Skip to main content

Staatssekretär zu Besuch

Lob vom Land: In Sachen Registrierung war der Enzkreis musterhaft

Siegfried Lorek, Staatssekretär im Justizministerium des Landes, besuchte am Donnerstag die Unterkunft in der Turn- und Festhalle Schwann und dankte für Hilfsbereitschaft der Menschen und Engagement der Verwaltungen.

Staatssekretär Siegfried Lorek (Mitte) lobt Engagement und Hilfsbereitschaft für ukrainische Flüchtlinge im Enzkreis. In Sachen Registrierung sei dieser sogar vorbildhaft gewesen.
Staatssekretär Siegfried Lorek (Mitte) lobt Engagement und Hilfsbereitschaft für ukrainische Flüchtlinge im Enzkreis. In Sachen Registrierung sei dieser sogar vorbildhaft gewesen. Foto: Stefan Friedrich

Es läuft gut in Sachen Betreuung der ukrainischen Flüchtlinge im Enzkreis, nicht zuletzt bei der Registrierung. Siegfried Lorek (CDU), Staatssekretär im Ministerium der Justiz und für Migration des Landes Baden-Württemberg, ist zuständig für die Verteilung und Unterbringung geflüchteter Menschen. Er bescheinigte Landrat Bastian Rosenau und den anwesenden Kommunalvertretern bei seinem Besuch in Straubenhardt-Schwann am Donnerstag, dass sie hier „musterhaft“ gewirkt haben und damit auch beispielgebend für andere Landkreise sein können.

Das hat vor allem zwei Gründe. Zum einen konnte man schon in Sachen Aufbau und Infrastruktur auf ein eingespieltes Team zurückgreifen. „Das sind alles dieselben Kollegen, die hier vor ein paar Wochen noch geimpft haben“, erklärte die Erste Landesbeamtin Hilde Neidhardt. „Da merkt man, dass sich die Akteure kennen und wir hier leider schon Routine haben nach Corona.“ Zum anderen machen aber auch die Mitarbeiter in den Verwaltungen „einen Bomben-Job“, so Bürgermeister Helge Viehweg (SPD); ein Faktum, das aus seiner Sicht „viel zu oft vergessen wird“.

Auch Lorek konnte da nur zustimmen: „Alleine, dass es einigermaßen reibungslos verläuft, zeigt, wie gut die Arbeit auf allen Ebenen ist und wie groß das Engagement aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist.“ Noch dazu, so Landrat Bastian Rosenau, „haben die kommunalen Liegenschaften normalerweise ja eine andere Nutzung“. Trotzdem habe man zügig eine Gemeinschaftsunterkunft errichten und innerhalb von zwei Wochen die Registrierung vornehmen können.

Im Falle der Turn- und Festhalle Straubenhardt-Schwann hatte sich die Gemeinde auch bewusst dazu entschieden, die ukrainischen Flüchtlinge in den Ort hineinzuholen. „Das zeichnet Straubenhardt aus, dass wir nicht an die Ränder verlegen“, versicherte Viehweg. Das Miteinander habe auch wunderbar funktioniert; selbst als man anfangs eine Quarantäne verhängen musste. Die Sicherheitskräfte haben damals dafür gesorgt, dass es einerseits keinen Kontakt zur Bevölkerung gab, andererseits aber gerade die Kinder trotzdem nach draußen durften und sich austoben konnten.

Ansonsten spüre er eine „breite Unterstützung“. Bekannt ist demnach nur eine Beschwerde, dass wohl „jemand in einem Blumenbeet rumgetrampelt ist und sich nichts dabei gedacht hat“, so Viehweg. „Wenn das alles ist, dann überstehen wir das aber locker.“

Viele Flüchtlinge wollen bereits in die Ukraine zurück

Momentan erlebe man viele Geflüchtete, die wieder in die Ukraine zurückgehen wollen. Am Donnerstag erst habe er erstaunt erfahren, dass es eine relativ große Gruppe gab, „von der wir davon ausgegangen sind, wir hätten sie tendenziell eher länger“, die bereits zurück in ihre Heimat aufgebrochen ist.

Dieses Phänomen lasse sich allerdings auch schon landesweit beobachten, räumte Staatssekretär Lorek ein. Er sprach von einer „hohen Rückkehrbereitschaft“, die man feststelle. Oft sei das natürlich auch von der Frage abhängig, wo die Menschen herkommen, aus dem östlichen Landesteil, wo momentan der Fokus des Kriegs liegt, oder aus den vergleichsweise sichereren Gebieten im Westen.

Zudem räumte er ein, dass es im Land Tendenzen gebe, die auch Viehweg kritisiert hatte: dass zwar viel Wohnraum angeboten wurde – „oft aber mit der ganz klaren Einschränkung: nur für ukrainische Flüchtlinge“, berichtete der Bürgermeister. „Das sollte uns allen zu denken geben.“

Insgesamt zog Lorek aber eine positive Zwischenbilanz. „Bislang haben wir es gut gemeinsam gemeistert“, ist er überzeugt. Die Hilfsbereitschaft bei den Bürgern sei groß. „Das hilft uns schon massiv“, betonte Lorek, schließlich könne derzeit niemand sagen, wie lange der Krieg noch andauern wird. „Eine verlässliche Prognose ist da nicht möglich.“

nach oben Zurück zum Seitenanfang