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Premiere

Erste Vesperkirche in Remchingen hat am Sonntag begonnen

Rund 150 Portionen haben die Ehrenamtlichen für den Eröffnungstag vorbereitet. Es gibt stets auch eine vegetarische Variante.

Gulasch für den Rathauschef: Auch Bürgermeister Luca Wilhelm Prayon (Dritter von rechts) kommt zur Eröffnung der Vesperkirche – sehr zur Freude der Ehrenamtlichen um Karl-Heinz Stengel (Zweiter von links).
Gulasch für den Rathauschef: Auch Bürgermeister Luca Wilhelm Prayon (Dritter von rechts) kommt zur Eröffnung der Vesperkirche – sehr zur Freude der Ehrenamtlichen um Karl-Heinz Stengel (Zweiter von links). Foto: Nico Roller

Ein Teller nach dem anderen wird über die Theke gereicht. Das Essen darauf ist schön warm, die Stimmung im Wilferdinger Gemeindehaus gelöst, als dort am frühen Sonntagmittag nach einem Gottesdienst der Startschuss für die Vesperkirche fällt.

Organisiert von der Remchinger Diakoniestation und unterstützt von den drei evangelischen Kirchengemeinden und der Kommune, findet sie dieses Jahr zum ersten Mal in der Gemeinde statt. Noch bis Freitag gibt es im Wilferdinger Gemeindehaus ein warmes Mittagessen für einen symbolischen Preis von einem Euro, zudem kostenlos Getränke, Kaffee und Kuchen.

„Wir wollen den Menschen eine gute Qualität bieten“, sagt Diakoniestation-Vorsitzender Karl-Heinz Stengel und betont, zum Einsatz kämen nur hochwertige Zutaten aus der Region: Obst und Gemüse von Landwirten, Fleisch vom Metzger und Backwaren von örtlichen Bäckern.

Zuschuss von 4.600 Euro aus dem Programm „Wärmewinter“

Der Diakonie-Vorsitzende freut sich über die Unterstützung von Unternehmen, über viele private Spenden und über einen Zuschuss von rund 4.600 Euro, den es aus dem Sonderprogramm „Wärmewinter“ der Evangelischen Kirche Deutschland (EKD) gibt.

Wobei Stengel betont, dass das Programm noch nicht existiert habe, als die Entscheidung für die Einrichtung der Vesperkirche fiel. „Wir haben ausschließlich die Menschen im Blick gehabt und möchten etwas für sie tun.“

Er hofft, dass möglichst viele das Angebot nutzen, denn objektiv sei der Bedarf definitiv da. Aber Stengel weiß auch, dass die Hemmschwelle auf dem Land oft ein bisschen größer ist als in der Stadt. Der Erfolg lässt sich daher aus seiner Sicht nicht allein daran messen, wie viele Menschen am Ende da waren. „Auch wenn es nur für einige eine wertvolle Woche gewesen ist, hat es sich schon gelohnt.“

Gulasch und Spätzle am Sonntag

Rund 150 Portionen haben die Ehrenamtlichen für den Eröffnungstag vorbereitet. Es gibt Gulasch mit Spätzle, alles selbstgekocht von Matthias Burger und seiner Frau Monika, die ehrenamtlich am Herd stehen.

Fünf Stunden lang haben sie das Essen am Abend zuvor vorbereitet. Am Sonntag füllt Mathias Burger das Gulasch immer wieder aus einem riesigen Kochkessel in kleinere Behälter um, die anschließend für die Ausgabe verwendet werden.

„Das wird gut angenommen“, sagt Burger, der schon genau weiß, was er in den kommenden Tagen kochen wird: am Montag Pute mit Reis und Salat, am Dienstag Linsen mit Spätzle und Saitenwürstchen, am Mittwoch Schupfnudeln mit Kraut, am Donnerstag Rinderbraten mit Knödeln und am Freitag Fischfilet mit Spinat. Wobei es auch immer eine vegetarische Alternative gibt.

20 Helfer pro Tag bei Vesperkirche im Einsatz

Insgesamt sind für die Vesperkirche rund 60 ehrenamtliche Helfer im Einsatz, 20 an jedem Tag. Sie kümmern sich um die Begrüßung der Gäste, um die Ausgabe des Essens, ums Spülen und Aufräumen.

Einer von ihnen ist Hans-Peter, der sich am Eröffnungstag um die Ausgabe von Getränken kümmert – und dabei viel Spaß hat. „Ich habe gedacht, ich muss auch mal etwas Vernünftiges tun und mich sozial engagieren“, beschreibt er seine Motivation: „Wenn nicht wir, wer sonst?“

Auch der Wilferdinger Pfarrer Friedemann Zitt freut sich über den Start der Vesperkirche. In seinem Gottesdienst betont er, die Begegnungen mit Jesus seien für die Menschen immer Höhepunkte, die man allerdings nicht festhalten oder konservieren könne. Zum einen, weil sie den Menschen immer wieder aufs Neue geschenkt werden müssten.

Und zum anderen, weil die Menschen dafür selbst aktiv werden und ein Wagnis eingehen müssten. Ähnlich ist es laut Zitt bei der Vesperkirche, von der man im Vorfeld nicht gewusst habe, wie sie angenommen wird.

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