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Initiative der Autobahn GmbH

So sollen neue Park- und WC-Anlagen für mehr Sicherheit an der Autobahn sorgen

Der Prototyp steht in Heimsheim am Höllberg. Die Anlage wird über Sensoren gesteuert und kostet etwa 340.000 Euro. Bis Ende des Jahres sollen solche Anlagen an landesweit 13 Standorten verfügbar sein.

Die PWC-Anlage Höllberg erstrahlt ab sofort in hellem, weiß-blauen Licht, und soll für mehr Sicherheit sorgen. Zugleich verbraucht sie deutlich weniger Energie als eine herkömmliche LED-Beleuchtung.
Die PWC-Anlage Höllberg erstrahlt ab sofort in hellem, weiß-blauen Licht, und soll für mehr Sicherheit sorgen. Zugleich verbraucht sie deutlich weniger Energie als eine herkömmliche LED-Beleuchtung. Foto: Stefan Friedrich

Parkplatz- und WC-Anlagen (PWC) auf den Autobahnen im Südwesten sollen mit einem neuen Beleuchtungskonzept ausgestattet werden, das mehr Sicherheit mit sich bringt und gleichzeitig den Energieverbrauch reduziert. Das gaben Vertreter der Autobahn GmbH des Bundes am Mittwochabend auf dem PWC Höllberg bei Heimsheim bekannt.

Bei Anbruch der Dunkelheit demonstrierten sie, wie die neue Beleuchtung funktioniert, die über Internet gesteuert werden kann und bis Jahresende an insgesamt 13 PWC-Anlagen installiert sein soll.

Rund 340.000 Euro kostet eine solch moderne PWC-Anlage, die 80 Meter umlaufende LED umfasst und einen Gesamtverbrauch von 1,1 Kilowattstunden (kWh) pro Nacht aufweist. Zum Vergleich: Damit fährt ein durchschnittliches Elektrofahrzeug gerade einmal fünf Kilometer weit.

„Wir sind dabei, unsere PWC-Anlagen zu erneuern“, sagte die Direktorin der Niederlassung Südwest der Autobahn GmbH, Christine Baur-Fewson, im Rahmen eines Pressegesprächs. Dass die PWC-Anlagen vielfach „Schmuddelecken“ sind, dessen sei man sich schließlich bewusst, und das nicht erst seit einem ADAC-Test.

„Deswegen haben wir beschlossen, dass wir unsere Anlagen dringend verbessern müssen.“ Das soll in den nächsten beiden Jahren mit mehreren Maßnahmen geschehen, wobei die jetzt vorgestellte Beleuchtung nur eine davon ist.

Hundeauslaufplatz und Fitnessgeräte neben der Autobahn

„Wir wollen auch einen Hundeauslaufplatz machen und Fitnessgeräte verfügbar haben“, so die Direktorin. Überlegt haben sie sich auch, was sie in Sachen Graffiti unternehmen und wie sie dem Beschmieren der Wände entgegenwirken können. „Das passiert nämlich oft“, räumt Baur-Fewson ein. Deshalb haben sie eine der Anlagen von einem Künstler besprühen lassen „und wir sehen, dass da bis heute nichts mehr passiert ist.“

Eingebettet sind all diese Maßnahmen in ein großes Projekt der Bundesgesellschaft. „Wir haben uns natürlich die Parkplatzsituation angeguckt“, versicherte der Vorsitzende der Geschäftsführung der Autobahn GmbH, Stephan Krenz. Dabei habe man „nicht immer nur Schönes gesehen, sondern auch viel Verbesserungswürdiges“.

Parkplätze werden nachts oft von Lastwagen zugeparkt

In der Realität sind beispielsweise die Parkplätze nachts mit Lkw belegt, auch über die ihnen zugedachten Stellflächen hinaus. „Das zeigt aber auch, dass hier Menschen die Nacht und ihre Zeit verbringen“, gibt Krenz zu bedenken. „Deshalb ist es natürlich wichtig, dass wir für Sicherheit sorgen, dass wir für Sauberkeit sorgen.“

Insofern sei er der Niederlassung Südwest auch dankbar, dass hier sehr intensiv über Fragen von Sicherheit, Geruchsbelästigung und Beleuchtung nachgedacht worden sei. Die PWC-Anlage Höllberg bei Heimsheim zeige heute schon, wie eine nachhaltige und erholsam gestaltete „PWC-Anlage der Zukunft“ aussehen könnte.

Viele Anforderungen an das Beleuchtungskonzept

„Die Anforderung war, etwas zu machen, was fast gar keinen Strom verbraucht, schön hell ist, dynamisch steuerbar, mit Internetanbindung – und es darf nichts kosten“, beschrieb Matthias Prüße von der Hansen GmbH, welche Herausforderungen das Beleuchtungskonzept erfüllen sollte. Es wurden Platinen entwickelt und eingebaut. „Nach den ersten Gehversuchen haben wir es noch ein bisschen feingetuned“, so Prüße. „Und jetzt sind wir im finalen Stadium. Jetzt ist das fertig.“

Unterstützung bekam das Unternehmen von der LichtWart GmbH, die 2020 zusammen mit der Telekom ein System zur smarten Steuerung von Lichtanalagen insbesondere für sicherheitsrelevante Beleuchtung entwickelt hat. „Wir haben das System so eingestellt, dass es einen Alarm gibt, wenn es Ausfälle gibt“, erklärte CEO Gregor Giataganas.

Die Helligkeit wird zudem anhand des Umgebungslichts reguliert. „In der Dämmerung ist es heller, damit man es wahrnimmt. Wenn es dunkler wird, geht die Helligkeit zurück.“ Hier nächtigende LKW-Fahrer sollen durch das Licht nämlich nicht beeinträchtigt werden, gleichzeitig soll die blaue Beleuchtung aggressionsmindernd wirken und insektenfreundlich sein. Gesteuert wird die Anlage über Sensoren.

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