Pape selbst. In „Der Kontrabass“ mimt er nach dem Text von Patrick Süskind den einsamen Kontrabassisten – komisch und tragisch zugleich. „Bei jedem Date drängt er sich in den Vordergrund“, lamentiert Pape auf der Bühne über das schwierige Verhältnis zu seinem Instrument.

Mann mit Kontrabass
Gespaltenes Verhältnis: Hendrik Pape und „Der Kontrabass“. Foto: Anja Groß

Aus dem Leben einer Hochzeitssängerin plaudert und singt am 17. November um 20 Uhr Silvie Fazlija, am Piano begleitet von Michael Postweiler. „Nach über 23 Jahren und 600 Hochzeiten habe ich daraus ein Stück mit Musik gemacht“, sagt Fazlija beim Pressetermin in Ötigheim. Einen Zusatztermin gibt es am 8. Dezember, 20 Uhr, im Kellertheater Rastatt.

Die Jack Woodman Group mit Rocknummern aus den 70ern verspricht am 18. November, ab 19.30 Uhr, einen Abend „mit plugged und unplugged Segmenten“, wie es in der Programmvorschau heißt. Beim ersten Termin vergangenes Jahr im „Historisch Antik“ „war die Bude voll“, erinnert sich Musiker Sepp Elsland. Denn maximal 90 Konzert- und 60 Theaterbesucher fasst der Veranstaltungsort.

Den Abschluss des Kulturherbsts gestaltet wiederum eine Ötigheimerin: In „Die Goldigen Zwanziger“ nimmt Barbara Mauch das Publikum am 25. November, ab 20 Uhr, mit. Die Sängerin kommt immer wieder gerne zu Auftritten in die alte Heimat, das Telldorf, den Landmusikort.

Kartenreservierung

Reservierungen und Infos unter Telefon 0179 6932623 oder theaterproduktionnachtwerk@gmx.net. www.theaternachtwerk.de.

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