Der SPD-Stadtverband Wörth am Rhein reagiert auf Vorwürfe von Anwohnern im Neubaugebiet Abtswald C. Sie hatten die Auftragsvergabe für den Bau von Mehrfamilienhäusern in dem Areal kritisiert. Bei der Entscheidung im Gemeinderat habe es keinen Fraktionszwang gegeben, betont SPD-Vorsitzender Mario Daum: „Wir entscheiden stets frei.“ Ein Fraktionsmitglied habe sich enthalten.
In dem Neubaugebiet hatte die rheinland-pfälzische Stadt ursprünglich Reihenhäuser vorgesehen. Einigen Anwohnern geht die nun geplante Bebauung zu weit.
Zudem klagt die Architektin Nicole La Croix aus Stutensee gegen den Wettbewerb um die Bebauung der städtischen Grundstücke. Ihr Vorwurf: Das Projekt gehe an einen Investor, der im Gegensatz zu ihrem Entwurf nicht alle zwingend erforderlichen Kriterien erfüllt habe.
SPD-Fraktionssprecher weist Kritik zurück
Die Kritik an der Auftragsvergabe weist Jürgen Nelson, stellvertretender SPD-Fraktionssprecher und Architekt, zurück. Der Stadtrat habe sich bereits im Sommer einstimmig zur Konzeptvergabe bekannt.
Zudem zeichne sich der auf Platz eins gesetzte Entwurf durch ein „ausgewogenes Verhältnis“ zwischen 28 Reihenhäusern und vier Mehrfamilienhäusern aus. Die Dichte weise ein verträgliches Maß aus.
Nelson wehrt sich auch gegen den Vorwurf der Mauschelei. Denn Anwohner hatten die Frage gestellt, ob der Höchstbietende beim gescheiterten Bieter-Verfahren 2019 und der jetzige Erstplatzierte womöglich derselbe Bewerber sei. „Bei der Konzeptvergabe waren uns die jeweiligen Investoren nicht bekannt, das Verfahren erfolgte komplett anonymisiert.“
In dem Konzeptvergabeverfahren stimmten zehn von 13 Juroren für den Entwurf der Weisenburger Projekt GmbH aus Karlsruhe. Der Stadtrat schloss sich am 14. Dezember mehrheitlich dem Vorschlag an. Auf dem zweiten Platz landete das Konzept der Wörther Investoren Aurimas Mockus und Zita Lukas in Zusammenarbeit mit der Architektin Nicole La Croix aus Stutensee.