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Mühlacker profitiert

Land bezahlt für Breitband-Ausbau im Enzkreis weitere 13 Millionen Euro

Der Löwenanteil geht nach Mühlacker: Die Stadt erhält 11,4 Millionen Euro. Bislang wurden im Enzkreis rund 300 Millionen Euro für den Breitband-Ausbau von Bund und Land bewilligt.

Freuen sich auf die Kooperation: Bürgermeister Michael Maurer (Mönsheim), Netze-BW-Geschäftsführer Steffen Ringwald, Landrat Bastian Rosenau und Projektleiter Netze BW Mario Huber (sitzend, von links), sowie Denis Kraft (Neuenbürg), Mario Weisbrich (Wimsheim), die Erste Landesbeamtin Hilde Neidhardt, Niklas Brück und Tino Stutz (stehend, von links)
Freuen sich auf die Kooperation: Bürgermeister, Netze-BW-Mitarbeiter und Landrat Bastian Rosenau. Foto: Tobias Kern / Zweckverband Breitbandversorgung im Enzkreis

Mit rund 13 Millionen Euro fördert das Land den Breitband-Ausbau im Enzkreis. Der Löwenanteil von 11,4 Millionen Euro fließt dabei an die Stadt Mühlacker, weitere 1,8 Millionen Euro werden dem Zweckverband Breitbandversorgung im Enzkreis zur Verfügung stehen.

Letzterer hat aktuell schon die Netze BW GmbH mit dem innerörtlichen Ausbau des neuen Glasfasernetzes in den Gemeinden Friolzheim, Illingen, Mönsheim, Neuenbürg, Wimsheim und Wurmberg beauftragt. Eine entsprechende Vergabe war bereits im Juli von der Verbandsversammlung in die Wege geleitet und europaweit ausgeschrieben worden.

„Im Enzkreis sollen zunächst rund 10.000 Haushalte und Gewerbetreibende, Schulen und Bildungseinrichtungen vom bislang größten Infrastrukturprojekt in der Geschichte des Landkreises profitieren“, kündigt Landrat Bastian Rosenau in dem Zusammenhang an. Für den Ausbau haben Bund und Land zusammen bereits 300 Millionen Euro Fördermittel bewilligt.

Mit dem weiteren Ausbau will der Enzkreis im Verbandsgebiet möglichst schnell die noch vorhandenen „weißen Flecken“ erschließen, also Gebiete, in denen noch kein sogenanntes „Next Generation Access Network“ verfügbar ist. Dieses ermöglicht eine einheitliche Netzinfrastruktur.

„Wünschenswert ist, dass der Ausbau in mehreren Ortschaften gleichzeitig vorgenommen wird“, betont der Verbandsvorsitzende Jörg-Michael Teply, der einen zeitnahen Spatenstich in allen sechs Kommunen ankündigt und bis Ende 2024 die Fertigstellung in Aussicht stellt.

In Mühlacker freut man sich über die Millionen für den Breitband-Ausbau

Besonders gefreut hat man sich in Mühlacker über die dieser Tage erfolgte Förderung in Höhe von 11,4 Millionen Euro.

Tatsächlich bedeute diese nicht, dass die Stadt mit ihren Ortsteilen hinterherhinke und daher so viel Geld für den Breitband-Ausbau benötigt, stellt Roland Jans, Geschäftsführer der Stadtwerke Mühlacker, gegenüber unserer Redaktion klar. „Wir hatten schon vor mehr als zehn Jahren flächendeckend 50 Mbit/s zur Verfügung.“

Das habe sich zunächst allerdings nachteilig bei der sogenannten weißen Flächenförderung ausgewirkt, „da die Aufgreifschwelle damals bei kleiner 30 Mbit/s lag und wir deshalb nicht in den Genuss der Förderung gekommen sind“, so Jans. Erst nachdem die Förderschwelle Anfang 2021 erhöht wurde, sei es für die Stadt wieder möglich gewesen, Anträge zu stellen.

Von dem Geld werden etwa 3.200 Objekte profitieren. „Ich denke, die Zahl ist ähnlich wie in anderen Gemeinden, nur mit dem Unterschied, dass bei uns bis zur Fertigstellung des Glasfasernetzes bessere Bandbreiten zur Verfügung stehen“, ordnet Jans diesen Umstand ein.

Für Mühlacker sind fast 90 Prozent der Ausbau-Kosten gesichert

Schon Anfang 2021 hatte die Stadt damit begonnen, „graue Flecken“ in Mühlacker und den Teilorten zu identifizieren, also Bereiche, in denen eine Geschwindigkeit von 100 Mbit/s noch nicht vorhanden war.

Über ein Markterkundungsverfahren ließen sich dann jene 3.200 Objekte ermitteln, die bislang unterversorgt sind und damit auch förderfähig waren. Gleichzeitig hatten die Stadtwerke in diesen Bereichen ein Marktversagen festgestellt, das bedeutet: Es gab keinen Telekommunikationsanbieter, der die Gemarkung flächendeckend mit Breitband versorgen wollte. Auch das war ein Kriterium, aus dem sich der Förderanspruch ergab.

Weil zurückliegend auch der Bund bereits eine Förderzusage zum Breitband-Ausbau in Mühlacker erteilt hat, sind nun nahezu 90 Prozent der gesamten Kosten von rund 29 Millionen Euro gesichert; die Stadt übernimmt einen Eigenanteil von drei Millionen Euro.

Landtagsabgeordnete aus dem Enzkreis: Nicht auf dem Fortschritt ausruhen

Die jüngste Förderung wird auch von den Landtagsabgeordneten im Enzkreis begrüßt.

Erik Schweickert (FDP) sieht darin einen weiteren großen Schritt hin zu einem flächendeckenden Gigabitnetz. „Leistungsfähige digitale Infrastruktur ist sowohl hinsichtlich der Attraktivität als Wohnort wie auch für unsere heimischen Unternehmen das A und O in unseren Städten und Gemeinden“, betont der FDP-Abgeordnete. „Wir dürfen uns deshalb nicht auf den vergangenen Fortschritten ausruhen, sondern müssen den Weg des Ausbaus der Netze konsequent weitergehen.“

Ähnlich äußert sich auch Stefanie Seemann (Grüne), die in den Breitband-Förderbescheiden eine gute Nachricht sieht. „Jetzt kann es im Enzkreis richtig losgehen“, sagt sie.

Dass ihrer Heimatstadt Mühlacker über elf Millionen bewilligt worden sind, freut sie besonders. „Mit den Förderungen von Land und Bund können die Stadtwerke die Infrastruktur für die digitale Zukunft schaffen, von der die Einwohnerschaft, Unternehmen und öffentliche Einrichtungen profitieren werden.“

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