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Programm für Menschen mit und ohne Behinderung

Fasnet überwindet in Ersingen Grenzen

Im Kämpfelbacher Ortsteil feiern die Grundschule und die Karnevalsgesellschaft „Fledermaus“ eine bunte Party mit der Lebenshilfe. Rund 140 Kinder haben dafür Auftritte vorbereitet.

Viel Applaus für ihren Auftritt haben die Tänzerinnen der Mini-Garde erhalten. Sie entführten die Gäste von der Lebenshilfe zu den Cowboys und Indianern.
Viel Applaus für ihren Auftritt haben die Tänzerinnen der Mini-Garde erhalten. Sie entführten die Gäste von der Lebenshilfe zu den Cowboys und Indianern. Foto: Nico Roller

Es wird geschunkelt und gelacht, geklatscht und getanzt: Mit viel Musik, mit flotten Aufführungen und jeder Menge guter Laune haben am Mittwoch in Ersingen Menschen mit und ohne körperliche und geistige Einschränkungen zusammen Fasnet gefeiert.

An langen Tafeln haben die Gäste der Lebenshilfe in der Kirchbergsporthalle Platz genommen, um das bunte, abwechslungsreiche Programm zu genießen, das die Grundschule, die Karnevalsgesellschaft „Fledermaus“, der Elternbeirat und der Förderverein gemeinsam auf die Beine gestellt haben.

Ein Auftritt jagt den nächsten, eine Stimmungsrakete folgt auf die andere. Für Letztere ist „Fledermaus“-Urgestein Bernd Bachert zuständig, der mit lockeren Sprüchen und einem breiten Grinsen durch den Vormittag führt. Vor mehr als 30 Jahren hat Bachert die Veranstaltung zusammen mit der damaligen Schulleitung ins Leben gerufen.

Schwimmunterricht gab den Anstoß

Damals aus einer Kooperation der Schule mit der Lebenshilfe beim Schwimmunterricht hervorgegangen, findet sie seither jedes Jahr kurz vor der Straßen-Fasnet statt. „Solange ich mich noch einigermaßen bewegen kann, mache ich das“, sagt Bachert, der sich über die gute Stimmung in der festlich geschmückten Halle freut.

Er hat den Eindruck, dass die Gäste von der Lebenshilfe viel Spaß haben, denn er weiß: „Ihr Lächeln ist ehrlich.“ Anderthalb Stunden zeigen alle 140 Kinder der Ersinger Grundschule, was sie zusammen mit ihren Lehrern einstudiert haben. Etwa Sketche, Tänze, Lieder zum Mitsingen und Mitmachen und einen Chor aus Sockenpuppen.

Im Laufe des Vormittags steht jeder Schüler mindestens einmal auf der Bühne. „Das ist für die Kinder eine große Sache, aus der sie gestärkt hervorgehen“, sagt Rektor Frank Notar. Er findet die Veranstaltung wichtig, weil sie soziale Teilhabe und Wertschätzung ermöglicht: sowohl für die Gäste von der Lebenshilfe als auch für die mitwirkenden Kinder.

Frühe Eindrücke können prägen

Sie können dadurch schon in jungen Jahren einen positiven und für beide Seiten bereichernden Kontakt zu Menschen mit Einschränkungen erleben und diese Erfahrung später mit ins Erwachsenenalter nehmen. Deswegen lädt die Grundschule die Lebenshilfe auch regelmäßig zu ihren Schulgottesdiensten ein. Zudem gibt es in Ersingen seit kurzem eine Inklusionsklasse.

Neben den Kindern der Grundschule wirken am Mittwochmorgen auch die Mini-Garde der KG „Fledermaus“, die Tanzmäuse des Turnvereins und der Musikverein mit. Bei der Lebenshilfe freut man sich sehr über das große ehrenamtliche Engagement. „Das ist eine großartige Arbeit, für die wir sehr dankbar sind“, sagt Lucie Clappier, die bei der Lebenshilfe die Werkstatt „Dammfeld“ leitet, in der Menschen mit geistigen und körperlichen Einschränkungen arbeiten.

Rund 60 von ihnen sind nach Ersingen gekommen. Schon Tage im Voraus hätten sie sich auf die Veranstaltung gefreut und sich überlegt, welches Kostüm sie anziehen. „Einige haben mich jetzt schon gefragt, wann es nächstes Jahr stattfindet.“

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