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Jobrad und E-Dienstfahrzeuge

Ötigheim schafft Anreize für umweltfreundliche Mobilität

Nachhaltigkeit und Klimaschutz sind in aller Munde. Mit Anreizen wie Jobrad-Leasing oder Radfahrkostenzuschuss will die Gemeinde Ötigheim ihre Mitarbeiter zum Umstieg motivieren.

Zwei Fahrradfahrer auf dem Rathausvorplatz Ötigheim.
Dank Jobrad und Radfahrkostenzuschuss: Sascha Maier und Carola Eichelberger radeln zu ihrem Arbeitsplatz im Rathaus Ötigheim. Foto: Anja Groß

Fröhlich winkt Sascha Maier, als er auf den Ötigheimer Rathausvorplatz radelt. Seit Mai 2018 nutzt der Leiter Rechnungsamt und Personalverwaltung vorwiegend ein Zweirad, um von seinem Wohnort Loffenau zur Arbeitsstelle zu gelangen. Das sind jedes Mal exakt 43 Kilometer für Hin- und Rückweg, hat Maier mit seinem Fahrradcomputer gemessen. Zunächst war es ein Pedelec, er radelte also mit elektronischer Unterstützung. Doch im November 2021 ist Maier auf ein Vollcarbon-Rennrad umgestiegen.

„Mein Fitnesslevel ist durch das nahezu tägliche Radfahren enorm gestiegen“, erklärt er. „Überhaupt aufs Rad umzusteigen, dafür war 2018 das Angebot des Jobrad-Leasings der Gemeinde der Auslöser“, erzählt Maier. Für den Umweltschutz, weil es den eigenen Geldbeutel schont und der Gesundheitsförderung dient, ist er dabei geblieben. „Das tut gut, wenn man wie ich mindestens 44 Stunden Wochenarbeitszeit überwiegend am Schreibtisch verbringt“, stellt er fest. Mehr als 20 Mitarbeiter hätten das Jobrad-Angebot seit 2018 genutzt, manche schon das zweite Fahrrad geleast.

Ich komme super entspannt zur Arbeit.
Carola Eichelberger
Mitarbeiterin der Gemeindeverwaltung Ötigheim

Bei der Ankunft in Ötigheim in der Mehrzweckhalle neben dem Rathaus duschen zu können, sei aber ebenfalls ein wichtiger Aspekt für den Umstieg, befindet auch Maiers Kollegin Carola Eichelberger. Sie kommt in den Sommermonaten mindestens einmal pro Woche aus Iffezheim mit dem Rad zur Arbeit und radelt auch sonst gern und viel. „Ich komme super entspannt zur Arbeit, es tut der Gesundheit gut, und der Radfahrkostenzuschuss motiviert obendrein“, sagt sie. Besonders als vergangenes Jahr der Sprit extrem teuer war, sei das auch ein Einsparfaktor gewesen.

Radfahren spart Geld und CO2-Emissionen

Überhaupt sind die Fahrradständer rund ums Ötigheimer Rathaus gut belegt. „Es kommen sehr viele Mitarbeiter mit dem Rad“, bestätigt Maier, der auch die Personalverwaltung leitet. 14 aktive Verträge für das Jobrad-Leasing gebe es aktuell bei den 125 Mitarbeitenden der Gemeinde Ötigheim, berichtet er. Zudem kämen viele, die in Ötigheim wohnen und einen kurzen Weg haben, mit dem Rad.

Die Gemeinde will weitere Anreize für eine nachhaltigere und klimaschonende Mobilität der Mitarbeiter schaffen. Das hängt auch mit der geplanten Zertifizierung für den European Energy Award zusammen. Für die Nachhaltigkeit solcher Projekte zur Treibhausgasreduktion gibt es Punkte für die Gemeinde.

So wurde dem Gemeinderat am Dienstag ein Konzept vorgestellt, das auf sechs Säulen ruht: Bezuschussung durch Jobrad, Jobticket und Radfahrkostenzuschuss, Home-Office-Regelungen, um Arbeitswege und CO2-Ausstoß einzusparen, E-Dienstfahrzeuge, E-Scooter und E-Carsharing für Dienstfahrten sowie Ausbau von Lademöglichkeiten und Fahrradabstellplätzen.

Zuschuss fürs Radfahren

25 Euro ÖPNV-Zuschuss werden seit 2015 gezahlt. Aber: „Der ÖPNV ist zu unattraktiv und zu umständlich“, stellt Maier fest. Busanbindungen, die nicht aufeinander abgestimmt sind und die Bindung an feste Abfahrtszeiten sieht er als Hemmschuh, den ÖPNV zu nutzen. So gibt es aktuell auch nur zwei Jobticket-Nutzer bei der Gemeinde. Durch das Deutschlandticket steige gerade die Attraktivität wieder, stellt Maier fest.

Stärker genutzt wir der Rad-Fahrtkostenzuschuss von 30 Cent pro Arbeitstag für jeden vollen Kilometer der einfachen Entfernung zwischen Wohnung und Arbeitsplatz (monatlicher Höchstbetrag: 70 Euro). Auch wer den Weg zur Arbeit zu Fuß zurücklegt, kann diesen Zuschuss in Anspruch nehmen, sagt Maier. Für den im Oktober 2022 eingeführten Zuschuss liegt allerdings noch keine Auswertung vor.

Ansonsten hat die Gemeindeverwaltung ein E-Auto für Dienstfahrten sowie seit Neuestem einen E-Vito für die Hausmeister. Zudem könne das Carsharing-Auto von Deer am Bahnhof für Dienstfahrten genutzt werden. Auch gibt es ein Dienstfahrrad. Anschaffen will die Gemeinde noch einen oder zwei E-Scooter für kurze innerörtliche Wege.

Die Installation von weiteren Lademöglichkeiten für Elektrofahrzeuge bei der Mehrzweckhalle und an weiteren zentralen Standorten gehört ebenfalls zum Konzept Mitarbeitermobilität. Auch weitere Fahrradabstellplätze sollen geschaffen werden. Der Gemeinderat befürwortete das Konzept, das man auch unter dem Aspekt „attraktiver Arbeitgeber“ sieht.

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