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Beschicker wollten in den Schulhof

Keine Verlegung: Neuenbürger Wochenmarkt bleibt im Zentrum um die Stadtkirche

Der Neuenbürger Wochenmarkt bleibt an seinem Standort zwischen Marktstraße und Kirchplatz um die Stadtkirche herum bestehen. Bei fünf Enthaltungen sprach sich der Stadtrat mit deutlicher Mehrheit gegen eine Verlegung in den Schulhof vor der Schlossbergschule aus. 

Nach Beschluss des Stadtrates bleibt der Markt an der Stadtkirche. Marktbeschicker wie Judith Bickenbach (Zweite von rechts) hatten einen Umzug gefordert.
Nach Beschluss des Stadtrates bleibt der Markt an der Stadtkirche. Marktbeschicker wie Judith Bickenbach (Zweite von rechts) hatten einen Umzug gefordert. Foto: Gustl Weber

Seit Mitte Januar findet der Neuenbürger Wochenmarkt – jeweils samstags in der Zeit von 7 bis 13 Uhr – wieder um die Stadtkirche statt.

Im Zusammenhang mit der grundlegenden Sanierung der Bahnhofstraße, Marktstraße und Wildbader Straße durch das Regierungspräsidium musste der Markt im vergangenen Jahr über Monate unter anderem auf das Areal vor der Schlossbergschule verlegt werden.

Die Mehrzahl der aktuell sechs Marktbeschicker kam schließlich zu dem Entschluss, offensichtlich unterstützt von Kunden, dass der Schulhof bei der Schlossbergschule für einen Wochenmarkt deutlich bessere Rahmenbedingungen biete. Laut Bürgermeister Horst Martin (parteilos) haben sich einige Marktleute mit einem entsprechenden Vorschlag an die Stadt gewandt.

Um die Stadtkirche ist räumlich alles zerrissen.
Judith Bickenbach, Biolandgärtnerei Bickenbach

„Auf dem Schulhof können die Stände alle auf einen Blick gut sichtbar zusammengeführt werden und es entsteht eine richtige Marktatmosphäre. Um die Stadtkirche ist räumlich alles zerrissen. Zudem stören durchfahrende Pkw den Betrieb“, meinte Judith Bickenbach von der Biolandgärtnerei Bickenbach während des Marktes am vergangenen Samstag.

Autoverkehr um die Stadtkirche beim Neuenbürger Wochenmarkt ist ein Problem

Bestärkt wird sie an diesem Vormittag in ihrer Meinung von der Mitarbeiterin der Bauernhofmetzgerei Großhans, aber auch von einem Teil der befragten Kunden. Anderer Auffassung ist Aseel Mostafa an seinem Feinkoststand. „Wir bleiben lieber in der Innenstadt. Hier gibt es mehr Kunden“, betonte er und findet dabei Zustimmung bei Traute Braun und Simone Schlittenhardt aus dem Ortsteil Waldrennach, die regelmäßig auf dem Wochenmarkt samstags einkaufen.

„Der Markt gehört ins Zentrum um die sehr schön renovierte Stadtkirche mit dem historischen Brunnen. Er ist ein wichtiges belebendes Element im alten Städtle. Schließlich gibt es hier hinter dem Rathaus auch Parkplätze“, so auch Traute Braun.

Der zunehmende Autoverkehr an der angrenzenden Marktstraße vor der Kirche werde allerdings in der Tat zunehmend zum Problem. Die Situation bei der Schlossbergschule sei da besser, meint Herbert Kreucher, seit Jahrzehnten Stammkunde auf dem Wochenmarkt.

Wochenmarkt an der Stadtkirche zur Belebung der Innenstadt

Ein deutliches Plädoyer für den bisherigen Standort des Marktes gab im Rahmen der jüngsten Ratssitzung Stadtrat und Bürgermeister-Stellvertreter Gerhard Brunner (UWV) ab, nach eigener Aussage dort regelmäßiger Kunde. „Der traditionelle Wochenmarkt gehört wie bisher in die Innenstadt an die Marktstraße und die Stadtkirche, gegenüber dem Rathaus“, verdeutlichte Brunner, bei allem Verständnis für den Vorschlag der Marktbeschicker.

Dabei gehe es nicht zuletzt um die Belebung des historischen Stadtzentrums, bei dem die Kommune aktuell einige Anstrengungen unternehme, auch die Fassaden erworbener alter Gebäude wieder attraktiver zu gestalten. „Erfahrungsgemäß besuchen die Marktkunden dort auch andere Geschäfte oder sitzen beim Straßencafe.“ Sicher müsse man die Platzsituation bei der Stadtkirche überprüfen und die Stände möglichst der Marktstraße zuordnen, so Brunner weiter.

Der Markt müsse im Zentrum bleiben – man benötige dort allerdings für die Marktleute endlich ein entsprechendes räumliches Konzept, forderte Christine Danigel (Grüne Liste). Mit gerade mal fünf Enthaltungen und ohne Gegenstimme entschied sich der Stadtrat überraschend klar für den bisherigen Standort. Bei der Verwaltung geht man nicht davon aus, dass mit dieser Entscheidung bisherige Marktbeschicker abspringen, prognostizierte Martin.

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