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Junge Generation und Frauenpower

„Mutige Investition in die Zukunft“: So sehen die Osterfestspiele in Baden-Baden ab 2026 aus

Zwei Orchester übernehmen das Podium im Festspielhaus, wenn die Berliner Philharmoniker nach zwölf Jahren ihre renommierte Residenz zurück nach Salzburg verlegen.

Festspielhaus Baden-Baden beleuchtet in der Abenddämmerung
Die Weichen für die Zukunft der Osterfestspiele am Festspielhaus Baden-Baden sind gestellt. Das Royal Concertgebouw Orchestra Amsterdam und das Mahler Chamber Orchestra bilden ab 2026 das neue Team in einer dreijährigen Partnerschaft mit dem Festival. Foto: Andrea Kremper

Als Antwort auf den bevorstehenden Weggang der Berliner Philharmoniker nach 2025 gibt das Festspielhaus Baden-Baden eine signifikante Neuausrichtung für die Osterfestspiele ab 2026 bekannt. Das Royal Concertgebouw Orchestra Amsterdam und das Mahler Chamber Orchestra bilden das neue Team in einer dreijährigen Partnerschaft mit dem Festival.

Wie das Festspielhaus an diesem Donnerstag mitteilte, will es damit eine neue Generation von Künstlern vorstellen und die europäischen Wurzeln des Festivals vertiefen. Diese strategische Entscheidung sei eine „mutige Investition in die Zukunft“.

Die Dirigentin Joanna Mallwitz mit blondem Bob-Haarschnitt vor rotem Hintergrund
Joanna Mallwitz, Chefdirigentin des Konzerhausorchesters Berlin, gibt im Jahr 2026 ihr Debüt als Dirigentin der Opernproduktion der Osterfestspiele mit dem Mahler Chamber Orchestra. Foto: Konzerthaus Berlin

Eine Frau übernimmt zum Auftakt der Osterfestspiele 2026 den Taktstock von Kirill Petrenko, der mit den Berliner Philharmonikern dann wieder jährlich in Salzburg residieren will. Joana Mallwitz, die Chefdirigentin und künstlerische Leiterin des Konzerthausorchesters Berlin, gibt nach Angaben des Festspielhauses in zwei Jahren ihr Debüt in Baden-Baden als Dirigentin der Opernproduktion der übernächsten Osterfestspiele. Sie steht dann am Pult des Mahler Chamber Orchestra.

Benedikt Stampa verspricht Musikliebhabern für Ostern 2026 ein vielfältiges Programm aus Opern, großen Sinfoniekonzerten, Passionen und Kammermusik auch in den historischen Sälen Baden-Badens. Das Engagement der neuen Partner-Orchester in der kulturellen Bildung und die Erweiterung der europäischen Vision des Festivals stehen im Mittelpunkt der Neuausrichtung.

Mallwitz und Mäkelä spielen ab 2026 eine zentrale Rolle an Ostern in Baden-Baden

Neben Mallwitz soll auch der junge Dirigent Klaus Mäkelä eine zentrale Rolle in der künstlerischen Planung ab 2026 spielen. Der erst 28 Jahre alte finnische Cellist ist derzeit Musikdirektor des Orchestre de Paris, Chefdirigent des Oslo Philharmonic Orchestra und bereits künstlerischer Partner des Royal Concertgebouw Orchestra. Ab der Saison 2027/2028 wird er dessen Chefdirigent. Seinen ersten Auftritt bei den Osterfestspielen Baden-Baden soll er bereits im kommenden Jahr in zwei Konzerten mit den Berliner Philharmonikern haben.

Der Dirigent Klaus Mäkelä im dunkelblauen Hemd mit Taktstock vor einer Betonwand.
Der erst 28 Jahre alte finnische Cellist und Dirigent Klaus Mäkelä soll neben Joanna Mallwitz eine zentrale Rolle in der künstlerischen Planung der Osterfestspiele in Baden-Baden ab 2026 spielen. Foto: Jerome Bonnet

Die Veränderung markiert das Ende einer Ära, in der die Berliner Philharmoniker Baden-Baden als ihren Osterfestspielort wählten und das Festival mit ihrer exquisiten Spielkultur bereicherten. Ihre letzten Auftritte in den Jahren 2024 und 2025, unter anderem mit der Aufführung von Richard Strauss’ „Elektra“ (Premiere am 23. März 2024), sollen die zukunftsweisende Richtung des Festivals feiern. Das Programm für die Osterfestspiele 2025 soll während der Festspiele 2024 veröffentlicht werden.

Wechsel der Berliner nach Baden-Baden war bedeutender Wendepunkt

Der Wechsel der Berliner Philharmoniker von Salzburg nach Baden-Baden im Jahr 2013 markierte eine bedeutende Veränderung in der Landschaft der europäischen Klassikfestivals. Ursprünglich hatten die Berliner Philharmoniker unter der Leitung von Herbert von Karajan 1967 die Osterfestspiele in Salzburg begründet, eine Tradition, die bis 2012 fortgeführt wurde.

Die Entscheidung für Baden-Baden reflektierte den Wunsch nach einer neuen künstlerischen Heimat und bot die Gelegenheit, das Repertoire in einem anderen kulturellen Umfeld zu erweitern. Diese Bewegung unterstrich die dynamische Natur der klassischen Musikwelt und die Bedeutung von Baden-Baden als einem Zentrum für musikalische Exzellenz. „Wir danken den Berliner Philharmonikern, dass sie unsere Osterfestspiele von 2013 bis 2025 begleiten und ihnen internationale Anerkennung verschaffen“, sagt Stampa.

Das Festspielhaus Baden-Baden, eine Institution mit privater Trägerschaft, präsentiert seit bald 26 Jahren Klassik auf höchstem Niveau in der UNESCO-Welterbestadt, die auf eine lange Musikgeschichte zurückblickt.

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