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Zwei Bewohner gestorben

Corona-Ausbruch: Lage im Seniorenzentrum Ötisheim spitzt sich zu

Nach dem Corona-Ausbruch im Seniorenzentrum Ötisheim ist die Lage schwierig. Zwei Bewohner sind gestorben. Auch Mitarbeiter sind infiziert. Zeitweise mussten nur drei Fachkräfte den Betrieb aufrechterhalten.

Für Besucher geschlossen: Das DRK-Seniorenzentrum in Ötisheim meldet mehrere Corona-Fälle unter Bewohnern und Mitarbeitern.
Für Besucher geschlossen: Das DRK-Seniorenzentrum in Ötisheim meldet mehrere Corona-Fälle unter Bewohnern und Mitarbeitern. Foto: Tilo Keller

Nach dem Corona-Ausbruch im Seniorenzentrum Ötisheim sind zwei Todesopfer zu beklagen. Das erklärte DRK-Sprecherin Daniela Kneis gegenüber dieser Redaktion. Ein Bewohner starb demnach am Wochenende, eine weitere Bewohnerin in der Nacht zum Mittwoch. Bei ihr könne man allerdings noch nicht genau sagen, ob sie am Virus gestorben ist oder wegen eines Sturzes. Die infizierte Frau hatte sich dabei Verletzungen zugezogen, wie Kneis ausführte.

Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) hatte am Dienstag der vergangenen Woche mehrere Corona-Infektionen aus seinem Seniorenzentrum in Ötisheim gemeldet. Nach ersten Tests waren damals fünf Bewohner und drei Mitarbeiter infiziert. „Die Lage hat sich nun doch etwas zugespitzt“, sagt DRK-Sprecherin Kneis. So sind inzwischen alle Bewohner und Mitarbeiter getestet. 17 Ergebnisse unter den Bewohnern waren positiv, darunter auch die beiden inzwischen Verstorbenen. In dem Heim gibt es etwa 40 Bewohner.

Wie das Virus ins Heim kam, ist unklarer denn je

Unter den Mitarbeitern des Seniorenzentrums stieg die Zahl der Infizierten auf acht. Kreisgeschäftsführer Stefan Adam erklärte: „Ein kleiner Lichtblick ist, dass am Mittwoch bereits eine Fachkraft aus der Quarantäne zurückgekehrt ist und am Freitag voraussichtlich die nächste.“

Derzeit ist unklarer denn je, wie das Virus überhaupt in das Heim kommen konnte. Der erste positive Test bei einem Bewohner ist bereits zwei Wochen alt. Wo er sich infiziert haben könnte, ist nicht bekannt. Der Mann wurde damals isoliert und steckte offenbar keine weiteren Bewohner an, wie es hieß. Später musste er ins Krankenhaus. Es ist der Bewohner, der am Wochenende am Virus starb.

Doch das Virus muss noch auf mindestens einem anderen Weg ins Seniorenzentrum gekommen sein. Ursprünglich ging man beim DRK davon aus, dass eine Bewohnerin das Virus aus dem Krankenhaus mit ins Heim gebracht hatte. Ihre Zimmernachbarin in der Klinik war positiv getestet worden und später ebenfalls am Virus gestorben.

Das erfuhr die Heimleitung aber erst, nachdem die Heimbewohnerin schon wieder zurück in der Einrichtung war. Das Virus könnte aber auch anders auf die Station gekommen sein. Wie Kneis sagt, habe es bei einem externen Dienstleister ebenfalls einen positiven Test gegeben.

Zeitweise wurde der gesamte Betrieb mit nur drei Fachkräften am Laufen gehalten.
Stefan Adam / DRK-Kreisgeschäftsführer

Es ist eine traurige Verdeutlichung des aktuell so diffusen Infektionsgeschehens. „Obwohl jeder hier die Schutzmaßnahmen kennt, gibt es viele Möglichkeiten, wie das Virus ins Haus gekommen sein könnte“, so Kneis. Zu diesem Zeitpunkt sei die Ursachenforschung aber auch zweitrangig. Man müsse sehen, dass der Betrieb weiterlaufe. Kreisgeschäftsführer Adam: „Zeitweise wurde der gesamte Betrieb mit nur drei Fachkräften am Laufen gehalten. Ich bin sehr stolz, dass wir solche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben.“

Das gesamte Haus ist mindestens bis zum 14. Dezember unter Quarantäne und die Bewohner in Isolation in ihren Zimmern. Das alles geschehe auf Anordnung des Gesundheitsamtes, so Adam weiter. Die Behörde habe die Hygienemaßnahmen als richtig bestätigt.

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