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Pavillon-Bau

Technologiebeauftragter des Wirtschaftsministeriums lässt wegen Expo-Debakel Amt ruhen

Wegen seiner Verwicklung in die Expo-Affäre lässt der Technologiebeauftragte des Wirtschaftsministerium, Wilhelm Bauer, sein Amt vorerst ruhen.

Besucher gehen zum Pavillon von Baden-Württemberg auf der Expo in Dubai. Sechs Monate lang präsentiert sich der Südwesten dort mit 40 Innovationsprojekten sowie kulturellen und kulinarischen Darbietungen. Baden-Württemberg ist das einzige Bundesland, das auf der Schau mit eigenem Pavillon vertreten ist. +++ dpa-Bildfunk +++
Debakel um Teilnahme an der Expo: Das Land will einen Vergleich mit der Ingenieurkammer Baden-Württemberg, dem Stuttgarter Fraunhofer Institut und der Messe Freiburg anstreben. Foto: Ryan Lim/dpa

Bauer habe das Ressortchefin Nicole Hoffmeister-Kraut angeboten, teilte eine Sprecherin der CDU-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart am Freitag mit. „Dies ist lediglich eine Vorsorgemaßnahme, um Spekulationen über mögliche Interessenskonflikte vorzubeugen.“

Bauer ist zugleich Leiter des Fraunhofer Instituts für Arbeitswissenschaft und Organisation (IAO), das mit der Ingenieurkammer und der Freiburg Wirtschaft Touristik und Messe GmbH (FTWM) im Mittelpunkt des Debakels um die Kostenexplosion für den Pavillon in Dubai stehen.

Das Wirtschaftsministerium will Ansprüche auf Kostenerstattung in unbekannter Höhe gegen Beteiligte erheben. Entsprechende Schreiben sollen zeitnah rausgehen. Das insgesamt rund 15 Millionen Euro teure Baden-Württemberg-Haus auf der Expo in Dubai war ursprünglich von drei Partnern – der Ingenieurkammer, Fraunhofer und FWTM – verantwortet und als ein auf Sponsoring gebautes Projekt „aus der Wirtschaft für die Wirtschaft“ beworben worden.

Wilhelm Bauer wurde im Juli 2021 Technologiebeauftragter des Wirtschaftsministeriums

Die grün-schwarze Landregierung sollte das Vorhaben zunächst nur politisch begleiten und lediglich 2,8 Millionen Euro für die Ausstellung beisteuern, hat aber notgedrungen auch das Gros der Kosten für den Pavillon-Bau gestemmt.

Bauer wurde im Juli 2021 zum Technologiebeauftragten des Wirtschaftsministeriums bestellt. Für seine Tätigkeit erhielt er eine Aufwandsentschädigung von 1000 Euro im Monat. Außerdem ist der Posten mit einer Geschäftsstelle mit zwei Mitarbeitern ausgestattet. Hoffmeister-Kraut dankte ihm für seine Arbeit.

Er beriet die Politik in Fragen der Innovation. In der letzten Legislaturperiode war der Wissenschaftler noch Technologiebeauftragter der Landesregierung. Doch diese hatte den Posten mit Start der wiederaufgelegten grün-schwarzen Koalition 2021 aber aus Spargründen abgeschafft. Davon waren auch die anderen Landesbeauftragten betroffen.

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