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Tödlicher Absturz

Rastatter Unglückspilot baute Maschine selbst

Nach dem tödlichen Absturz auf dem Segelflugplatz in Rastatt liegen erste Erkenntnisse zur Ursache vor. Der Pilot hatte die Ultraleichtmaschine über Jahre hinweg selbst gebaut. Offenbar ging in der Luft eine Tragfläche zu Bruch.

Vollkommen zerstört: Offenbar führte ein Bruch der Tragfläche zum Flugzeugabsturz auf der Baldenau.
Vollkommen zerstört: Offenbar führte ein Bruch der Tragfläche zum Flugzeugabsturz auf der Baldenau. Foto: Hans Jürgen Collet
Es war ein Flugzeug Marke Eigenbau: Der Pilot, der am Donnerstagnachmittag beim Absturz in Rastatt auf der Baldenau ums Leben kam , hatte die Ultraleichtmaschine selbst gebaut. Das legen erste Erkenntnisse der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchungen (BFU) in Braunschweig nahe.

Wahrscheinlich kam es in der Luft zum Bruch einer Tragfläche.

Experten untersuchen Unglücksstelle

Die Polizei hatte in einer Pressemitteilung am Donnerstagabend von einem Segelflugzeug gesprochen. Jens Friedemann von der BFU stellte gestern gegenüber unserer Redaktion klar, dass es sich um ein Ultraleichtflugzeug der 120-Kilogramm-Klasse gehandelt habe, das von einem Elektromotor angetrieben wurde. Ein Vertreter der BFU war noch am Donnerstag nach Rastatt gefahren, um die Unfallstelle in Augenschein zu nehmen. Gestern setzte er seine Arbeit fort.

Mehrere Testflüge erfolgreich absolviert

Paula Winterstein, Vorsitzende der Luftsportgruppe Rastatt, bestätigte die Information: „Er hat seit vielen Jahren an der Maschine gebaut und konstruiert.“ Der 75-Jährige sei ein technisch versiertes und angesehenes Vereinsmitglied gewesen. Bereits mehrmals habe er Testflüge auf der Baldenau absolviert. Dabei sei er stets in geringer Höhe und nur über dem Vereinsgelände unterwegs gewesen – so auch am Donnerstag.

Maschine verfügte über französische Zulassung

Laut BFU-Sprecher Friedemann, ist eine solche Eigenkonstruktionen in der Szene des Ultraleichtflugs kein Einzelfall. Es gebe auch Organisationen, die Tüftlern bei entsprechenden Projekten mit Rat und Tat zur Seite stünden. Der Flug sei legal gewesen. Die Maschine verfügte über eine französische Verkehrszulassung, die auch in Deutschland gültig ist. „Das ist ähnlich wie bei Autokennzeichen in der EU“, meinte der BFU-Sprecher.

Mitglieder der Luftsportgruppe trauern

Der Pilot stamme aus Deutschland. Warum die Zulassung im Nachbarland erfolgte, wisse er nicht. Auch die Frage, warum die Tragfläche brach, ist offen. Erkenntnisse dazu werden erst weitere Untersuchungen liefern. Bis die Antworten vorliegen, wird es dauern. Die BFU will einen ersten Zwischenbericht bis Ende Dezember oder Anfang Januar vorlegen. Auch die Mitglieder der Luftsportgruppe werden laut Winterstein ihre Zeit brauchen, um das Unglück zu verarbeiten: „Er stand uns nahe. Wir trauern.“ Am Wochenende werden die Flieger der Gruppe am Boden bleiben.

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