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Baden-Württemberg

Gewissheit vor Bescherung: Corona-Schnelltest-Aktion beginnt

Vor der Bescherung soll für Zehntausende Menschen die Gewissheit stehen. Mit einer landesweiten Schnelltest-Aktion sollen Infektionen am Weihnachtsbaum möglichst verhindert werden. Das ist dringend nötig. Denn die Zahlen steigen auch im Südwesten rasant weiter.

Ein Schnelltest zur Erkennung des Coronavirus liegt in einem Altenwohnzentrum an einer Teststation.
Ein Schnelltest zur Erkennung des Coronavirus liegt in einem Altenwohnzentrum an einer Teststation. Foto: Hauke-Christian Dittrich/dpa/Symbolbild

Kurz vor Heiligabend können sich landesweit Zehntausende von Menschen auf das Coronavirus testen lassen, um möglichst sicher zu gehen, dass sie bei der Bescherung keine Verwandten oder enge Freunde infizieren. Geplant sind von Mittwoch an Schnelltests für rund 80 000 Menschen.

Kurzentschlossene dürften es allerdings schwer haben, an den rund 140 Standorten noch einen Test zu ergattern. Laut Deutschem Roten Kreuz und Johannitern waren fast alle Termine vorab bereits vergeben. Nur an einzelnen Test-Stationen ist keine Voranmeldung nötig. Dort kann es aber laut DRK zu langen Wartezeiten kommen.

Die Schnelltest-Aktion am 23. und 24. Dezember richtet sich vor allem an Menschen, die gefährdete Angehörige besuchen wollen und dafür mehr Sicherheit suchen. Die Tests geben innerhalb von 15 bis 30 Minuten Auskunft darüber, ob jemand ansteckend ist. Sie liefern jedoch keine absolute Sicherheit: Auch bei einem negativen Testergebnis müssen die Hygiene- und Abstandsregeln eingehalten werden.

Ein flächendeckendes Angebot an Test-Stationen gibt es nicht. In Karlsruhe etwa wurde die Aktion wegen Bedenken des Gesundheitsamts wieder abgesagt. Andernorts fehlen bei den Hilfsorganisationen nach eigenen Angaben die Kapazitäten.

Die Landesregierung will vor allem weitere Infektionen rund um das Weihnachtsfest und die Feiertage so weit wie möglich verhindern. Das scheint auch dringend nötig zu sein: Nach Angaben von Dienstagabend ist die Zahl der nachgewiesenen Corona-Infektionen in Baden-Württemberg innerhalb eines Tages um 3000 Fälle gestiegen. Das Landesgesundheitsamt verzeichnete zudem 166 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus (Stand 16.00) - ein weiterer Höchstwert.

Die Zahl der bisher nachgewiesenen Fälle im Land stieg damit auf aktuell 217 454. Als genesen gelten den Angaben zufolge 154 622 Menschen im Südwesten. 4266 Menschen starben bisher mit einer Corona-Infektion. Der Sieben-Tage-Wert für die Neuinfektionen je 100 000 Einwohner beträgt für das ganze Land aktuell 202,1. Sechs Kreise liegen über 300. Der Neckar-Odenwald-Kreis liegt bei 379,4, der Kreis Rottweil bei 372,5. Ab 50 gilt ein Kreis als Risikogebiet.

Die ersten Impfungen gegen das Virus sind für diesen Sonntag (27. Dezember) geplant. Es ist allerdings noch nicht ganz sicher, ob Termine auch schon über die bundesweit einheitliche Bereitschaftsdienst-Nummer angemeldet werden können. Zunächst sollen 87 750 Dosen des Corona-Impfstoffs pro Woche in den Südwesten geliefert werden. So steht es in einem Lieferplan des Mainzer Unternehmens Biontech, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Die Liefermenge für die zunächst neun Zentralen Impfzentren richtet sich nach der Zahl der Einwohner des Bundeslandes.

Am Wochenende soll eine erste Tranche von 9750 Dosen im Südwesten eintreffen. Am 28. Dezember ist dann die nächste Lieferung für das Land geplant - 78 000 Dosen. Am 30. Dezember sollen weitere 87 750 folgen - diese Menge soll dann jede Woche bis auf weiteres nach Baden-Württemberg geliefert werden.

Ab Mitte Januar sollen auch die Impfzentren in den kleineren Standorten in den Städten, Gemeinden und Landkreisen startklar sein. Insgesamt sind 50 sogenannte Kreisimpfzentren (KIZ) im Land geplant.

Die neun Zentralen Impfzentren (ZIZ) stehen laut Sozialministerium in Freiburg, Offenburg, Karlsruhe und Heidelberg sowie in Rot am See, Tübingen und Ulm bereit. In Stuttgart werden zwei ZIZ ausgestattet. Die großen und auch die kleineren Zentren werden durch Mobile Impfteams unterstützt, die Menschen in Alten- und Pflegeheimen sowie schwer bewegliche Personen versorgen.

Nach der bisher bekannten Impfstrategie sollen zunächst ältere Menschen geimpft werden, außerdem Patienten mit Vorerkrankungen und das medizinische Personal, später die Angestellten der Gesundheitsämter, Polizisten, Feuerwehrleute, Lehrerinnen und Lehrer sowie Erzieherinnen und Erzieher. Die Regelversorgung soll im zweiten Quartal 2021 für alle zur Verfügung stehen.

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