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Fertigstellung im Herbst

Kunstrasen statt Staubwüste: FC Ersingen baut neuen Fußballplatz in Kämpfelbach

Der Bau des neuen Kunstrasenplatzes in Kämpfelbach läuft aktuell auf Hochtouren. Der FC Ersingen übernimmt viele Aufgaben selbst und bekommt Zuschüsse – doch ohne Spenden geht es nicht.

Martin Grimm, Stephan Zettelmayer und Felix Fränkle (hinten, von links) freuen sich zusammen mit zwei Jugendspielern des Vereins darauf, dass der neue Kunstrasenplatz des FC Ersingen im Herbst fertig wird.
Martin Grimm, Stephan Zettelmayer und Felix Fränkle (hinten, von links) freuen sich zusammen mit zwei Jugendspielern des Vereins darauf, dass der neue Kunstrasenplatz des FC Ersingen im Herbst fertig wird. Foto: Nico Roller

Große Maschinen sind seit einigen Monaten auf dem Ersinger Kirchberg im Einsatz, um Erde anzuliefern und zu verteilen, um den Untergrund zu verdichten und zu modellieren. Auf dem Sportgelände des FC Ersingen entsteht ein neuer Kunstrasenplatz, der den alten, längst nicht mehr zeitgemäßen Hartplatz ersetzen und künftig den Namen „Raiffeisenbank Ersingen Sportpark“ tragen wird.

„Die Arbeiten sind bisher planmäßig verlaufen“, sagt Verwaltungsmitglied Stephan Zettelmayer, der zusammen mit Felix Fränkle alle Planungsleistungen rein ehrenamtlich erbringt. Beide berichten von einer reibungslosen Zusammenarbeit mit der Sportstättenbaufirma Garten Moser, die sich um alle Gewerke kümmert.

Alter Platz in Kämpfelbach-Ersingen hatte viele Mängel

Trotz Fachkräftemangels und Materialknappheit gehe es auf der Baustelle gut voran, sagt Zettelmayer und erzählt von einem großen Interesse unter den Vereinsmitgliedern und in der Bevölkerung an dem Projekt. Dass dieses notwendig ist, daran hatte es auch in der Gemeindeverwaltung und im Gemeinderat keine Zweifel gegeben.

Denn der alte Hartplatz hatte unzählige Mängel. Dass der Ball wegen der Furchen im Boden und einer Steigung von rund 1,8 Metern vom einen zum anderen Tor nie geradeaus rollte, zählte noch zu den harmloseren. Zumindest im Vergleich mit den scharfkantigen Steinen, die wegen des felsigen Untergrunds an einigen Stellen aus dem Sand ragten. Steine, die ein hohes Verletzungsrisiko darstellten.

Damit das künftig nicht mehr der Fall ist, hatte man schon im Mai mit den Aufschüttungsarbeiten begonnen. 9.400 Kubikmeter Erde waren dafür notwendig – was rund 650 Lastwagenladungen entspricht. Den Höhenunterschied durch Abgraben auszugleichen, war laut Zettelmayer nicht möglich, weil direkt unter der Oberfläche der harte Fels beginnt.

Fertigstellung im November anvisiert

Der ehrenamtliche Projektkoordinator kennt den Verlauf der Bauarbeiten genau und kann unter anderem berichten, wie die Böschung mit Winkelmauern gesichert und der Boden verdichtet wurde. Aktuell laufen die Arbeiten an der Drainage.

Zudem werden die Stromleitungen und die Rohre für die Beregnungsanlage verlegt. Danach soll die Oberfläche des neuen Platzes modelliert werden – und zwar so, dass es vom Mittelpunkt aus ein leichtes Gefälle zu den Außenseiten gibt.

Ist das erledigt, folgen die Pflasterarbeiten, um die sich engagierte Mitglieder des FC Ersingen komplett in Eigenregie kümmern wollen. Was bei einer Fläche von rund 1.400 Quadratmetern viele ehrenamtliche Arbeitsstunden bedeuten wird. In den kommenden zwei Wochen werden um den Platz die Pfosten für den neuen Zaun und die Flutlichtmasten gesetzt.

So sah der alte Hartplatz aus: Tiefe Furchen ließen bei Regen kleine Bäche über das Spielfeld laufen, scharfkantige Steine stellten ein hohes Verletzungsrisiko für die Kinder und Jugendlichen dar.
So sah der alte Hartplatz aus: Tiefe Furchen ließen bei Regen kleine Bäche über das Spielfeld laufen, scharfkantige Steine stellten ein hohes Verletzungsrisiko für die Kinder und Jugendlichen dar. Foto: Nico Roller

Der Kunstrasen selbst wird erst eingebaut, wenn am Rand alles geschafft ist. Was laut Zettelmayer Ende September der Fall sein könnte. Wenn alles gut läuft, ist der neue Platz voraussichtlich im November weitgehend fertig, sodass bereits im Winter ein erster Trainings- und Spielbetrieb stattfinden kann.

Ein großes Einweihungsfest soll folgen, wenn es im kommenden Jahr wieder wärmer wird. Felix Fränkle rechnet mit einer tollen Feier und betont, möglich sei das Projekt nur durch die gute Unterstützung von Gemeindeverwaltung, Bürgermeister und Gemeinderat.

Wir sind jedem dankbar, der uns bei diesem wichtigen Projekt unterstützt.
Felix Fränkle
ehrenamtlicher Projektkoordinator

Letzterer hatte im Frühjahr 2022 einstimmig beschlossen, dem Verein einen Zuschuss von 720.000 Euro zu gewähren. Weitere rund 100.000 Euro kommen vom Badischen Sportbund. Im Internet hat der FC Ersingen ein Spendenportal ins Leben gerufen, über das bereits mehr als 80.000 Euro eingegangen sind.

„Wir sind jedem dankbar, der uns bei diesem wichtigen Projekt unterstützt“, sagt Fränkle, der sich auch über das Engagement der Firma Matthias Schickle freut, die bei den Demontage- und Abbrucharbeiten eine große Stütze war. Zudem dankt er dem Bauhof, der immer wieder bei kleineren Arbeiten aushilft.

Neuer Platz in Kämpfelbach-Ersingen bringt viele Vorteile

Bei dem neuen Kunstrasenplatz handelt es sich laut Fränkle um ein vollwertiges Normspielfeld, das dem aktuellen Stand der Technik entspricht. Unter anderem wird es über eine Elastikschicht verfügen, die nachgibt wie ein Gummiboden. Und über Korkgranulat, das für Dämpfung und Gleitvermögen sorgt.

Weil die Linierung auf Jugendspiele abgestimmt ist, müssen die Trainer deutlich seltener mit Hütchen die Felder abstecken. Genutzt werden kann der Platz das ganze Jahr über – dank Flutlichtanlage auch in den Abendstunden.

Ein weiterer positiver Effekt ist laut Verwaltungsmitglied Martin Grimm die Entlastung des Rasenspielfelds. Denn dieses muss je nach Abnutzungsgrad im Sommer für vier bis sechs Wochen wegen Pflegemaßnahmen für den Spiel- und Trainingsbetrieb gesperrt werden.

Der neue Platz soll allen Mannschaften und Gruppen des Vereins offenstehen: sowohl im Erwachsenen- als auch im Nachwuchsbereich. Aktuell hat der FC Ersingen rund ein Dutzend Jugendmannschaften und drei aktive Erwachsenen-Teams. Hinzu kommen unter anderem die Alten Herren, die Schnürles-Spieler und die Freizeitabteilung.

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