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Nach vier Jahren Pausen

An vielen Orten wird es mächtig voll beim Straßentheater-Festival „tête-à-tête“ in Rastatt

Kommen die Menschen auch nach vier Jahren Pause noch zum tête-à-tête? Diese Frage kann spätestens seit Donnerstagnachmittag mit einem klaren „Ja“ beantwortet werden.

Volles Haus: Wie hier im Kulturforum beim Auftritt von Pol & Freddy Cie ist die Stimmung am Feiertag locker und entspannt.
Volles Haus: Wie hier im Kulturforum beim Auftritt von Pol & Freddy Cie ist die Stimmung am Feiertag locker und entspannt. Foto: Stephan Friedrich

An die Pandemie oder nach wie vor hohe Corona-Zahlen erinnern auf dem Rastatter Marktplatz höchstens noch die verschiedenen Corona-Teststationen. Bei den Festivalbesuchern herrscht eine ausgelassene Stimmung, viele nehmen sich wie selbstverständlich in den Arm: Schließlich hat man sich zum Teil seit Jahren nicht mehr gesehen. Masken sind nur ganz vereinzelt zu sehen.

Gerade auf dem Marktplatz und hier insbesondere an den Spielorten vor der katholischen Stadtkirche oder dem historischen Rathaus wird es mächtig voll.

Die Menschen stehen in zehner- und 20er-Reihen, einen Sitzplatz bekommt hier nur der, der fast eine Stunde vor Aufführungsbeginn da ist.

So wie Renate und Franz Huber aus Iffezheim: „Wir haben uns einige Programmpunkte gezielt rausgesucht und nehmen uns dafür die notwendige Zeit“, sagen die beiden und genießen erst einmal ein Eis. Schließlich sind es noch mehr als 50 Minuten, bis Fraser Hooper die als Bühne dienenden Stufen des St.-Alexander-Eingangsportals betritt.

Menschenmassen sind kurz vor 16 Uhr auch im Kulturforum zu finden. Hier haben gleich Pol & Freddy Cie ihren einzigen Auftritt des Tages. Da das Areal weitläufig ist, haben auch die noch eine gute Sicht, die erst wenige Minuten vor Vorstellungsbeginn eintreffen.

Ordner achten auf die Fluchtwege im Kulturforum

Danach wird es eng und die Ordner sorgen dafür, dass die Fluchtwege nicht blockiert werden. Ein Rollstuhlfahrer wird von den Besuchern wie selbstverständlich nach vorne durchgelassen und auch die zahlreichen Kinder bekommen in der ersten Reihe noch einen Platz. Und wenn kein Platz mehr frei ist, dann wird eben zusammengerückt.

Die Stimmung ist ausgelassen, die Besucher genießen es: „Es ist toll“, fasst Elisabeth Reuters zusammen, die gerade noch ihre beiden Töchter in Richtung Sitzplatz auf den ausgelegten Matten in der ersten Reihe dirigiert.

Im Murgpark und im Schlossgarten ist es entspannter

Deutlich entspannter ist die Lage im Murgpark und im Schlossgarten. Hier finden die eher ruhigeren Nummern statt. Gerade der Schlosspark entwickelt sich schon fast zu einer Oase der Ruhe. Nummern wie die von Manibus Pedibus kommen hier besonders gut zur Geltung.

Viele Festivalbesucher nutzen die Gelegenheit, um eine kleine Verschnaufpause einzulegen. Das Konzept der Organisatoren, das Festival noch mehr als sonst zu entzerren, geht voll auf. „Wir sind sehr zufrieden, bisher läuft alles reibungslos“, berichtet die organisatorische Leiterin Christina Hernold.

Kleine Hocker und Klappleitern für eine bessere Sicht

Derweil ist die Stadt am Feiertag, dem traditionell bestbesuchten Tag des Festivals, bestens besucht. Vor den Eisdielen bilden sich teilweise lange Schlangen, an vielen Spielstätten ist Papas Schulter für den Nachwuchs die einzige Möglichkeit, etwas vom Geschehen mitzubekommen. Andere dagegen setzen auf kleine Hocker, Klappleitern oder Sprudelkisten.

„Die haben mir schon einen sehr guten Dienst erwiesen“, berichtet Peter Hause, der extra aus Freiburg zum tête-à-tête gekommen ist. Den mit im Gepäck befindlichen Schirm kann er derweil getrost im Rucksack lassen, denn es bleibt den ganzen Tag trocken. Dass immer wieder ein angenehmer Wind zu spüren ist, freut viele.

Und so hat das tête-à-tête den ersten Ansturm bestens überstanden. Es bleiben drei weitere Festivaltage, auf die sich die Besucher ebenso freuen wie die Künstler und die zahlreichen ehrenamtlichen Helfer, die dazu beitragen, dass das tête-à-tête auch 2022 ein wahrer Besuchermagnet ist.

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