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Unfall auf der B10

Nach tödlichem Verkehrsunfall bei Mühlacker: Hinweise auf illegales Autorennen

War ein Autorennen die Ursache für den tödlichen Unfall auf der B10 bei Mühlacker? Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln. Gegen den Fahrer eines anderen Autos wurde ein Strafverfahren eingeleitet.

Unfallwrack in Mühlacker
Der Wagen brannte nach dem Unfall auf der B10 bei Mühlacker komplett aus. Beide Insassen kamen dabei ums Leben. Foto: Igor Myroshnichenko

Nach dem schweren Verkehrsunfall in der Nacht von Freitag auf Samstag bei Mühlacker, deuten erste Erkenntnisse darauf hin, dass der Fahrer des Unfallwagens an einem illegalen Autorennen teilgenommen haben könnte. Das teilten die Zweigstelle Pforzheim der Staatsanwaltschaft Karlsruhe und das Polizeipräsidium Pforzheim jetzt mit.

Bei dem Verkehrsunfall waren am Samstag gegen 0.30 Uhr auf der B10 bei Mühlacker die beiden Insassen eines Mercedes tödlich verunglückt. Nach den ersten Ermittlungen besteht inzwischen der Verdacht, dass der 45-jährige Fahrer des Mercedes zusammen mit dem 30 Jahre alten, mutmaßlichen Fahrer eines anderen Mercedes ein illegales Autorennen gefahren sein könnte.

Die beiden Autos sollen hintereinander von der Industriestraße in Mühlacker aus über die Landesstraße 1134 auf der B10 in Richtung Illingen gefahren sein. In Höhe der Abzweigung Mühlhausen hatte sich der Verkehrsunfall dann ereignet. Die genaueren Umstände sind weiterhin Gegenstand der laufenden Ermittlungen.

Tödlicher Unfall auf B10 bei Mühlacker: Strafverfahren gegen Mercedes-Fahrer eingeleitet

Zur Klärung des Unfallhergangs wurde ein Sachverständiger eingeschaltet. Zudem leiteten die Polizeibeamten gegen den mutmaßlichen Fahrer des anderen Mercedes ein Strafverfahren ein.

Die Einsatzkräfte hatten den 30-Jährigen zusammen mit zwei Mitfahrern noch an der Unfallstelle angetroffen, nachdem die Männer über Notruf den Unfall gemeldet hatten.

Warum der 30-Jährige in den Fokus der Ermittler geriet, darüber wollen weder Polizei noch Staatsanwaltschaft Genaueres sagen. Frank Weber, der Sprecher des Polizeipräsidiums Pforzheim verweist auf „laufende Ermittlungen“ und auch Staatsanwaltschafts-Pressesprecher Henrik Blaßies möchte keine genaueren Informationen herausgeben. „Wir haben einen Zeugenaufruf gestartet und wollen mögliche Augenzeugen nicht beeinflussen“, so der Staatsanwalt.

Eines sagt Weber jedoch: Der B10 Abschnitt zwischen Illingen und Mühlacker sei bisher nicht als Schwerpunkt für illegale Autorennen bekannt. Er werde jedoch regelmäßig von der Polizei im Rahmen ihrer Verkehrskontrollen überwacht.

Der Tatbestand des illegalen Autorennens ist im deutschen Strafrecht relativ neu. Er steht erst seit September 2017 im Strafgesetzbuch, nachdem es in den Jahren zuvor nach mutmaßlich illegalen Autorennen teilweise zu tragischen Unfällen gekommen war. Wer erwischt wird, kann bis zu zwei Jahre im Gefängnis landen, werden Andere durch ein illegales Rennen gefährdet, drohen bis zu fünf Jahre Haft. Kommen bei einer solchen Aktion Menschen ums Leben, sieht das Gesetz eine Höchststrafe von zehn Jahren vor.

Informationen unserer Redaktion zufolge war der Beifahrer, der im Unfallfahrzeug starb, ein junger Familienvater. Er hinterlässt eine schwangere Frau und ein kleines Kind.

Zeugen gesucht

Zeugen, die Angaben zum Unfallhergang machen können oder den weißen und den schwarzen Mercedes auf der geschilderten Fahrtstrecke gesehen haben, werden gebeten, sich unter der Rufnummer (0 72 31) 12 58 10 bei der Autobahnpolizei in Pforzheim zu melden.

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