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Ergebnisse bis Oktober

„Mammutauftrag“: Anschluss des Verkehrsverbunds Pforzheim-Enzkreis an KVV soll geprüft werden

Soll sich der Verkehrsverbund Pforzheim-Enzkreis (VPE) eigenständig weiterentwickeln oder lieber dem Karlsruher Verkehrsverbund (KVV) beitreten? Das wird wohl ein Fachbüro untersuchen. Der Kreistag muss aber noch zustimmen.

Bus am Leopoldplatz in Pforzheim
Stärkung des ÖPNV: Das erhofft sich der Enzkreis vom Deutschlandticket. Mehr Fahrgastzahlen und ein besseres Verkehrsangebot ist ein Ziel des Nahverkehrsplans von Stadt und Enzkreis. Daher soll ein Zusammenschluss des VPE mit dem KVV geprüft werden. Foto: Torsten Ochs

Ein „Mammutauftrag“ kommt auf die KCW GmbH zu, wie die Erste Landesbeamtin Hilde Neidhardt bei der Sitzung des Umwelt- und Verkehrsausschusses des Kreistags sagte. Die Berliner Firma ist zuständig für Strategie- und Managementberatungen im Bereich des Straßen- und Schienenverkehrs in Deutschland.

Das Fachbüro soll bis Oktober die Verbundsstrategie der Aufgabenträger Enzkreis und Stadt Pforzheim untersuchen. Die Kosten würden sich beide teilen. Allerdings müssen der Kreistag bei seiner Sitzung am 3. April und auch die Stadt Pforzheim der Auftragsvergabe noch zustimmen.

Vor fast einem Jahr hat der Kreistag beschlossen, gemeinsam mit der Stadt Pforzheim extern prüfen zu lassen, wie es mit dem VPE weitergehen könnte: Soll er mit dem Karlsruher Verkehrsverbund (KVV) zusammengehen oder lieber weiterentwickelt und modernisiert werden? Fragen, die dabei auch eine Rolle spielen: Wie können die Fahrgastzahlen gesteigert, Tarifhürden abgebaut und das Verkehrsangebot verbessert werden?

Fast alle Ausschussmitglieder stimmen für Auftragsvergabe

Bis auf eine Ausnahme waren die Mitglieder des Umwelt- und Verkehrsausschusses einverstanden mit der Auftragsvergabe. Kurt Ebel (CDU) warb dafür, auch mit dem Stuttgarter Verkehrsverbund (VVS) zu sprechen. Ebel könnte sich auch einen größeren Verbund vorstellen, dem sich auch der Kreis Calw und der Ortenaukreis anschließen.

Hans Vester (SPD) favorisiert den Karlsruher Verkehrsverbund und ist trotz hoher Kosten einverstanden mit dem ersten Schritt zu mehr Klarheit, wie es mit dem VPE in Zukunft weitergehen soll. Joachim Wildenmann (Grüne) regte an, die Zeit während der Untersuchungen für Gespräche mit dem KVV und VVS zu nutzen.

Hartmut Lutz sieht südöstlichen Enzkreis schlecht angebunden

Hartmut Lutz (Freie Wähler) stimmte der Vergabe nicht zu. Die Gemeinden im südöstlichen Enzkreis wie Neuhausen an der Grenze zum Kreis Böblingen und Calw seien nicht angebunden und müssten lange Wege über Pforzheim zurücklegen, um „irgendwo hin zu kommen“. Es gehe bei der Prüfung nicht darum, wo Busse fahren, stellte die Erste Landesbeamtin Neidhardt klar, die fachliche Verknüpfung sei also nicht ganz zutreffend.

Am Enzkreis bleiben keine Kosten hängen.
Hilde Neidhardt, Erste Landesbeamtin über das Deutschlandticket

Begrüßt wurde im Ausschuss auch das Deutschlandticket für 49 Euro, das ab 3. April verkauft werden soll. Mehrkosten, die Unternehmen durch Mindereinnahmen entstehen, wollen Bund und Ländern tragen, sagte Landratsvertreterin Neidhardt und versicherte: „Am Enzkreis bleiben keine Kosten hängen – zumindest bis Ende 2023.“

VPE-Kunden mit Abo würden angeschrieben und ihre Tickets umgeschrieben, so Neidhart weiter. Vom Deutschlandticket, das zum 1. Mai eingeführt werden soll, erhofft sich der Enzkreis eine Stärkung des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV). Das Monatsticket wird nur digital angeboten und mache bei den Verkehrsunternehmen technische Nachrüstungen notwendig.

Kostenloses Deutschlandticket für die Mitarbeiter des Landratsamts?

Ausschussmitglied Joachim Wildenmann regte an, das Ticket solle ähnlich wie in Stuttgart für die rund 1.000 Mitarbeiter des Landratsamts kostenlos sein. Die Behörde liegt direkt am Hauptbahnhof, sei also bestens angebunden. Das Freiticket werde geprüft, versprach Neidhardt.

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