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Abschlusskonzert in Neulingen

Bläserjugend probt in Baden-Baden während den Sommerferien

In Baden-Baden opfern 30 Jugendliche freiwillig die letzte Woche ihrer Sommerferien, um zu lernen. Sie nehmen am D1-Lehrgang der Bläserjugend Pforzheim/Enzkreis teil und wollen ihre Fähigkeiten an ihren Instrumenten verbessern. Ein Besuch.

Im großen Orchester proben die Jugendlichen unter der Leitung von Christian Geltner die Stücke, die sie beim Abschlusskonzert am Freitag zu Gehör bringen wollen.
Im großen Orchester proben die Jugendlichen unter der Leitung von Christian Geltner die Stücke, die sie beim Abschlusskonzert am Freitag zu Gehör bringen wollen. Foto: Nico Roller

In mehreren Reihen sitzen die Jugendlichen hintereinander, die Finger an ihren Instrumenten, die Augen auf das Notenblatt vor ihnen gerichtet. Als Dirigent Christian Geltner ihnen das Zeichen gibt, fangen sie an zu spielen: La Cucaracha. Es ist nicht das erste Mal, dass die Jugendlichen das Stück proben. Immer wieder sind sie es durchgegangen, damit alles perfekt sitzt, wenn sie es diesen Freitag ab 15.30 Uhr vor einem großen Publikum in der Bauschlotter Gräfin-Rhena-Halle zusammen mit zahlreichen weiteren Titeln präsentieren.

Mit dem Konzert geben die Jugendlichen eine Kostprobe ihres musikalischen Könnens und feiern gleichzeitig den Abschluss des Lehrgangs, den sie in Baden-Baden absolviert haben. Seit Sonntag haben sie sich dort getroffen, um unter der Anleitung fachkundiger Dozenten ihre Fähigkeiten zu verbessern.

Alle geben ihr Bestes und arbeiten konzentriert mit.
Anna Grob
Vize-Kreisjugendleiterin

Ausgerichtet von der Bläserjugend Pforzheim/Enzkreis, soll der sogenannte D1-Lehrgang die Teilnehmer dazu befähigen, in den Jugendorchestern ihrer Musikvereine eine Führungsstimme zu übernehmen und neu dazustoßende Nachwuchsmusiker beim Einstieg zu begleiten.

Gleichzeitig erlaubt er die Teilnahme am D2-Lehrgang, der in den Osterferien stattfindet und zum Spielen im Kreisjugendorchester berechtigt. Viele Vereine sehen ihn auch als Voraussetzung fürs Mitwirken in ihren großen Blasorchestern.

So sieht es aus, wenn die Jugendlichen beim D1-Lehrgang die Gehörbildung üben. Wenn Christian Geltner einen Ton spielt, ist es mucksmäuschenstill.
So sieht es aus, wenn die Jugendlichen beim D1-Lehrgang die Gehörbildung üben. Wenn Christian Geltner einen Ton spielt, ist es mucksmäuschenstill. Foto: Nico Roller

Kein Wunder also, dass sich die Jugendlichen in Baden-Baden richtig ins Zeug legen. Aus jedem Raum, aus jedem Fenster der Jugendherberge dringt Musik: mal ganze Melodien, mal nur einzelne Töne. „Alle geben ihr Bestes und arbeiten konzentriert mit“, sagt die stellvertretende Kreisjugendleiterin Anna Grob, die den Lehrgang zusammen mit sieben weiteren Ehrenamtlichen leitet.

30 Jugendliche im Alter von zwölf bis 16 Jahren sind dabei – ein paar weniger als vor der Corona-Krise. Was aber laut Grob auch daran liegt, dass es voriges Jahr mit 60 Teilnehmern so viele wie schon lange nicht mehr waren.

Alle Teilnehmer opfern für den Lehrgang die letzte Woche ihrer Sommerferien, alle kommen von Musikvereinen aus Pforzheim und dem Enzkreis, alle wurden von ihren Jugendleitern angemeldet und haben schon im Vorfeld viel Zeit in die Vorbereitung investiert.

Denn das sichere Beherrschen des Instruments ist Grundvoraussetzung für die Teilnahme am D1-Lehrgang. Im Einzelunterricht ihrer Musikvereine wählten die Jugendlichen aus einer Liste vier Stücke aus, die sie anschließend einstudierten. Stücke, die nicht unbedingt bekannt oder schön, aber dafür gut geeignet zum Lernen von Techniken sind. Sie bilden die Grundlage für die inhaltliche Arbeit auf dem Lehrgang.

Lehrgang in Baden-Baden schult auch soziale Kompetenzen

Dort ist der Tagesablauf immer ähnlich. Nach dem Frühstück üben die Jugendlichen in den Instrumentengruppen, den sogenannten Registern. Dann folgen Theorie und entweder Gehörbildung oder Einzelunterricht. Damit geht es auch am Nachmittag weiter, bevor das Spielen im Ensemble und am Abend die Orchesterprobe folgen.

Zwar haben die Teilnehmer zwischendurch immer wieder etwas Freizeit. „Aber im Großen und Ganzen sind sie schon gut beschäftigt“, sagt Grob, die es trotzdem wichtig findet, dass beim Lehrgang auch die soziale Komponente nicht zu kurz kommt.

Mir gefällt, dass wir zwischendurch Freizeit haben und dass das Programm abwechslungsreich ist.
Louis, 14
Saxofonspieler

Deswegen haben die Jugendlichen den Mittwochnachmittag zur freien Verfügung. Viele nutzen die Zeit, um die Stadt zu erkunden oder sich im Freibad abzukühlen. Am Ende des Lehrgangs absolvieren die Teilnehmer drei Prüfungen: eine theoretische, eine praktische und eine in Gehörbildung. Die Ergebnisse erfahren sie erst nach dem Abschlusskonzert. Dann erhalten sie auch Urkunden und Anstecknadeln.

Fragt man die Jugendlichen nach ihrer Meinung zum Lehrgang, dann hört man nur Positives. Etwa von Louis, dem die sechs Tage in Baden-Baden viel Spaß gemacht haben. „Mir gefällt, dass wir zwischendurch Freizeit haben und dass das Programm abwechslungsreich ist“, sagt der 14-Jährige, der Saxofon spielt. Amelie (13) spielt Waldhorn und hat den Eindruck, dass sie auf dem Lehrgang viel gelernt hat. Etwa das Bestimmen von Intervallen und das Lesen von Akkorden.

Schon am ersten Tag sind hier Freundschaften fürs Leben entstanden.
Anna Grob
stellvertretende Kreisjugendleiterin

Dabei handelt es sich um einige der Fähigkeiten, die man für das Zusammenspielen im Orchester braucht. „Am ersten Tag tun sich viele noch schwer, aber dann grooven sie sich schnell rein“, sagt die stellvertretende Kreisjugendleiterin Anna Grob, die bei allen Teilnehmern im Laufe der Woche „einen Riesen-Entwicklungsschritt in allen Bereichen“ wahrgenommen hat.

Sie freut sich, dass die Jugendlichen schnell miteinander in Kontakt kommen und dadurch Verbindungen zwischen den Vereinen ermöglichen. „Schon am ersten Tag sind hier Freundschaften fürs Leben entstanden.“

Termin

Das Abschlusskonzert findet am Freitag, 8. September, um 15.30 Uhr in der Gräfin-Rhena-Halle in Bauschlott statt.

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