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Schiedsrichter bricht Partie ab

Warum das Fußballspiel zwischen FSV Eisingen und Türkischer SV Mühlacker mit einem Polizeieinsatz endete

Im Kellerduell zwischen dem FSV Eisingen und Türkischen SV Mühlacker stand für beide viel auf dem Spiel. Es endete mit einem Polizeieinsatz.

Le Falher Anthony Spielertrainer Eisingen grün_Kieselbronn blau
Mit zwei Toren hatte Eisingens Spielertrainer Anthony Le Falher großen Anteil an der 3:1-Führung des FSV. Doch dann wurde die Partie gegen den Türkischen SV Mühlacker abgebrochen. Foto: Harry Rubner

Sportlich stand für die Fußballer des FSV Eisingen und des Türkischen SV Mühlacker schon vor Anpfiff der 90 Minuten viel auf dem Spiel. Zum Kellerduell in der A1-Staffel empfing der Tabellenvorletzte (vier Punkte) das Schlusslicht Mühlacker (1), das aufgrund eines Sportgerichtsurteils schon neun Punkte abgezogen bekommen hat.

Nach rund 70 Minuten sah der FSV Eisingen fast schon wie der Sieger aus. Spielertrainer Anthony Le Falher (32., 51./Elfmeter) mit zwei Treffern und Jogaila Kilna (38.) hatten auf 3:0 vorgelegt, Eray Acar für Mühlacker beim 3:1 (53.) verkürzt. Doch ein sportliches Ende fand die Partie nicht, da sie vom Schiedsrichter frühzeitig abgebrochen wurde.

Polizeieinsatz beim FSV Eisingen

Am Ende fanden sich rund um das Waldstadion fünf Einsatzwägen der Polizei und ein Hundestaffelführer wieder. „Wir haben einen Anruf zu einem Einsatz mit einer körperlichen Auseinandersetzung zwischen 40 und 50 Personen bekommen“, sagt Benjamin Koch, Leiter der Pressestelle bei der Polizei Pforzheim.

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Beim Eintreffen der Polizei sei die Auseinandersetzung zwar beendet gewesen, doch es wurden mehrere Platzverweise ausgesprochen.

Handgemenge mit mehreren Personen

Ausschlaggebend für die folgenden Tumulte soll beim Stand von 3:1 für den FSV Eisingen ein Elfmeter für den Türkischen SV Mühlacker gewesen sein. Laut Le Falher soll ein Akteur aus Mühlacker durch hämisches Lachen signalisiert haben, dass es kein Foul war. Allerdings habe der Schiedsrichter dies mitbekommen und den Elfmeter daraufhin zurückgenommen.

Dann sollen zwei Spieler aneinander geraten sein. Offenbar entstand zwischen einem Eisinger Kicker und einem Akteur von Mühlacker ein Wortgefecht. Es wurde laut, hektisch und verbal drohte die Situation zu eskalieren. Der Schiedsrichter, berichtet ein Verantwortlicher des Türkischen SV Mühlacker, ermahnte die beiden Streithähne zunächst.

Für einen Akteur des FSV Eisingen – das berichtet die Gästeseite – wirkte das aber offenbar alles andere als deeskalierend. Es gab Beleidigungen in Richtung des Unparteiischen, der auch daraufhin die Partie unterbrochen haben soll.

Dies nahmen offenbar einige Zuschauer zum Anlass, das Spielfeld zu betreten. Auf dem Video, das im Netz kursiert, ist zu sehen, wie sich eine große Traube verschiedener Protagonisten bildet. Es wird diskutiert, geschubst.

Einmal fliegt eine Person in zivil zu Boden, ein weiteres Mal liegt ein Spieler im roten Trikot – das des türkischen SV Mühlacker – auf dem Rasen. Immer wieder ist auf dem Videoclip zu hören, wie Leute schreien: „Hört auf, hört doch auf.“

Eisinger verurteilen Verhalten der Verantwortlichen aus Mühlacker

„Einige Spieler von uns wurden sofort attackiert“, sagt Le Falher. Teilweise seien mehrere Personen auf einzelne losgegangen. Der Eisinger Spielertrainer selbst habe seine Kinder geschnappt, um der Situation zu entkommen. Laut ihm sei ein FSV-Spieler später ins Krankenhaus eingeliefert worden.

Dass es so weit gekommen ist, ist für ihn nicht ganz überraschend. Während der Partie hätten Zuschauer aus Mühlacker immer wieder provoziert. Mehrfach soll der Schiedsrichter die Verantwortlichen ermahnt haben, für Ruhe zu sorgen.

Doch stattdessen sollen sich einzelne Zuschauer vor der Werbebande aufgehalten und versucht haben, ins Spielgeschehen einzugreifen. „Ich bin sehr enttäuscht über das Verhalten der Verantwortlichen aus Mühlacker“, sagt Le Falher.

Auf weiteren Videos ist zu sehen, wie ein Zuschauer, auch längst, nachdem die Partie abgebrochen ist, vehement vom Rasen gedrängt wird und wie sich verbale Auseinandersetzungen nahe der Steintreppen fortsetzen.

Es ist – wieder einmal – das unrühmliche Ende eines Fußballspiels, das nun in den kommenden Wochen Polizei und Sportgericht beschäftigen wird.

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