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Amtsleiter bewirbt sich

Niefern-Öschelbronn: Bürgermeisterin bekommt bei Wahl Konkurrenz aus dem eigenen Rathaus

Nun ist es raus: Es gibt einen zweiten Bewerber für die Bürgermeisterwahl in Niefern-Öschelbronn. Die Amtsinhaberin erhält Konkurrenz aus dem eigenen Haus.

Uwe Engelsberger hat am Donnerstag seine Bewerbung für die Bürgermeisterwahl in Niefern-Öschelbronn bekannt gegeben. Er ist der Leiter der Bauverwaltung in der Gemeinde.
Uwe Engelsberger hat am Donnerstag seine Bewerbung für die Bürgermeisterwahl in Niefern-Öschelbronn bekannt gegeben. Er ist der Leiter der Bauverwaltung in der Gemeinde. Foto: Uwe Engelsberger

Lange hat es in der Gerüchteküche in Niefern-Öschelbronn rumort. Nun ist klar: Es gibt einen zweiten Kandidaten für die Bürgermeisterwahl: Uwe Engelsberger, der Leiter des Bauverwaltungsamts, tritt bei der Wahl am 14. April an.

Amtsinhaberin Birgit Mertens (parteilos), die erst kürzlich bekannt gegeben hat, dass sie für eine zweite Amtszeit bereitsteht, bekommt damit Konkurrenz aus dem eigenen Haus. Engelsberger arbeitet in der Gemeindeverwaltung und ist als Bauverwaltungsleiter auch zuständig für Bebauungspläne und Grundstücksvermarktung.

Es gibt im Ort ein paar Sachen, die ich verändern möchte.
Uwe Engelsberger
Kandidat

„Der Gedanke, mich zu bewerben, hat schon länger geschwelt“, erklärt Engelsberger im Gespräch mit dieser Redaktion. „Ich habe die Entscheidung getroffen, einfach, weil ich es möchte. Und es gibt im Ort ein paar Sachen, die ich verändern möchte.“ Der Amtsleiter nennt als Beispiel die Sauberkeit im Ort und Schmierereien auf Trafostationen, die ihm ein Dorn im Auge seien.

Mit Bürgermeisterin Mertens arbeite er sehr gut zusammen – genauso wie 32 Jahre lang mit ihrem Vorgänger Jürgen Kurz, sagt Engelsberger. Ob er weiterhin im Rathaus arbeitet, wenn er die Wahl verliert – das sei etwas, worüber er sich im Moment keine Gedanken mache. Die Bürgermeisterin habe er informiert, bevor er seinen Hut in den Ring geworfen habe.

Kandidaten einigen sich auf fairen Wahlkampf

Engelsberger habe sie frühzeitig über seine Kandidatur informiert, sagte Bürgermeisterin Mertens auf Nachfrage. Sie sei zunächst enttäuscht gewesen. „Wir haben intensive Gespräche geführt und uns auf einen fairen Wahlkampf verständigt. Er hat sein Recht anzutreten“, so Mertens.

Engelsberger wurde 1968 in Pforzheim geboren. Als Verwaltungsfachmann sei er mit der Gemeinde Niefern-Öschelbronn eng verbunden, teilt er in einer E-Mail an die Redaktion mit.

Engelsberger arbeitet seit fast 40 Jahren für die Gemeine Niefern-Öschelbronn

Nach der Mittleren Reife machte Engelsberger bei der Gemeinde Niefern-Öschelbronn eine Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten. Nach seinem Bundeswehrdienst kehrte er 1989 zur Gemeinde Niefern-Öschelbronn zurück. Hier wurde er Sachbearbeiter in der Bauverwaltung.

Ende der 90er Jahre war Engelsberger ein Jahr lang stellvertretender Amtsleiter des Ordnungs- und Sozialamtes und kehrte 1998 in die Bauverwaltung zurück. Nach 20 Jahren als Sachgebietsleiter in der Bauverwaltung wurde er 2018 Leiter dieses Amtes.

Niefern-Öschelbronn ist meine Heimat und seit frühester Kindheit mein Lebensmittelpunkt.
Uwe Engelsberger
Bauverwaltungsamtsleiter

„Niefern-Öschelbronn ist meine Heimat und seit frühester Kindheit mein Lebensmittelpunkt“, schreibt Engelsberger auf seiner Internetseite. Mit seiner Frau Silke lebe er seit Jahrzehnten hier, und die beiden erwachsenen Kinder seien in Niefern-Öschelbronn aufgewachsen. In seiner Freizeit engagiert er sich im Niefern-Öschelbronner Vereinsleben, spielt Boule und Akkordeon.

Bewerber möchte die Radverkehrskonzeption voranbringen

Es gebe einige Themen, die ihm am Herzen liege: etwa bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, teilt der Bauverwaltungsfachmann mit. Wichtig sei ihm auch die moderate Ausweisung neuer Wohn- und Gewerbegebiete.

Außerdem möchte er bestehende Baugebiete nachverdichten, Sanierungsgebiete voranbringen und ungenutzte kommunale Immobilien neu nutzen, so Engelsberger.

Als Bürgermeister wolle er sich auch dafür einsetzen, dass die Radverkehrskonzeption der Kommune endlich vorangetrieben werde, so der 55-Jährige, der als parteiungebundener Kandidat antritt.

Kandidat setzt sich für Erschließung von Gewerbegebiet am Reisersweg ein

Eine der Haupteinnahmen der Gemeinde seien die Gewerbesteuer und die Einkommensteuer, so Engelsberger: „Deswegen ist für mich klar, dass es den Unternehmen am Ort gut gehen muss und dass wir als Unternehmensstandort attraktiv sein müssen.“

Firmen bräuchten Platz, um sich in der Gemeinde ansiedeln zu können. „Darum setze ich mich für die Erschließung von Gewerbegebieten ein, beispielsweise am Reisersweg“, erklärt der Kandidat. Es müsse aber auch klar sein: An den wasserrechtlichen Auflagen dürfe nicht gerüttelt werden.

Internet

uwe-engelsberger.de

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