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Anlauf aufs Rathaus

Neuenbürger Bürgermeister-Kandidaten stellen sich vor

Am 31. Juli soll in Neuenbürg ein neuer Bürgermeister gewählt werden. Nun haben sich die drei Kandidaten vor großem Publikum erstmals präsentiert und ihre Kernthemen deutlich gemacht.

Die drei Bürgermeisterkandidaten stellten sich zum Auftakt in der Neuenbürger Stadthalle vor. Von rechts:
Markus Härlin, Fabian Bader und Jochen Schmid.
Die drei Bürgermeisterkandidaten stellten sich zum Auftakt in der Neuenbürger Stadthalle vor. Von rechts: Markus Härlin, Fabian Bader und Jochen Schmid. Foto: Gustl Weber

Neuenbürg. Am 31. Juli soll ein neuer Bürgermeister für Neuenbürg gewählt werden. Am Montagabend kamen mehr als 300 Bürgerinnen und Bürger zum Auftakt der Kandidatenvorstellungen in die Stadthalle. An den Folgetagen setzt sich die Vorstellungsrunde in den Hallen in Arnbach, Dennach und Waldrennach nahtlos fort. Beginn ist jeweils 19 Uhr.

In der Stadthalle übernahm Bürgermeisterstellvertreter Gerhard Brunnen für den erkrankten Amtsinhaber Horst Martin (parteilos), der bekanntlich nicht mehr kandidiert, die Sitzungsleitung.

In zehn Minuten durften die drei Kandidaten in der Reihenfolge des Bewerbungsdatums ihre Ziele für Neuenbürg präzisieren. Diese erste Vorstellung in der Stadthalle ist ab 15. Juli als Video auf der Homepage der Stadt Neuenbürg zu sehen.

Jochen Schmid möchte Neuenbürg zum Urlaubszentrum machen

Jochen Schmid (49) aus Arnbach setzt auf Tourismus. Der Polizeibeamte im gehobenen Dienst und Diplom-Verwaltungswirt möchte Neuenbürg zu einem Naherholungs- und Urlaubszentrum entwickeln.

Hier sieht er eine bisher vertane Chance. Das Angebot mit Schloss, Freibad und Bergwerk soll durch einen Stellplatz für Wohnmobile ergänzt und die Waldwege für Wanderer und Mountainbiker ertüchtigt werden.

Gleichzeitig steht die Stärkung des Ehrenamts und damit der Vereine ebenso wie die Schaffung von Wohnraum auf seiner Agenda. Für Wohnraum müsse nicht immer Wald abgeholzt werden. Zunächst gelte es, innerörtliche Möglichkeiten zu prüfen.

Jochen Schmidt baut nach eigener Aussage auf eine leistungsfähige Verwaltung, basierend auf Wertschätzung, Vertrauen und Motivation.

Fabian Bader will eine attraktive Stadtmitte für Neuenbürg

Diplomverwaltungswirt Fabian Bader (34), seit acht Jahren Hauptamtsleiter in Neuenbürg, möchte im historischen Städtchen wieder eine Stadtmitte schaffen mit Erlebnischarakter und Aufenthaltsqualität. Das ehemalige Volksbankgebäude könnte seiner Meinung nach zum schönen Rathaus- und Marktplatz werden. Die Wohnraumschaffung gerade für junge Familien – wie mit den in Gang gebrachten kleinen Baugebieten in Arnbach, Dennach und Waldrennach angestrebt – sei wichtig.

Bezüglich des beschlossenen Baugebiets Buchberg IV gelte es, zur Eindämmung des Flächenverbrauchs die Bauformen, nämlich Mehrfamilienhäuser, kritisch zu prüfen. Zwischen der Kernstadt und den Stadtteilen müsse über die Fraktionsgrenzen hinweg stets ein konstruktiver Konsens gefunden werden. Er wolle eine familienfreundliche Stadt, so Bader. Dazu zählen für ihn auch attraktive Spielplätze.

Markus Härlin strebt Masterplan für den Stadtkern an

Man dürfe Neuenbürg nicht schlechter reden als es ist, meinte der dritte Bewerber in der Runde, Diplom-Verwaltungswirt Markus Härlin (27) aus Arnbach. Für die Sanierung des Stadtkerns als Generationenaufgabe brauche es einen Masterplan und einen langen Atem.

Von großer Bedeutung sei der komplette Breitbandausbau und die Unterstützung der ansässigen Unternehmen. Auch für ihn bieten die Leuchttürme Schloss, Bergwerk, Freibad und die tollen Wanderwege in der bewaldeten Umgebung beste Rahmenbedingungen für den Ausbau des Tourismus.

Schließlich könne die Kommune immer selbst bestimmen, wohin sie gehe. Als wichtig bezeichnet Härlin die Verbesserung der Kommunikation im Rathaus.

Neuenbürger stellen den Kandidaten Fragen

„Soll für die Ansiedlung von Gewerbe weiter Wald abgeholzt werden?“, lautete eine der Fragen aus dem Publikum. Den Wünschen für Neuansiedlungen müsse gegebenenfalls auch mal ein „Nein“ entgegengehalten werden. Wichtig sei, dass sich die ansässigen Firmen wohlfühlten, meinte Härlin.

Auch Schmidt sieht außer der beschlossenen kleinen Zone in Dennach, die rasch realisiert werden sollte, keine weiteren Flächen für Industrie. Bader sieht Chancen bei einigen Industriebrachen. Grundsätzlich gelte es jedoch, den Flächenverbrauch einzudämmen.

„Wie steht es um die Zukunft der Kultur im Schloss und um unser Freibad?“, wollte eine weitere Zuhörerin wissen. Hier war man sich einig auf dem Podium. Beide Einrichtungen sind Leuchttürme der Stadt, sie müssen gefördert werden und erhalten bleiben.

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