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Neubau der Enzbrücke

B10-Sperrung sorgt für Staus bei Niefern-Öschelbronne

Am Freitagabend wurden in Niefern Brückenteile für den Ausbau der Bundesstraße angeliefert. Die Lkw mit den schweren Stahlträgern blieben selbst fast im Stau stecken.

Nachtbaustelle in Niefern
Nachtbaustelle in Niefern: Für die neue Brücke über die Enz sind einige Sperrungen der B10 erforderlich. Foto: Philip Sandrock

Am Wochenende müssen Autofahrer auf der B10 zwischen Pforzheim und Mühlacker längere Umwege in Kauf nehmen. Denn die Bundesstraße an der Enzbrücke in Niefern wird in beiden Nächten gesperrt. Schon kurz vor der Sperrung um 20 Uhr staute sich der Verkehr auf der B10 und die Umleitungsstrecken waren kurzfristig überlastet.

Auch die Speziallaster mit den Brückenteilen kamen später als geplant: Sie steckten im Stau rund um Pforzheim auf A8 fest. Projektleiter Christoph Busch behielt jedoch die Ruhe: „Das ist schon eingepreist“, scherzte er. Von 20 Uhr bis 6 Uhr morgens hatte der Bautrupp Zeit, die sechs Träger des ersten Brückenabschnitts auf die Pfeiler zu setzen.

Die letzten Vorbereitungen laufen auf Hochtouren: An den Brückenlagern wird noch geschweißt, der Spezialkran wird in Stellung gebracht. „Das Bauunternehmen hat uns gesagt, sie brauchen pro Träger eine Stunde“, sagt Busch. Dafür sollte das Zeitfenster locker reichen.

Stahlträger mit 30 Tonnen Gewicht

Rund eine halbe Stunde später als geplant traf der Konvoi mit den sechs Spezial-Tiefladern ein. Jeder transportiert einen 30 Tonnen schweren und 30 Meter langen Stahlträger, auf den schon eine Betonplatte gegossen wurde. Sie wurden nebeneinander auf die Pfeiler platziert und werden später die Fahrbahn der Brücke tragen.

Solange die noch nicht steht, müssen die schweren Spezialtransporte auf der engen, alten Brücke irgendwie platziert werden. Der einzige Moment, bei denen den Planern vom Regierungspräsidiums Karlsruhe ein bisschen Anspannung anzumerken war, war der, als die schweren Transporter auf die Brücke rollten. Zwei auf einmal, das könnte für die alte Brücke, die für 40 Tonnen Last zugelassen ist, zu viel sein. Also wurde rangiert, bis der richtige Träger vom Kran angehoben werden konnte.

Alte Brücke wird abgerissen

Derzeit wird die B10 zwischen Mühlacker und Pforzheim vierspurig ausgebaut. Dafür muss auch die Enzbrücke erweitert werden. „Die bestehende Brücke ist über 80 Jahre alt“, sagt Projektleiter Christoph Busch. Das marode Bauwerk soll abgerissen und ersetzt werden, sobald die erste Brücke fertig ist. Zunächst wird aber parallel dazu der andere Neubau errichtet. „Wenn alles nach Plan läuft, soll die erste Brücke im Sommer fertig sein“, sagt Busch.

Durch die Optimierung des Bauablaufs habe man die Anzahl der nächtlichen Vollsperrungen auf vier reduziert können, sagt Busch. Ursprünglich war vorgesehen, die B10 an vier aufeinanderfolgenden Wochenenden jeweils nachts zu sperren. Pro Nachtschicht wird jeweils eines der vier Brückenfelder hergestellt.

Für das Einheben der Träger kamen am Freitagabend zwei Mobilkräne zum Einsatz. Weil die Spezialkräne relativ weit vom eigentlichen Einbauort aufgestellt werden mussten, wurden besonders leistungsfähige Modelle aufgestellt, die bis zu 700 Tonnen heben können.

Der Ausbau der B10 wird im Sommer 2024 fertiggestellt werden. Die Kosten sind mit zwölf Millionen Euro veranschlagt und werden vom Bund getragen.

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