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Festivalauftakt

Black-Forest-Jazz-Festival 2022: Ein Drittel des Saals im Pforzheimer Kulturhaus bleibt leer

Mit modernen Retro-Sounds startete das Black-Forest-Jazz-Festival 2022. Als Erste standen Web Web und Max Herre auf der Bühne. Der große Saal des Pforzheimer Kulturhauses war nicht komplett gefüllt.

Moderner Retro-Sound: Web Web und Max Herre treffen den Nerv des Publikums im Kulturhaus Osterfeld. Eineinhalb Jahre waren sie mit dem gemeinsamen Album „WebMax“ auf Tour, 2023 sollen zwei neue Alben folgen.
Moderner Retro-Sound: Web Web und Max Herre treffen den Nerv des Publikums im Kulturhaus Osterfeld. Foto: Axel Fischer-Lange

Jazz der Spitzenklasse haben Web Web und Max Herre am Donnerstagabend im Pforzheimer Kulturhaus Osterfeld präsentiert. Zeitweise kam echte Jazzclub-Atmosphäre auf. Das Auftaktkonzert des Black-Forest-Jazz-Festivals hat die Erwartungen hochgeschraubt.

Das Aufeinandertreffen von Musikern verschiedener Genres erzeugt ein kreatives Spannungsfeld. Die Jazzkantine führte bereits Anfang der 90er Jahre Jazz und Hip-Hop zusammen, bewegte sich allerdings stilistisch kaum abseits von gängigen Genre-Klischees.

Bei Web Web und Max Herre ist das völlig anders. Der ehemalige Rapper Herre hat sich zum reifen Songwriter gewandelt und betritt nun, im Kreise des Quartetts Web Web um den Pianisten Roberto di Gioia, auf geniale Weise Jazz-Terrain. Mit ihrem gemeinsamen Album „WebMax“ waren sie eineinhalb Jahre auf Tour. Für das kommende Jahr sind gleich zwei neue Alben geplant.

Was die fünf Musiker zeigten, war ein inspirierter Auftritt mit einem modern intonierten Retro-Sound, der mit seiner atmosphärischen Dichte den Geist des Jazz der 70er Jahre heraufbeschwor.

Pforzheimer Publikum erwartet moderner Jazz

Allen voran präsentierten sich Drummer Peter Gall und Saxofonist Tony Lakatos als virtuose Solisten und wurden mit spontanem Applaus belohnt. Lakatos zeigte dabei einen Facettenreichtum von lyrisch-introvertierten Melodiebögen bis hin zu Freejazz. Christian von Kaphengst am Bass sorgte für das Fundament.

Dass Herre und Di Gioia seit langem zusammenarbeiten, zeigte sich an der Homogenität ihres Zusammenspiels und ihrer Interaktion auf der Bühne. Die beiden tauschten mehrmals die Plätze zwischen Wurlitzer-Orgel und Piano. Di Gioia sorgte für die Solos, Herre für den Harmonieteppich.

Mit der Platzierung von Web Web und Max Herre als Festival-Opener hat der musikalische Kurator Sebastian Studnitzki angedeutet, was das Publikum von Black-Forest-Jazz erwarten kann: modernen, zukunftsgewandten Jazz ohne Scheu vor Experimenten.

Saal des Kulturhauses füllt sich nicht komplett

Das macht neugierig und Lust auf mehr. Das Publikum im Osterfeld war begeistert und wurde mit mehreren Zugaben belohnt. Der große Saal des Kulturhauses war leider nur zu rund zwei Dritteln gefüllt.

Der noch immer zögerliche Publikumszuspruch nach der Zeit mit Corona-Beschränkungen macht derzeit allerdings der ganzen Kulturbranche zu schaffen.

Jetzt startet das Festival in sein erstes Wochenende. Am Freitag tritt im „Fest-Spiel-Haus“ Simmersfeld die Sängerin und Beatboxerin „Kid Be Kid“ aus Berlin auf. Die Jazzsängerin Alma Naidu spielt am Samstag mit Band im PZ-Forum.

Am Sonntag gastiert der Luxemburger Vibrafonist Pascal Schumacher mit seiner Mischung aus Jazz, Klassik und Elektronik in der Schloßkirche. In Verbindung mit der Akustik des Raumes verspricht es ein interessantes Hörerlebnis zu werden. Das Konzert beginnt um 18 Uhr.

Wo gibt es noch Karten?

Das Black-Forest-Jazz-Festival läuft bis zum 9. Oktober. Weitere Informationen und Tickets bekommen Interessierte auf der offiziellen Internetseite unter www.blackforestjazz.de.

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