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In eigener Sache

Warum wir in der Redaktion häufig nicht einer Meinung sind

Kommentare sind das Salz in der Suppe: Bei den Badischen Neuesten Nachrichten veröffentlichen wir gerne unterschiedliche Auffassungen zu einem Thema

Wie fällt der Würfel? Im Südwesten wird immer noch heftig um G8 oder G9 an den Gymnasien gestritten. Ein Bürgerforum zum Thema soll zur Lösung des Konflikts beitragen.
Wie fällt der Würfel? Im Südwesten wurde heftig um G8 oder G9 an den Gymnasien gestritten. Mittlerweile zeichnet sich eine Rückkehr zum Abi nach neun Jahren ab Foto: Dmitriy Demidovich/imago

Acht oder neun Jahre am Gymnasium? Bei der Dauer der Gymnasialzeit gehen die Meinungen weit auseinander. Dies betrifft auch unsere Redaktion. Zahlreiche Kolleginnen und Kollegen mit schulpflichtigen Kindern teilen die Meinung der Elterninitiative, wonach eine Rückkehr zum Abitur nach neun Jahren sinnvoll sei. Allerdings gibt es auch Stimmen in der Redaktion, die unter Verweis auf die zusätzlichen Kosten, fehlende Lehrer und die bildungspolitische Achterbahnfahrt lieber am achtjährigen Gymnasium festhalten würden.

In der Redaktion kann es ganz unterschiedliche Meinungen geben

Wenn wir in der Chefredaktion merken, dass es bei einem strittigen Thema ganz unterschiedliche Auffassungen unter den Redakteuren gibt, greifen wir ganz gerne zu einem Pro & Kontra-Beitrag.

Und zeigen mit der Auflistung der unterschiedlichen Positionen, dass bei einer Tageszeitung keineswegs Meinungsdiktate oder Mainstream-Positionen vorherrschen, wie dies Medienkritiker so gerne behaupten. Das Gegenteil ist der Fall: Wir leben Pluralität. Und wir kennzeichnen unsere Meinungsbeiträge auf der zweiten Politikseite und im Lokalteil ganz deutlich als Kommentare.

Bei Meinungsbeiträgen zeigen wir klare Kante

Also als subjektive Einschätzungen von uns Journalisten. Im Gegensatz zu den sonstigen Beiträgen, für die wir uns Objektivität und Ausgewogenheit auf die Fahnen schreiben, zeigen wir bei diesen Kommentaren klare Kante. Wir nehmen eine Position ein, um zum Nachdenken anzuregen.

Beitrag für eine positive Streitkultur

Wir wollen nicht belehren, sondern unseren Beitrag für eine positive Streitkultur leisten. Denn es gibt immer mehrere Seiten einer Medaille. Vier Jahrzehnte in diesem Beruf haben mich gelehrt, dass es nie die eine reine Wahrheit gibt. Eine lebendige Demokratie lebt vom Austausch von Argumenten und von der Suche nach einem Kompromiss.

Feuerwerkskörper
Die Diskussion um Feuerwerk und Böller zum kommenden Jahreswechsel hält an. Foto: Christophe Gateau/dpa

Deshalb bin ich sehr skeptisch, wenn Parlamentarier oder Vertreter von Organisationen behaupten, nur sie würden die reine Wahrheit vertreten. Nehmen Sie das Beispiel Silvester-Feuerwerk. Unnötige Knallerei und Luftverschmutzung – oder bunter Böller-Spaß zur Einstimmung auf ein Neues Jahr? Beide Positionen haben etwas für sich. Dazu werden wir in der nächsten Woche auf jeden Fall ein Pro & Kontra machen. 

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