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In eigener Sache

So setzen die BNN Künstliche Intelligenz ein

Die Badischen Neuesten Nachrichten setzen Künstliche Intelligenz (KI) in der Redaktion ein. Dafür haben wir Leitlinien erarbeitet, die wir weiterentwickeln.

Die BNN setzen Künstliche Intelligenz in der Redaktion ein. Dabei steht am Anfang und am Ende eines Artikels jedoch immer ein Mensch.
Die BNN setzen Künstliche Intelligenz in der Redaktion ein. Dabei steht am Anfang und am Ende eines Artikels jedoch immer ein Mensch. Foto: Julius Sandmann/Dall-E/Illustration

Journalismus wird bei den Badischen Neuesten Nachrichten (BNN) von Menschen gemacht, von Journalistinnen und Journalisten in einer der elf Lokalredaktionen von Achern bis Bruchsal oder im Newsroom in Karlsruhe-Neureut. Das bleibt auch in Zeiten immer fähiger werdender Künstlicher Intelligenz (KI) so.

Aber KI kann den BNN helfen, diese Arbeit noch besser zu machen. Deswegen haben wir uns dazu entschieden, Künstliche Intelligenz im Alltag der Redaktion einzusetzen.

Dafür haben wir strikte Leitlinien erarbeitet, die wir stetig weiterentwickeln. Diese möchten wir Euch, liebe Nutzerinnen und Nutzer, vorstellen und erläutern.

Vor der KI steht immer der Mensch

Am Anfang und am Ende des Einsatzes von KI stehen immer Journalistinnen und Journalisten, die die Verantwortung tragen und die Ergebnisse kritisch prüfen.

Die KI kann in einer Zeitungs- und Onlineredaktion keine fachkompetenten und erfahrenen Redakteurinnen und Redakteure ersetzen. Intuition, Kreativität, moralisches Urteilsvermögen, lokale Expertise und das Gespür für Menschen und ihre Geschichte – da kann uns keine KI das Wasser reichen.

Denn als Journalistinnen und Journalisten versuchen wir immer, transparent zu sein sowie nach bestem Wissen und Gewissen so nah wie möglich an die objektive Wahrheit heranzukommen. So sprechen wir bei einem Konflikt immer mit beiden Parteien. Sollten wir Fehler machen, stellen wir das richtig.

Wir betrachten die KI als Werkzeug, nicht als selbstständige Akteurin. Sie kann jedoch als Rechercheinstrument eingesetzt werden oder um Abläufe zu testen sowie Themenideen zu schärfen und weiterzuentwickeln.

Wir verstehen KI ähnlich wie Autonomes Fahren: Die Entscheidung, wo wir hinfahren, treffen wir – und lassen stets die Hände nahe beim Lenkrad sowie den Blick auf der Straße. Die Kontrolle über die Inhalte bleibt also zu jeder Zeit bei uns.

Wie beim Autonomen Fahren fällt auch beim Einsatz von KI ein Mensch die Entscheidung, wo es wie langgeht.
Wie beim Autonomen Fahren fällt auch beim Einsatz von KI ein Mensch die Entscheidung, wo es wie langgeht. Foto: obs/Allianz Global Assistance/Fotolia/Symbolfoto

Zudem bewahren wir uns einen offenen Blick auf das Thema Künstliche Intelligenz. Verzerrte Algorithmen, mangelnde Transparenz, übermächtig scheinende Technologieunternehmen – über all das berichten wir gewohnt kritisch und setzen uns dafür intensiv mit dem Thema KI auseinander.

Auch machen wir uns nicht abhängig von einem Unternehmen, sondern haben immer die optimalen Softwarelösungen für unsere Nutzerinnen und Nutzer im Blick.

Künstliche Intelligenz unterliegt dem BNN-Kodex

Die mithilfe der KI entstehenden Texte unterliegen unserem BNN-Kodex und der journalistischen Sorgfaltspflicht. Der erste Satz dieser Selbstverpflichtung macht dabei unseren Anspruch deutlich:

Das Vertrauen der Leserinnen und Leser in die Wahrhaftigkeit unserer Berichterstattung und die Integrität der Redaktion sind das wichtigste Kapital der Badischen Neuesten Nachrichten.

Weitere zentrale Aspekte in unserem Kodex sind überparteiliche Berichterstattung, redaktionelle Unabhängigkeit und Fairness.

Transparenz, aber keine generelle Kennzeichnung

Die BNN gehen transparent damit um, in welchen Bereichen wir KI einsetzen. Eine generelle Kennzeichnung erachten wir jedoch nicht als sinnvoll, da Journalisten und Leser bereits seit Längerem privat und beruflich in zahlreichen Programmen einsetzen. Etwa, wenn sie Smartphones, Sprachassistenten oder die Suche bei Google oder Bing nutzen.

Wir machen den Einsatz von KI in den Fällen transparent, in denen sie die zentrale Rolle gespielt hat – etwa, wenn die KI eine Illustration erstellt. 

