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Wasser abgedreht

Rohrbruch überrascht Bürger in Mühlacker am Morgen

In Mühlacker wurde das Wasser abgedreht, um den Schaden beheben zu können. Anwohner Frank-Ulrich Seemann beklagt sich über fehlende Information und fordert einen Notfallplan.

Ein Tropfen Wasser kommt aus einem Wasserhahn.
Die Preise sinken: Der Karlsbader Gemeinderat hat beschlossen, dass Frischwasser statt bisher 2,21 Euro künftig 2,05 Euro pro Kubikmeter kostet. Foto: Foto: Patrick Pleul

Die Verwunderung war am Mittwochmorgen groß bei Frank-Ulrich Seemann, der in der Enzstraße in Mühlacker wohnt. Eigentlich wollte er nach dem Aufstehen duschen, doch „das bisschen Wasser, was da aus dem Hahn kam, hat gerade noch gereicht, dass ich mir notdürftig die Zähne putzen konnte.“ Danach ging erst mal nichts mehr. Wasser hatte er, wie viele seiner Nachbarn, nicht mehr zur Verfügung. Seemann ging deshalb zu seinem Gartenhaus, wo er immer einen Kanister mit Frischwasser stehen hat. „Damit haben wir uns dann beholfen.“

Ursache für das Problem sei wohl ein Wasserrohrbruch gewesen, der behoben werden musste. Dafür seien die Hauptleitungen in dem Gebiet abgestellt worden, sagt er im Gespräch mit unserer Redaktion. Passiert sei es im Baustellenbereich, wo die Leitung auf blankem Fels liegt – und, so vermutet es Seemann, der vor Ort war, wo die Leitung „durch die extreme Druckbelastung der laufenden Baustelle“ derart in Mitleidenschaft gezogen worden ist, dass sie auf einer Länge von etwa einem Meter geplatzt ist.

Erste Auskünfte durch die Polizei

Es war sein Sohn, der ihn zunächst darauf aufmerksam gemacht hatte, dass gegen Mitternacht Mitarbeiter der Stadtwerke die Leitung abgedreht hatten. „Dann habe ich dort angerufen, aber niemanden erreicht“, kritisiert Seemann. Sowohl bei der Stadt wie auch bei den Stadtwerken habe er nur den Anrufbeantworter erreicht. Erst bei der Feuerwehr hatte er Erfolg und erreichte jemanden. „Er konnte mir aber auch nur sagen, dass etwas mit der Leitung ist“, ansonsten sei er auf die Polizei verwiesen worden, erklärt Seemann. Dort habe er dann „endlich eine vernünftige Antwort bekommen“: dass nämlich ein Wasserrohrbruch die Ursache der Probleme gewesen sei.

Das hätte Seemann eigentlich gerne von der Stadt selbst gehört. Deshalb hat er sich schriftlich an Mühlackers Oberbürgermeister Frank Schneider (FDP) gewandt. „Das Mindeste, was man an dieser Stelle erwarten darf, ist doch wenigstens eine Lautsprecherdurchsage gegen 6 Uhr“, heißt es darin. Um diese Uhrzeit, erklärt Seemann, stehen die ersten Menschen nämlich auf und wollen sich im Bad waschen. Eine Antwort darauf hat er bis zum Nachmittag zwar nicht erhalten.

Dafür haben sich die Stadtwerke mit einer Pressemitteilung zu Wort gemeldet, in der bestätigt wird, dass der Wasserrohrbruch in der Nacht passiert sei. „Der betroffene Abschnitt musste zunächst stillgelegt werden, um den weiteren Wasseraustritt zu stoppen.

Wasserversorgung gegen 9.30 Uhr wieder hergestellt

Nach Lokalisierung der Schadstelle wurde auf einer Länge von 1,2 Metern die Wasserhauptleitung ausgetauscht und erneuert.“ Gegen 9.30 Uhr sei die Wasserversorgung bereits wieder hergestellt gewesen. Auswirkungen auf die kommende Woche geplante Eröffnung der Enzstraße gebe es zudem keine, heißt es.

Dessen ungeachtet wünscht sich Seemann von der Verwaltung, dass sie auf solche Fälle zukünftig besser vorbereitet ist. Es brauche einen Notfallplan, wie die betroffene Bevölkerung in einem solchen Fall frühzeitig informiert werden kann. Wenn es einen solchen Notfallplan noch nicht gebe, „dann sollte man umgehend einen erstellen.“

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