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Pocket-Park in Pforzheim

„Aufblühende Bleichstraße“ bringt einen Hauch von Urlaub in die Pforzheimer Südstadt

Sie wollen eine andere Form der Quartiersentwicklung: In der Pforzheimer Südstadt sollen die Bürger selbst Hand anlegen. So werden aus grauen Hinterhöfen lauschige Plätze.

Gruppe schneidet bei einer Eröffnung ein Band durch
Schnipp-Schnapp und schon ist das seinesgleichen suchende Projekt der Quartiersbelebung in der Kanalstraße eröffnet, von links: Bürgermeisterin Sibylle Schüssler, Manuela Bäder (Planungsamt), Ute Hötzer (Q-Prints&Service), Liane Bley (Internationaler Bund). Foto: Susanne Roth Foto: Susanne Roth

Es liegt sicher auch daran, dass sich die Sonne einen Weg durch die Wolken bricht, dass Bürgermeisterin Sibylle Schüssler davon spricht, dass es „wie im Urlaub“ sei. Sie steht an einem topographisch hohen Standort der Pforzheimer Kanalstraße und blickt Richtung Bleichstraße hinunter.

Weiß-rote Wimpel flattern im Wind; darunter ist der Anlass der Freude zu entdecken, die an diesem Freitagvormittag viele Kooperationspartner und Wahlkampf betreibende Parteimitglieder und Stadträte teilen. Es geht um die „Aufblühende Bleichstraße“: Das tut sie in der Tat durch ein Projekt der Quartiersentwicklung unter dem Motto „Gestalte dein Quartier“.

Stadt hat Hilfestellung geleistet

Die Stadt ist mit Hilfe zahlreicher helfender Hände in Vorleistung getreten und hat sowohl Liegestühle als auch eine Solarbank mit Ladestation fürs Smartphone in der „Chill-Out-Area“ aufgestellt, aber auch das von einem Privatmann zur Verfügung gestellte Hinterhofareal mit bereits blühendem Sommerflieder-Busch zum lauschigen Platz umgestaltet.

Der so genannte „Pocket-Park“ (angelehnt an den deutschen Begriff Westentasche) ist montags bis freitags von 8 bis 20 Uhr geöffnet; samstags und sonntags von 10 bis 20 Uhr. Die Luca-App kann genutzt werden, Maskenpflicht besteht nur, wenn man die Abstände nicht einhalten kann.

Bürgermeisterin wirft Samenbomben

Die Tour, die die Bürgermeisterin bei der feierlichen Eröffnung samt Durchschneiden eines Bandes an diesem Tag am „KANALe Grande“ entlang macht, beginnt im oberen Teil mit dem Werfen von Samen-Bomben in die Grünfläche und ist mit dem Pocket-Park noch lange nicht beendet.

Es folgt ein Stopp am Kupferdächle, wo sich unter anderem Bürger ohne Garten beim „urban gardening“ betätigen können. Weiter geht es zur Radstelle am Davos-Weg, wo freitags ein Team von Q-Prints&Service stehen wird, um bei Reparaturen und dem Aufpumpen von Fahrradreifen behilflich zu sein.

Bürger können Straßen bemalen

Die laut Schüssler „andere Form der Quartiersentwicklung“ findet viel Anklang; man erhofft sich, dass die Flächen genutzt und selbständig von Bürgern weiterentwickelt werden. Oder auch mit Straßenkreide bemalt, von Streetdancern betanzt werden. (Wobei bereits bei der Einweihung ein Bürger befürchtet, dass Jugendliche mit Lärm die Nachtruhe stören könnten.) Die Sitzelemente auf der Kanalstraße sind mobil und könnten durchaus an anderen Stellen genutzt werden.

In ihrer kurzen Ansprache lobt Sibylle Schüssler die teils auf der Strecke liegenden und im Projekt engagierten Einrichtungen Q-Prints&Service sowie Carlo Schmid Schule (IB), Kupferdächle und „Koki“ sowie die Technischen Dienste. Vor allem aber Manuela Bänder vom Planungsamt, die „das Kunststück geschafft hat, viele Ideen zusammen zu bringen“.

Eine über den Köpfen schwebende Drohne zeichnet alles auf, was dann im Internet sichtbar sein soll und was unter dem Motto „Platz für alle, Platz zum Leben“ sowie unter dem Zeichen der Mobilitätswende und des Klimaschutzes steht. Mit Hilfe der Nachbarschafts-App „nebenan.de“ können sich Bürger vernetzen.

Beteiligung und weitere Infos

Die Stadt ist offen für Visionen, die beim Planungsamt entgegen genommen werden unter Telefon (07231)39-2477 oder unter pla@pforzheim.de.

Weitere Aktionen und Veranstaltungen (etwa auch auf dem RoWi-Quartiersplatz) sowie in der bis Oktober zu gestaltenden Fläche können unter www.pforzheim.de/qeb nachgelesen werden. Zudem werden Flyer ausgelegt.

Den venezianischen Canale Grande kann man schon allein wegen der Witterung nicht nach Pforzheim holen, aber ein Gefühl der italienischen Lebensfreude schwebt schon jetzt über dem Projekt zwischen Kallhardt-, Kanal- und Bleichstraße in der Südstadt.

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