Transparenz wollen wir auch mit diesen Leitlinien herstellen, die flankiert werden von internen Prozessen, die den Einsatz von KI in der Redaktion kritisch begleiten.

Auch setzen wir nur KI ein, die ihre Funktionsweise unseren Redakteurinnen und Redakteuren gegenüber offenlegen und begründen kann.

Der Einsatz von KI verfolgt immer einen Zweck

Eine KI kann keine Interna aus der Kabine des KSC besorgen oder ein kritisches Interview mit einem Oberbürgermeister führen. Auch können Pforzheimer, Acherner oder Baden-Badener die Künstliche Intelligenz nicht in der Innenstadt ansprechen, um ein Thema anzuregen oder sachliche Kritik an der Berichterstattung loszuwerden.

Genau hinschauen und vor Ort ansprechbar sein – das können nur unsere Redakteurinnen und Redakteure.

Was KI jedoch kann, ist, unseren Journalistinnen und Journalisten mehr Zeit für Recherche und die inhaltliche Auseinandersetzung mit Themen zu verschaffen.

Bei uns erstellt KI jedoch keine Inhalte eigenverantwortlich und aus dem Nichts, sondern sie befasst sich nur mit Themen aus zuverlässigen Quellen, die wir redaktionell prüfen und als relevant für Euch erachten.

Ein Beispiel für den Einsatz von KI: Wenn wir einen Artikel schreiben, wird dieser auf bnn.de, in der Zeitung und im ePaper veröffentlicht. Er kann zudem im Newsletter, auf Social Media [Instagram, Facebook, X (vormals Twitter)] und als Push-Nachricht versendet werden. Zudem haben Suchmaschinen wie Google eigene Anforderungen, etwa bei Überschriften. Sprich: Alle Plattformen haben spezielle Anforderungen an jeden einzelnen Artikel. KI kann dabei helfen, die Arbeitsbelastung von Redakteurinnen und Redakteuren zu verringern, ohne dass dadurch deren eigentlichen journalistischen Kernkompetenzen, Recherche und Sorgfalt, beeinträchtigt werden.

KI-generierte Inhalte können zu einer Desorientierung von Minderjährigen beitragen und die Polarisierung der Gesellschaft befördern, warnt die Kommission für Jugendmedienschutz.
Hinter dem Einsatz von KI bei den BNN steckt immer ein kritischer Kopf. Foto: Peter Steffen/dpa

Denn unsere Kernkompetenz ist die kritische und fundierte Berichterstattung über Themen aus der Region – und zwar nicht einmalig, sondern nachhaltig. Unser Ziel ist es, diese Berichterstattung für Euch auch durch den Einsatz von KI weiter auszubauen und attraktiver zu machen – etwa durch interaktive Grafiken oder ansprechende Illustrationen.

Dabei sind wir auch im visuellen Bereich – Fotos, Videos, Grafiken, Illustrationen – streng beim Umgang mit KI. So dürfen KI-Bilder bei uns nicht fotorealistisch sein oder den Anschein erwecken, die Wirklichkeit abzubilden.

Daher schreiben wir unter KI-generierte Bilder immer den Namen des Urhebers oder der Urheberin, des verwendeten Tools und zur vollständigen Transparenz auch noch Illustration.

Wir setzen Künstlicher Intelligenz Grenzen

Wir setzen nur KI ein, die sich an geltendes Recht und gesetzliche Bestimmungen hält. Zudem werden alle Tools geprüft und von der Chefredaktion abgesegnet, bevor sie in der Redaktion implementiert werden.

Die BNN setzen KI nicht bei investigativen Recherchen ein und stellen ihr keine sensiblen, vertraulichen oder nicht zur Veröffentlichung bestimmten Daten zur Verfügung. Denn vereinbarte Vertraulichkeit wird von uns garantiert.

Gerade beim Zusammenspiel zwischen KI und Datenschutz – Stichwort Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) – sind wir sehr kritisch.

Zudem setzen wir nur KI ein, die als technisch robust und sicher gilt, um Missbrauch vorzubeugen. Sollten durch den Einsatz von KI Fehler entstehen, analysieren wir diese und erarbeiten Lösungen.

Die BNN entwickeln den Einsatz von KI weiter

KI-Systeme haben in den vergangenen Monaten einen enormen technologischen Sprung gemacht, ChatGPT ist zu einem Sinnbild dafür geworden.

Um bei dieser Entwicklung auf der Höhe zu bleiben, tauschen wir uns mit anderen Journalistinnen und Journalisten sowie Expertinnen und Experten aus und bleiben auf dem aktuellen Stand der Forschung, damit wir Euch ein optimales Ergebnis bieten können.

Fragen zum Einsatz von KI?

Solltet Ihr Fragen haben, Kritik oder Anregungen äußern wollen: Schreibt uns gerne an unter jsandmann@bnn.de.

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