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Meinung

von Alexei Makartsev

UFO-Gerüchte in USA

Nein, die Außerirdischen sind noch immer nicht gelandet

Die Mythen über abgeschossene Objekte in Nordamerika halten der wissenschaftlichen Logik nicht stand: Es ist sehr viel wahrscheinlicher, dass die angeblichen UFOs aus Peking kommen statt aus dem All.

Faszinierendes Thema für viele Menschen: Außerirdisches Leben existiert wahrscheinlich in den Tiefen des Alls, dagegen sind UFO-Besuche auf der Erde – hier vom britischen Künstler Banksy dargestellt – extrem unwahrscheinlich.
Außerirdisches Leben existiert wahrscheinlich in den Tiefen des Alls, dagegen sind UFO-Besuche auf der Erde – hier vom britischen Künstler Banksy dargestellt – extrem unwahrscheinlich. Foto: Jack Taylor / AFP

Manchmal bewirkt ein Dementi das Gegenteil von dem, was man erreichen will. „Es gibt keinen Hinweis auf Aliens“: Alleine die Tatsache, dass das Weiße Haus es für nötig hielt, zu den UFO-Gerüchten nach den Abschüssen mehrerer ballonartiger Objekte über Nordamerika Stellung zu nehmen, wird wohl jetzt viele Menschen in dem Glauben bestärken: „Jawoll, die haben etwas zu verbergen.“ Wer sich für diese Materie interessiert, wird an den UFO-Hype im Sommer 2021 denken.

Damals hatte erst Ex-Präsident Barack Obama für Erstaunen gesorgt, als er im TV scherzhaft über Aliens sprach: „Es gibt Dinge, die ich live nicht sagen kann.“ Er ergänzte: „Wir können nicht sagen, was es ist.“

Dann kursierte ein Bericht, wonach die US-Regierung faktisch zugegeben haben soll, dass Militärpiloten etwas anderes als natürliche Phänomene beobachtet haben könnten. Da muss doch etwas dran sein, nicht wahr? Nein, eben nicht.

Extraterrestrisches Leben ist überhaupt kein Quatsch, sondern ein faszinierendes Thema. Es hat schon antike Philosophen bewegt. Heute wird es von seriösen Wissenschaftlern erforscht.

1978 schlugen die Vereinten Nationen in einer Resolution vor, dem Phänomen gemeinsam auf den Grund zu gehen. 2009 beschäftigte es den Bundestag, worauf das Kabinett Merkel klarstellen musste: „Eine Landung Außerirdischer auf dem Territorium der Bundesrepublik Deutschland hält die Bundesregierung nach heutigem wissenschaftlichen Kenntnisstand für ausgeschlossen.“

UFO-Gerüchte: Warum sollten Aliens das US-Militär ärgern wollen?

Man mag darüber schmunzeln, aber vom wissenschaftlichen Standpunkt her ist das richtig. Die meisten Forscher sind sich heute einig darin, dass es draußen im All Lebensformen geben müsste.

Es ist auch grundsätzlich möglich, dass eine außerirdische Zivilisation etwas zu uns schickt. Aber angesichts der enormen Entfernungen zwischen den Sternen im Universum würde eine solche Reise „ewig“ dauern und unfassbar große Ressourcen brauchen. Darum ist es extrem unwahrscheinlich, dass wir Aliens erleben. Ganz sicher würden sie nicht herkommen, nur um das US-Militär zu ärgern.

Die Kehrseite der normalen Faszination ist der irrationale Glauben an Verschwörungserzählungen, den die Nachrichten über UFOs befeuern. Wer dem Staat schon immer misstraut hat und überall finstere Strippenzieher am Werk sah, fühlt sich vielleicht bestätigt. Vielleicht werden sich Beweise für den chinesischen Ursprung der abgeschossenen Objekte finden. Wenn nicht, gilt weiterhin der Grundsatz: Vieles, was wir über unseren Köpfen sehen, ist erklärbar. Alles im Himmel muss sich an Gesetze der Physik halten.

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