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Fördertopf des Denkmalschutzprogramms

Sechsstellige Förderung für Kirchenrenovierungen in Knittlingen

Am Mittwoch hat der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestags beschlossen, dass die Außensanierung des historischen Chorraums von St. Leonhard mit 100.000 Euro, respektive die Innenraumsanierung der Kirche in Freudenstein-Hohenklingen mit 35.000 Euro unterstützt wird.

Pfarrer Hans Veit zeigt die Stellen an der Außenfassade des Chorraums, an denen der Zahn der Zeit genagt hat
Pfarrer Hans Veit zeigt die Stellen an der Außenfassade des Chorraums, an denen der Zahn der Zeit genagt hat Foto: Stefan Friedrich

Zwei Kirchensanierungen in Knittlingen und in Freudenstein-Hohenklingen werden mit jeweils 100.000 Euro, respektive 35.000 Euro aus dem Fördertopf des Denkmalschutzprogramms subventioniert. Das gab der CDU-Bundestagsabgeordnete Gunther Krichbaum am Mittwoch bekannt und sprach von einem „Riesenerfolg für Knittlingen.“

Gut gebrauchen kann die Kirchengemeinde die finanzielle Unterstützung auf jeden Fall: Alleine die Außensanierung des historischen Chorraums von St. Leonhard wird auf Kosten von rund 360.000 Euro geschätzt. Die Kirche selbst wurde in den letzten fünfzig Jahren Stück für Stück renoviert.

Die letzte große Maßnahme liegt dabei zwölf Jahre zurück: 2009 ist bereits der gesamte Innenraum erneuert worden, erzählt Pfarrer Hans Veit. Spätestens im nächsten Jahr sollen die Schäden angegangen werden, die der Zahn der Zeit auch am Chor hinterlassen hat. „Er wurde 1480 vom Kloster Maulbronn aus angebaut“, erklärt Veit.

Im Frühjahr soll es losgehen

Die Außenrenovierung selbst sei auch deshalb „sehr sehr aufwändig“, weil die Denkmalpflege hohe Auflagen an die Maßnahme geknüpft habe. Unter anderem muss jeder einzelne Stein vermessen werden, „jede Fuge, alles“, so Veit. Schäden aus früheren Renovierungen müssen im Zuge der Renovierung zudem ausgebessert, sowie der Unterbau erneuert und die Fenster dicht gemacht werden, weil dort Wasser eindringt.

Begonnen werden soll mit der Maßnahme voraussichtlich im kommenden Frühjahr. Auch wenn deren Umsetzung wahrscheinlich nur gut drei Monate in Anspruch nehmen wird – jedenfalls „wenn das Wetter mitmacht und der Steinmetz dran ist“, so Veit – werden bis dahin drei Jahre alleine für die Vorbereitungen ins Land gegangen sein.

Auch jetzt noch muss die Gemeinde auf Genehmigungen vom Denkmalschutz warten. Angebote wurden dagegen bereits eingeholt. „Wir gehen davon aus, dass wir im Oktober soweit sind“, versichert der Geistliche und räumt ein: „Der Denkmalschutz hat uns ziemlich Mühe gemacht.“ Allein die Gutachten hätten schon 20.000 Euro gekostet. „Wir mussten immer neue bringen“, alles auf eigene Kosten und ohne finanzielle Unterstützung durch den Staat.

Insofern kommt der Zuschuss aus dem Denkmalschutzprogramm zur rechten Zeit, zumal bei der letzten Renovierung – auch diese hat etwa 300.000 Euro gekostet – keine Gelder nach Knittlingen geflossen sind. „Der Fördertopf war damals schon leer“, erinnert sich Veit.

Sanierung historischer Gebäude verschlingt hohe Summen

Dieses Mal war das anders. Am Mittwoch hat der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestags die Fördermittel für 2021 vergeben und dabei auch das Vorhaben in Knittlingen bedacht. Gleiches gilt für die Innenraumsanierung der Kirche in Freudenstein-Hohenklingen, die mit 35.000 Euro subventioniert wird. „Ich habe bei unserer zuständigen Berichterstatterin im Haushaltsausschuss sehr für Knittlingen geworben“, versichert Bundestagsmitglied Gunther Krichbaum in einer Pressemitteilung.

Umso mehr freue er sich, dass tatsächlich beide Projekte unterstützt werden. „Zweimal Geld für eine Gemeinde ist bei diesem sehr begehrten Programm eine echte Seltenheit.“ Allerdings verschlinge die Sanierung historischer Gebäude auch „sehr hohe Summen, die gerade die Möglichkeiten der Kirchengemeinden oft übersteigen.“

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