Skip to main content

Standortsuche beginnt

Wo soll das neue Zentralklinikum für Mittelbaden entstehen?

Jetzt fängt die Arbeit erst richtig an: Nachdem klar ist, dass Mittelbaden in zehn Jahren nur noch ein Klinikum haben wird, stellt sich nun die Frage, wo es gebaut werden soll. Dafür müssen Grundstücke und Raumkonzepte her. Und Pläne für die Nutzung der alten Gebäude.

Eine Luftaufnahme von einem Brachgelände.
Zwei mögliche Standorte: Nach Ansicht der Stadt Rastatt könnte das neue Krankenhaus auf dem Merzeau-Gelände (Mitte) oder auf dem benachbarten Sportgelände (rechts) entstehen. Foto: Hans-Jürgen Collet

Das Rennen um den Standort für das neue Zentralklinikum hat begonnen: Am Freitag fand die Informationsveranstaltung für Bürgermeister statt, in der die Kriterien für das gesuchte Grundstück näher erläutert wurden.

Und sie waren fast alle da, wie Baden-Badens Oberbürgermeisterin Margret Mergen (CDU) bei einer gleichzeitig stattfindenden Pressekonferenz zur Zukunft des Klinikums Mittelbaden (KMB) erläuterte. Offerten aus sämtlichen Kreisgemeinden seien aber dennoch nicht zu erwarten.

„Ich habe nicht den Eindruck, dass sich alle mit einem Grundstück bewerben wollen“, sagte Mergen. Vielen gehe es vor allem darum, sich zu informieren, um den Bürgern zum Thema „Zukunft KMB“ Rede und Antwort stehen zu können.

Vier Standorte fürs Klinikum Mittelbaden kommen in Frage - theoretisch

Den Regeln der Landesplanung und Raumordnung gehorchend, könnten sich theoretisch sämtliche Mittelzentren im Landkreis – also Baden-Baden, Rastatt, Bühl und Gaggenau – um das neue Klinikum bewerben. Praktisch ist aber nur mit Angeboten aus Baden-Baden und Rastatt zu rechnen, da hier die beste Erreichbarkeit für alle Kreiseinwohner gewährleistet wäre.

Die Barockstadt hatte bereits vor Bekanntgabe der konkreten Anforderungen für das gesuchte Grundstück zwei Standorte am südlichen Stadtausgang ins Spiel gebracht: das Gelände des DJK/RSC und die ehemalige Kaserne Merzeau, die sich jedoch nicht im städtischen Besitz befindet, sondern der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) gehört. Auch die Verfügbarkeit und die Bebaubarkeit der angebotenen Grundstücke spielt bei der Wahl durch einen Sachverständigenkreis eine Rolle.

Da kommen natürlich nicht so viele Grundstücke in Frage.
Margret Mergen, Oberbürgermeisterin von Baden-Baden

Baden-Badens OB Mergen gab sich realistisch: „Da kommen natürlich nicht so viele Grundstücke in Frage.“ Sie persönliche rechne damit, dass „mehr als fünf“ Angebote kommen könnten. Welche Rolle mögliche PFC-Belastungen spielen, sei dabei noch völlig offen. „Das kommt darauf an, was genau in welche Tiefe gebaut werden soll“, so Mergen.

Der Blick in den Ortenaukreis, der sich derzeit in demselben Prozess befindet, zeige zudem, wie wichtig es sei, dass nicht zu viele Eigentümer ins Spiel kämen. „Dort ist man derzeit in einem aufwendigen Enteignungsverfahren.“

2029 soll das neue Klinikum MIttelbaden fertig sein

Ein solches wollen das KMB und seine Gesellschafter – die Stadt Baden-Baden und der Landkreis Rastatt – sich lieber sparen. Denn der Zeitplan für das neue Krankenhaus ist durchaus ambitioniert: Im Herbst endet der Bewerbungsschluss, im zweiten Quartal 2022 sollen die Standortentscheidung fallen und der Architektenwettbewerb laufen.

Ende 2022 beginnt dann die Planung des Baus, der ab 2024 Wirklichkeit werden soll. Bereits in acht Jahren wäre – so alles perfekt läuft – das neue Klinikum bezugsfertig.

Dafür müssen wir vorwegnehmen, wie die Medizin in zehn Jahren aussehen wird.
Thomas Iber, medizinischer Geschäftsführer Klinikum Mittelbaden

Deshalb laufen einige Prozesse auch parallel, wie der medizinische Geschäftsführer des KMB, Thomas Iber, erklärte. Während nach Grundstücken gesucht wird, arbeitet das KMB am Betriebs- und Organisationskonzept für das neue Haus.

Wie sieht die Medizin in zehn Jahren aus?

„Dafür müssen wir vorwegnehmen, wie die Medizin in zehn Jahren aussehen wird“, so Iber über die Herausforderung des Prozesses. Auch an den Konzepten für die Nachnutzung der bisherigen Klinkstandorte soll jetzt schon gearbeitet werden.

Wie das neue Krankenhaus aussehen wird, ist übrigens noch völlig offen. Fest steht nur: Es wird sich nicht auf mehrere Häuser verteilen, da sich das, so Iber, inzwischen als ineffektiv herausgestellt hat. Ob die neue Klinik eher in die Höhe oder in die Breite wachsen wird, muss allerdings der Architektenwettbewerb zeigen.

nach oben Zurück zum Seitenanfang