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Ohne negatives Ergebnis kein Unterricht

Regierung plant nach Osterferien Testpflicht an baden-württembergischen Schulen

Präsenzunterricht ja – aber nur mit negativem Test. Das plant die Landesregierung. Die Tests sind zwar freiwillig, aber wer nicht mitmacht, darf die Schule nicht betreten.

Ein Viertklässler registriert sich für einen Coronaselbsttest bei einer Schulleiterin.
Schulsbesuch nur mit negativem Test: Diese Regel soll künftig in Baden-Württemberg gelten. Foto: Matthias Balk/dpa

Um Präsenzunterricht an Schulen abzusichern, will die Landesregierung nach den Osterferien flächendeckend und verpflichtend alle Schüler regelmäßig auf eine Infektion mit dem Coronavirus testen.

„Es soll eine Testpflicht an Schulen für Schüler/innen und Personal eingeführt werden, auch für die Notbetreuung“, teilte eine Sprecherin von Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) auf Anfrage mit.

Zwei Tests pro Woche für Klassen im Präsenzbetrieb geplant

Die entsprechende Kabinettsvorlage zur Erstellung einer Regierungsverordnung werde derzeit innerhalb der Landesregierung abgestimmt und solle im Laufe dieser Woche verabschiedet werden, sagte sie.

Geplant seien zwei Tests pro Woche für Klassen, die Präsenzunterricht erhalten. Die Tests seien freiwillig, doch wer nicht teilnimmt, dürfe die Schule nicht betreten und könne nur Fernunterricht erhalten. Ausnahmen von der Testpflicht soll es aus rechtlichen Gründen für Prüfungen und Klausuren geben.

Insgesamt sollen 46 Millionen Tests gekauft werden

Vorgesehen ist der Einsatz sogenannter Schnelltests zur Selbstanwendung. Diese könnten von den Schülern selbst, etwa nach einer Video-Anleitung, unter Aufsicht von Lehrkräften durchgeführt werden.

Um die Schulen zu beliefern, beschafft das Land derzeit Testkits. In Summe sollen 46 Millionen Tests gekauft werden. Vorbehaltlich der Infektionslage plane das Land, nach den Osterferien Wechselunterricht für alle Klassenstufen anzubieten.

Wie es an den Schulen nach den Ferien weitergeht

Wann und wie die Klassen nach den schulfreien Tagen wieder zusammenkommen, bleibt vorerst unklar. Das war, so berichten mehrere Teilnehmer, zentrale Botschaft einer Videokonferenz am frühen Montagabend. 17 Beteiligte des Schulgeschehens hatte die Landesregierung zum Austausch geladen: die Chefs der großen Lehrerverbände und Gewerkschaften im Land, Eltern- und Schülervertreter, dazu fünf Schulleiter.

Angesetzt hatte das Treffen das Staatsministerium von Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne), wo die Schulpolitik seit der Wahlniederlage der CDU-Kultusministerin Susanne Eisenmann verantwortet wird. Auch Eisenmann, Gesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne) und eine Reihe hochrangiger Beamter des Landes waren zugeschaltet.

Kretschmann habe viel zugehört, heben Teilnehmer lobend hervor. Etwa die Hälfte des rund zweistündigen Gesprächs sei durch Beiträge der Eingeladenen gefüllt worden. So berichteten Schulleiter von organisatorischem Kleinklein des Pandemie-geprägten Schulbetriebs, oder ein jugendlicher Schüler von Mitschülern, die in Computerspielsucht oder andere sozialpsychologische Auffälligkeiten abzurutschen drohten.

Kernfrage war: Wie geht es an den Schulen nach Ostern weiter? Die Antwort lautet: Das weiß aktuell niemand. Geplant ist von Landesseite, dann mehr Wechselunterricht abhalten zu lassen, perspektivisch für alle Klassenstufen aller Schularten. Abhängig sei alles von den Inzidenzen. Oberhalb einer Neuinfektionsrate von 50 pro 100 000 Einwohner und Woche soll es ausschließlich Schichtbetrieb zwischen Fernlern- und Präsenzphasen geben.

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