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Bis zu 128 Personen finden Platz

In Mühlacker entsteht die erste Unterkunft für Flüchtlinge aus der Ukraine

Die Task Force Ukraine im Landratsamt Enzkreis hat entschieden, dass man die Sporthalle in Mühlacker als Einrichtung für ukrainische Flüchtlinge verfügbar machen will. Vieles ist drei Tage später bereits aufgebaut.

Miriam Mayer, Leiterin des Amts für Technische Dienste beim Enzkreis, hat ein Auge auf die Umsetzung der Planungen. 128 Menschen sollen in der Sporthalle Unterkunftg finden. Vieles ist nach kurzer Zeit schon geschafft.
Miriam Mayer, Leiterin des Amts für Technische Dienste beim Enzkreis, hat ein Auge auf die Umsetzung der Planungen. Foto: Stefan Friedrich

Der Enzkreis bereitet sich auf die Ankunft von Flüchtlingen aus der Ukraine vor. Über die Gesamtkoordination will man kommende Woche bei einem Pressegespräch informieren. Vorab gab es für die Medienvertreter am Freitagmorgen bereits die Gelegenheit, die Einrichtung der vorübergehenden Unterbringung von bis zu 128 Personen in der Sporthalle der beruflichen Schulen in Mühlacker zu besuchen.

Momentan läuft die Koordination für den gesamten Enzkreis. Aber eine konkrete Reihenfolge, wie viele Menschen in welchen Objekten in welchen Gemeinden letztlich untergebracht werden können, das muss alles erst abgestimmt werden, erklärt die Leiterin des Amts für Technische Dienste im Enzkreis, Miriam Mayer.

Mit der Sporthalle in Mühlacker unternehme man aber einen ersten Schritt, nachdem wenige Kilometer weiter in Maulbronn-Schmie gerade schon eine Gemeinschaftsunterkunft in Betrieb gegangen ist, in der mindestens 50 Personen untergebracht werden können. „Das lief schon im Vorfeld“, weiß Mayer. „Die Mietverträge sind bereits unterschrieben“. Nun sei man „mit allem, was wir in der Pipeline haben“ dabei, die Sporthalle der beruflichen Schulen betriebsbereit zu bekommen. Das soll noch an diesem Wochenende der Fall sein.

Hilfreiche Erfahrungen aus 2015

2015 wurde die Halle schon einmal als vorübergehende Unterbringung genutzt, für die ohnehin auch der Enzkreis verantwortlich ist – anders übrigens als die Anschlussunterbringung, die in den Händen der Kommunen liegt. Die Erfahrungswerte von damals helfen heute enorm, schnell voranzukommen, betont Mayer. „Wir haben als Amt für Technische Dienste damals die Grundinfrastruktur geschaffen, mit der wir viele Flüchtlinge aufnehmen können.“

Unter anderem hatte der Enzkreis die Stromverteiler durch die Stadtwerke legen lassen, „der jetzt natürlich noch da ist und direkt wieder verwendet werden kann“, so Mayer. Auch die komplette Hallenbelegungsplanung kann man auf diese Erfahrungswerte stützen: Wie baut man auf? Worauf muss man achten? Vieles weiß man schon aus 2015 und kann auch deshalb mit einer ersten Unterkunft in Mühlacker so schnell reagieren, bemerkt Mayer.

Erst drei Tage zuvor, am Dienstag, hatte die Task Force Ukraine im Landratsamt nämlich die Entscheidung getroffen, dass man die Sporthalle in Mühlacker als Einrichtung für ukrainische Flüchtlinge verfügbar machen will. In kurzer Zeit musste also vieles auf den Weg gebracht werden. Am Mittwoch wurde bereits damit begonnen, den Sporthallenboden so abzudecken, dass er keine Schäden davontragen wird. Diese Arbeiten waren dann am Donnerstag erledigt, sodass am Freitag der Aufbau der Trennwände angegangen werden konnte.

Breites Netz an Ehrenamtlichen steht bereit

Ziel sei, „dass immer vier Personen einen gemeinsamen Rückzugsbereich haben, wo sie zumindest ein bisschen Privatsphäre innerhalb der Halle haben können“, erläutert Mayer die Planung. Das Mobiliar soll dann am Samstag geliefert werden. Und was in der Halle selbst als Grundlage nicht abgedeckt werden kann – etwa die ärztliche Versorgung – wird außerhalb in Containern untergebracht.

Organisatorisch wird man zudem auf ein „breites Netz an Ehrenamtlichen“ zurückgreifen können, versichert Mayer. Die Integrationsbeauftragten im Landratsamt sind demnach bereits dabei, sich um alles zu kümmern. Auch darüber will die Behörde noch gesondert informieren, sobald die Strukturen stehen. Für die ehrenamtliche Unterstützung sei man aber ebenso dankbar wie für Sachspenden, betont Mayer; das alles müsse jedoch gut koordiniert werden, „damit vor Ort nur das ankommt, was auch wirklich gebraucht wird.“

Vieles wird sich ohnehin erst sukzessive ergeben. Stand Freitag hat es seitens des Regierungspräsidiums nämlich noch keine Zuweisungen von Flüchtlingen aus der Ukraine gegeben, sagt Mayer. Ungewöhnlich sei das allerdings nicht. Solche Zuweisungen „kommen in der Regel ein bis zwei Tage vorab, nicht vorher.“ Denkbar also, dass die ersten Ukrainer schon kommende Woche die Unterkunft beziehen werden.

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