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Im Schwarzwald Stadl

Anonymer Spender lädt Pforzheimer Bedürftige zum Weihnachtsessen ein

Besucher der Pforzheimer Suppenküche durften sich am Donnerstagmittag im Schwarzwald Stadl kulinarisch verwöhnen lassen. Das Weihnachtsessen zahlte ein anonymer Spender.

Das Weihnachtessen gibt auch den Besuchern der Suppenküche das Gefühl, dass sie zur Stadtgesellschaft dazugehören, wissen Frank Johannes Lemke, Christiana Mehl, Georg Lichtenberger, Annelies Gensler (von links)
Es ist angerichtet: Frank Johannes Lemke, Christiana Mehl, Georg Lichtenberger, Annelies Gensler (von links) wissen, wie wichtig das Weihnachtsessen ist. Foto: Stefan Friedrich

Sie sollen dazugehören zum gesellschaftlichen Leben, die Menschen, die im Alltag auf die Unterstützung der Suppenküche angewiesen sind. Normalerweise können sich diese finanziell einen Besuch im Schwarzwald Stadl auf dem Waisenhausplatz nicht leisten, weiß Thomas Lutz, stellvertretender Geschäftsführer der Diakonie Pforzheim. Umso mehr freut er sich, dass sie auch in diesem Jahr wieder von einem anonymen Spender zum Weihnachtsessen eingeladen worden sind.

„Es ist schon klar, dass es nicht jedem gleich gut geht, und auch nicht jeder kann etwas für seine Lage“, gibt Lutz zu bedenken. „Von daher ist es wirklich auch Aufgabe der Gesellschaft, dass auch diese Menschen hier sein können.“ Seit 13 Jahren gebe es einen Spender, der dafür sorgt, ergänzt Caritas-Direktor Frank Johannes Lemke. „Das ist immer die gleiche Person, die als Sponsor auftritt und anonym bleiben möchte“, sagt er.

Die Intention des unbekannten Spenders habe dieser einmal so formuliert: „Ich hatte so viel Glück in meinem Leben und von diesem Glück will ich zumindest einen kleinen Teil abgeben.“ Das, betont Lemke, sei schon bemerkenswert. „Diese Sicht auf die Dinge finde ich einfach genial, dass man als Spender gar nicht so in den Vordergrund treten will, sondern dass man einfach sagen will: Leute, habt Spaß.“

Oder, wie an diesem Donnerstagmittag: Genießt das leckere Essen und habt ein paar schöne Stunden zusammen im Schwarzwald Stadl. Das sei dann die Pforzheimer Solidarität, stellt auch Lutz klar, „und das finde ich klasse“.

85 Gäste folgten der Einladung ins Schwarzwald Stadl

Gerade in der Weihnachtszeit habe man es schließlich mit einer emotionalen Zeit zu tun, die für benachteiligte Menschen nicht immer einfach sei, weil sie sich eben vieles nicht leisten können, was für andere normal und selbstverständlich ist. „Heute sind auch sie einfach Menschen aus der Mitte der Gesellschaft und gehören einfach dazu“, sagt Lutz und freut sich über die insgesamt 85 Gäste, die der Einladung gefolgt sind.

„Der Wunsch wäre natürlich, noch mehr Menschen mitzunehmen, so dass auch sie das Gefühl haben, dazuzugehören“, räumt er ein. Letztlich sei dies aber nur an ausgewählten Tagen im Jahr möglich. Das Weihnachtsessen gehört dazu. Im Sommer waren die Bedürftigen zu Gast auf der „Pforzemer Mess“, respektive im Spätsommer auf dem Oechsle Fest, ergänzt Lemke.

Dabei vertreten sind immer auch die Kirchen, jeweils im Wechsel. Am Donnerstag war es Pfarrer Georg Lichtenberger von der katholischen Kirchengemeinde, der das Gebet zum Weihnachtsessen sprach. „Es ist super, dass es so etwas gibt bei uns“, sagt auch er. „Es sind viele Leute da, die uns sonst bei der Vesperkirche oder bei anderen Angeboten begegnen, die wir mittragen und unterstützen.“

Normalerweise sind es immer zwischen 60 und 70 Besuchern bei diesen Weihnachtsessen, weiß Annelies Gensler vom Team der Suppenküche. „Aber der Sponsor war bereit, die Zahl zu erhöhen, und deshalb haben wir heute 85.“ Für sie alle sei es eine große Freude gewesen, „als sie hörten, dass sie dieses Jahr wieder zu diesem Weihnachtsessen kommen dürfen“. Vor allem die Dauergäste der Suppenküche hätten sich schon sehr darauf gefreut, „aber auch die Neuen sind davon positiv überrascht gewesen“, verrät Gensler.

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