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Blick ins Elsass

Erstein: Warum die Zuckerstadt des Elsass nicht nur im süßen Sektor punktet

Vom Café des Museums Würth erhält man einen Blick auf den außergewöhnlichen Museumspark. Landschaftsarchitektin Martine Rascle erläutert, was es mit dessen Konzeption auf sich hat.

Das Würth-Museum in der elsässischen Gemeinde Erstein hat einen Park mit Teich.
Das Würth-Museum in der elsässischen Gemeinde Erstein soll ein Ruhepol für Mensch und Tier sein. Foto: Bernhard Wagner

Etwa 25 Kilometer südlich von Straßburg befindet sich Erstein – bekannt auch als Zuckerstadt des Elsass. Wer hier und an anderen Orten einen Cappuccino oder Kaffee trinkt, dem wird meist ein Zuckerpäckchen aus Erstein gereicht. Kein Wunder, denn in dem Örtchen gibt es eine der bekanntesten Zuckerfabriken der Gegend. Doch nicht nur im süßen Sektor punktet die französische Gemeinde.

Der Eintritt in das Museum ist frei

Mitten im Industriegebiet entstand 2008 das Museum Würth, das zur weltweit operierenden Unternehmensgruppe Würth gehört, der Eintritt ist frei. Das dortige Museumscafé „Café des Arts“ hat einiges zu bieten: bei leckerem Elsässer Aprikosen- oder Birnenkuchen erhascht man hier einen Blick von der Terrasse auf den Museumspark. Dessen Konzeption ist für alle europäischen Würth-Museen – von Dänemark, Norwegen, Niederlande bis Spanien – einzigartig. Sie wurde von der Landschaftsarchitektin Martine Rascle und ihrem Team entworfen.

Der Park ist fünf Hektar groß. Von Anfang an liefen das Konzept und dessen Umsetzung auf eine natürliche Umgebung hinaus, was die Einbeziehung eines kleinen Wäldchens zum Gebäudekomplex eindrucksvoll unterstreicht – „ein Ruhepol für Mensch und Tier“, so die Landschaftsgestalterin Rascle.

Der Park stellt eine natürliche Verlängerung des Museums dar und bietet nicht nur Momente der Entspannung und Ruhe nach dem Besuch der Ausstellung, sondern regt auch zum Nachdenken an.
Marie-France Bertrand
Museumsdirektorin

Inzwischen ist daraus ein Refugium nicht nur für die elsässische Pflanzenwelt mit Ahorngehölzen, Pflaumenbäumen mit purpurfarbenen Blättern und rosa Blüten geworden. Des Weiteren durchquert ein Bach im Zickzack den Museumspark und schafft eine Verbindung. An den Uferrändern gedeihen Seerosen. Aufgelockert wird das Ganze durch kleine Stege, Schwellen und Wasserläufe. Dazu zählen kleine Plätze mit Bänken, die auf einem Parcours angesteuert werden können.

„Der Park stellt eine natürliche Verlängerung des Museums dar und bietet nicht nur Momente der Entspannung und Ruhe nach dem Besuch der Ausstellung, sondern regt auch zum Nachdenken an“, so Museumsdirektorin Marie-France Bertrand.

Die aktuelle Ausstellung „Radical“ über geometrische Figuren (läuft noch bis zum 7. Januar 2024) beispielsweise weist auf Vorbilder aus der natürlichen Umgebung hin. „Wenn man Mineralien, Pflanzen oder Muscheln mit bloßem Auge oder unter dem Mikroskop betrachtet, erkennt man die geometrischen Eigenschaften, aus denen die Natur besteht“, erläutert Bertrand. Insofern lassen sich Assoziationen zum Park mit seinen vielfältigen natürlichen geometrischen Formen sowie Eigenschaften und den Ausstellungswerken herstellen. So bildet die Architektur des Museums mit seinem gläsernen Hauptgebäude und den Mauern aus Sichtbeton eine Symbiose zum weitläufigen Parkgelände.

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