Endlich steht es wieder auf dem Rastatter Festplatz zur Friedrichsfeste: das große, rot-blaue Zelt des Zirkus Bely.
Nicht nur für die Artisten geht am kommenden Samstag, 9. März, eine lange Wartezeit zu Ende: „Alle freuen sich sehr, dass die Saison nun endlich losgeht“, sagt Zirkuschefin Marina Frank und verweist auf zahlreiche Passanten, die seit dem vergangenen Sonntag neugierig um das Gelände streifen und fragen, wann sich im Zelt das erste Mal der Vorhang hebt.
Zirkus Bely verlässt Winterquartier auf der Baldenau
Anfang November hat der Familienzirkus seine letzte Vorstellung gegeben, seitdem war Winterpause. Diese hat der Zirkus Bely in diesem Jahr erstmals am Rande des Segelflugplatzes in Rastatt verbracht. „Wir sind dort sehr herzlich aufgenommen worden“, sagt Marina Frank.
Notwendig war der neue Platz, da das Merzeau-Gelände ebenso wie das gegenüberliegende Areal der ehemaligen Türkenlouis-Kaserne in diesem Jahr nicht mehr zur Verfügung standen.
„Wir sind sehr froh, dass wir kurzfristig eine Überwinterungsmöglichkeit für uns und unsere Tiere in Rastatt gefunden haben“, sagt Frank und dankte der Luftsportgruppe Rastatt für die unkomplizierte Zusammenarbeit.
Da es auf der Baldenau keine festen Gebäude und Ställe gibt, wurden für die Tiere Zelte aufgebaut: „Es gab nur sehr wenige richtig kalte Tage. Das war für uns natürlich gut“, sagt Zirkuschef Harry Frank, der auf eine gute und angenehme Zeit im neuen Winterquartier zurückblickt.
In den nächsten Tagen will man dieses komplett säubern und dann wieder übergeben. Ein Wiedersehen im Herbst: Nicht ausgeschlossen. „Wir haben darüber aber noch nicht konkret gesprochen“, sagt Marina Frank.
Gemeinsam mit den anderen Männern des rollenden Familienunternehmens ist Harry Frank seit einigen Tagen dabei, alle Wohnwagen, Tiere und natürlich das große Zelt die knapp drei Kilometer von der Baldenau auf den Festplatz zur Friedrichsfeste zu bringen, wo der Zirkus Bely traditionell seine neue Saison eröffnet. „Auch als Dank an alle Menschen hier in Rastatt, die uns im Winter auf vielfältige Art und Weise unterstützt haben“, sagt Marina Frank.
Für ihre Tochter Neyenne, die unter anderem Bodenakrobatik in der Manege präsentieren wird, ist es immer wieder ein ganz besonderes Gefühl, wenn das große Zelt zum ersten Mal im Jahr aufgebaut wird. „Da fängt es an zu kribbeln“, sagt sie.
Wenn in den kommenden Tagen die Tribünen aufgebaut, die Licht- und Tonanlagen installiert und erstmals Sägespäne im Zirkusrund verteilt werden, steigt die Vorfreude noch mehr: „Die Manege ist unser Leben. Dafür trainieren wir“, sagt Neyenne Frank.
Zwar gab es in den vergangenen rund vier Monaten keine Vorstellungen im eigenen Zelt, trotzdem blicken die Artisten auf eine arbeitsintensive Zeit zurück. „In den Wintermonaten werden die Grundlagen für eine erfolgreiche Saison gelegt“, sagt Nadjana Frank. Jeder denkt sich neue Nummern aus oder sucht nach Verbesserungen.
Futterkosten von mehreren hundert Euro pro Tag
Zudem waren viele Familienmitglieder bei verschiedenen Weihnachtszirkussen unter anderem in Waiblingen, in Holland oder in Belgien engagiert. Showauftritte sorgten für Einnahmen während der vorstellungsfreien Zeit. Auf mehrere hundert Euro beziffert Marina Frank alleine die Futterkosten, die pro Tag für die rund 80 Großtiere des Zirkus Bely anfallen.
In Rastatt mit dabei sind unter anderem Alpakas, die vor wenigen Tagen Nachwuchs bekommen haben, und eine Kamelherde, die sich vergangene Woche über Nachwuchs gefreut hat.
In den Wintermonaten werden die Grundlagen für eine erfolgreiche Saison gelegt.Nadjana Frank
Zirkusartistin
Im rund zweistündigen Programm sind neben verschiedenen Pferdedressuren und der beliebten Hundenummer von Willi Adrian in diesem Jahr zahlreiche neue Punkte zu erleben. Unter anderem treten Ziegen, Ponys und Hunde in einer gemeinsamen Nummer auf. Dazu gibt es Artistik hoch unter der Zirkuskuppeln, eine Rola-Rola-Nummer, Clownerie und Live-Musik.
Auch die jüngste Zirkus-Generation mischt beim Auftakt mit
Auch die jüngste, mittlerweile neunte Generation des Zirkus Bely präsentiert sich teilweise erstmals mit eigenen Nummern in der Manege.
Der achtjährige Maddox tritt als Jongleur auf und lässt sein Diabolo tanzen, während die siebenjährige Sunisha und ihre vierjährige Schwester Soleyna Bodenakrobatik präsentieren.
In Rastatt spielt der Zirkus Bely vom kommenden Samstag, 9. März, bis einschließlich Sonntag, 24. März täglich um 16 Uhr auf dem Festplatz zur Friedrichsfeste. Montag und Dienstag sind Ruhetage.
Tickets
(01 72) 7 29 20 93