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Insgesamt 380.000 Kunden

Volksbanken Karlsruhe Baden-Baden, Pforzheim und VR Bank Enz Plus sprechen über eine Fusion

Die Volksbanken Karlsruhe Baden-Baden, die Volksbank Pforzheim und die VR Bank Enz Plus haben Fusionsgespräche aufgenommen. Bei einem Zusammenschluss würde die größte Volksbank in Baden-Württemberg entstehen.

Zentrale der Volksbank Karlsruhe Baden-Baden an der Karlsuher Ludwig-Erhard-Allee
Will wachsen: Die Volksbank Karlsruhe Baden-Baden plant einen Zusammenschluss mit der Volksbank Pforzheim und der VR Bank Enz Plus. Foto: Rake Hora

Gut vier Jahre nach den ersten gescheiterten Sondierungsgesprächen zwischen der Volksbank Karlsruhe und der Volksbank Pforzheim, soll sie nun doch kommen: die Fusion. Pforzheim schließt sich damit den bereits seit Sommer laufenden Fusionsplänen der Volksbanken Karlsruhe Baden-Baden und der VR Bank Enz plus an. Das gaben die Vorstände aller drei Häuser am Dienstag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz in Pforzheim überraschend bekannt.

Karlsruher haben gerade erst eine Fusion hinter sich

In Karlsruhe ist gerade erst die Tinte auf dem Fusionsvertrag mit der Volksbank Baden-Baden-Rastatt getrocknet. Vorausgesetzt die neuerlichen Gespräche sind erfolgreich, entsteht in der Region vielleicht bald die größte Volksbank innerhalb Baden-Württembergs. Mit einer Bilanzsumme von rund 11 Milliarden Euro, 172.000 Mitgliedern und 380.000 Kunden könnte sich die neue Volksbank in Baden auch im bundesweiten Vergleich durchaus sehen lassen.

„Es kommt zusammen, was zusammengehört. Wir sind drei starke Partner, die auf Augenhöhe miteinander sprechen. Alle wollen, keiner muss“, betont Jürgen Zachmann, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Pforzheim. Formal gehe es um eine Fusion, bei der voraussichtlich aufgrund ihrer Größe Karlsruhe Baden-Baden die übernehmende Bank sein werde. „Aber eigentlich bauen wir gemeinsam eine ganz neue Bank“, demonstriert Zachmann Einigkeit mit Jürgen Wankmüller, dem Vorstandsvorsitzenden aus dem Enzkreis, und Vorstand Matthias Hümpfner, der den erkrankten Vorstandsvorsitzenden Andreas Lorenz aus Karlsruhe bei der Pressekonferenz der drei Häuser vertritt.

Geografisch bieten sich Vorteile

Geografisch ergänzen sich die Filialstrukturen aller drei Häuser genau nebeneinanderliegend. Durch die Fusion sollen sie in ihrem Bestand eine Sicherheit erfahren. Zwischen dem Rheintal und dem Nordschwarzwald sollen auch in einer großen Volksbank die Ansprechpartner vor Ort wichtig bleiben. Im Sinne der Genossenschaftsphilosophie sei deshalb geplant, regional verantwortliche Vorstandsmitglieder zu bestimmen. Zumindest offiziell gibt es für die fusionierte Bank noch keinen Namen. „Das muss auch rechtlich erst geklärt werden. Wir werden nicht einfach die Volksbank in Baden heißen können“, erklärt Hümpfner.

Sicher ist dagegen bereits, wer zukünftig an der Spitze dieser Bank stellen soll – falls es zum Zusammenschluss kommt. Von der Volksbank Karlsruhe Baden-Baden wären das neben Hümpfner noch Jürgen Faupel und Andreas Thorwart. Die VR Bank Enz plus würde durch Martin Schöner vertreten sein. Den Pforzheimer Part sollen Ralf Günther-Schmidt und René Baum übernehmen. Unbeantwortet blieb die Frage nach dem künftigen Vorstandsvorsitzenden. „Darüber hat dann ein neuer Aufsichtsrat zu entscheiden“, so Zachmann.

Fusionsbedingte Kündigungen schließen die Banken aus

Dass er selbst ebenso wie die beiden anderen Vorstandsvorsitzenden im kommenden Jahr in Rente geht, dürfte aus personalpolitischer Sicht den Zeitpunkt für den möglichen Zusammenschluss der drei Banken begünstigt haben. Abgesehen vom Vorstand zählt Personal für alle drei Beteiligten zu einem der drängendsten Themen der Zeit, weil es gerade für kleine Banken immer schwieriger werde, sich als attraktiver Arbeitgeber im Kampf um die Fachkräfte zu behaupten. Fusionsbedingte Kündigungen unter den rund 1.400 Mitarbeitern schließen die Fusionspartner deshalb aus.

Durch die gewonnene wirtschaftliche Stärke ließen sich die Herausforderungen wie demografischer Wandel, Digitalisierung, Nachhaltigkeit sowie zunehmende Regulatorik besser bewältigen. „Durch die unterschiedlichen Kompetenzen profitieren wir von den Synergieeffekten, wenn wir uns vereinen“, beschreibt Zachmann die Vorteile der Fusion. Ein weiterer entscheidender Faktor liege in der Mittelstandsfinanzierung, die man gemeinsam schneller und besser begleiten könne. „Die neuen finanziellen Eigenmittel erlauben uns deutlich höhere Kreditvolumen. Wir bleiben so attraktiver Ansprechpartner für den Mittelstand“, sagt Hümpfner.

Die technische Fusion soll im Herbst 2022 stattfinden. Vorab müssen die Vertreterversammlungen der drei Banken grünes Licht geben. Bei der VR Bank Enz Plus und der Volksbank Karlsruhe Baden-Baden soll das schon im November geschehen. Pforzheim will im Mai 2022 nachziehen.

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