Skip to main content

Auf dem Marktplatz

Das ist neu beim Christopher Street Day in Karlsruhe

Die Party steigt am 3. Juni: Der CSD findet auch dieses Jahr wieder in Karlsruhe statt. Und eine Bilanz zeigt: Andere Städte lassen mehr Geld springen.

CSD in Karlsruhe
Bunte Parade: Wie hier am 4. Juni 2022, werden auch diesen Sommer wieder Menschen durch Karlsruhe ziehen und Flagge zeigen für viele Formen der Liebe. Foto: Peter Sandbiller

Unter dem Motto „Stand up. For love!“ findet in diesem Sommer der Christopher Street Day (CSD) in Karlsruhe statt. Und bei der Veranstaltung am 3. Juni ist einiges anders als zuletzt gewohnt, wie aus der Antwort der Verwaltung auf eine Anfrage der Grünen hervorgeht.

Das große Familienfest findet nicht mehr hinter der Postgalerie, sondern auf dem Marktplatz statt. Oberbürgermeister Frank Mentrup (SPD) will zum Regenbogenempfang einladen und wie schon 2022 eine entsprechende Beflaggung anordnen. Die Stadt selbst ist beim Marsch durch die City mit einer Fußgruppe vertreten.

Unter der Überschrift „Cola Rosa“ fährt zudem das „Fest“-Citymobil mit, heißt es in der Stellungnahme aus dem Rathaus. In der wird noch etwas anderes deutlich: Im Vergleich mit anderen Städten fließt in Karlsruhe vergleichsweise wenig öffentliches Geld für den Fest-, Gedenk- und Demonstrationstag.

Stadt Karlsruhe spendiert dieses Jahr 3.500 Euro mehr für den CSD

Im Kulturhaushalt stehen in Karlsruhe jährlich 5.790 Euro für das Familienfest bereit. Dieses Jahr gibt es wegen gestiegener Kosten für die Infrastruktur einmalig 3.500 Euro zusätzlich, erklärt die Stadtverwaltung. Der Blick zurück zeigt zudem: 2022 wurde nicht jede Rechnung gestellt.

Das Tiefbauamt habe 500 Euro für sogenannte Leitkegel nicht eingefordert. Begründet wird dies mit der Tatsache, dass es sich rechtlich um eine Demonstration gehandelt habe. Das Amt für Abfallwirtschaft wiederum stellte 751,21 Euro für Reinigung und Entsorgung in Rechnung, so die Bilanz der Verantwortlichen.

Weiter wird auf Sparzwänge verwiesen: „Eine Mittelausweitung in 2023 kann nicht zu einem erhöhten Budget für kommende Haushaltspläne führen.“

Andere Städte sind großzügiger: Der Verein CSD Rhein-Neckar erhält vom Mannheimer Stadtmarketing jährlich 15.000 Euro, teilt das Karlsruher Rathaus mit. Weitere 5.000 bis 6.000 Euro fließen demnach für den Auftritt der Stadt Mannheim beim CSD sowie 6.000 bis 10.000 Euro beim Mannheimer Regenbogenempfang.

In der Landeshauptstadt wiederum erhalte die Interessensgemeinschaft CSD Stuttgart 30.000 Euro. Das Geld sei gedacht zur Unterstützung der ehrenamtlichen Arbeit rund um das Kulturfestival, für faire Gagen beim Programm sowie Öffentlichkeitsarbeit.

Darüber hinaus stellt Stuttgart dem Verein im Juli kostenlos städtische Werbeflächen zur Verfügung und bezuschusst mit jeweils 1.500 Euro die Kosten für Beflaggung und auch die Reinigung.

Freiburg dagegen habe keine klaren Regeln zur Unterstützung des CSD. Es gebe Debatten um ein festes Budget im Haushalt, entschieden sei aber noch nichts.

Die Veranstalter des CSD in Karlsruhe nennen auf ihrer Internetseite eine größere Liste an Sponsoren, welche die Veranstaltung unterstützen. Zum Motto heißt es: „2023 soll es um Liebe gehen und darum, wie wir als Menschen lieben, wie wir als Menschen zusammenleben – und dass all diese Formen der Liebe ihren Platz auf unserer Welt haben.“

Im vergangenen Jahr kam es am Abend nach dem Marsch zu einer Attacke: Beim Schloss wurde Besuchern eine Regenbogenflagge entrissen und angezündet, danach kam es zu einer Schlägerei.

CSD kämpft gegen die Diskriminierung Homo- und Transsexueller

Der CSD erinnert an den ersten bekanntgewordenen Aufstand von Homo- und Transsexuellen gegen Polizeiwillkür und Diskriminierung in der New Yorker Christopher Street: In den frühen Morgenstunden des 28. Juni 1969 fand in der Bar Stonewall Inn der sogenannte Stonewall-Aufstand statt.

Es folgten tagelange Straßenschlachten mit der New Yorker Polizei. Seitdem wird in New York am letzten Samstag des Juni mit einem Straßenumzug an dieses Ereignis erinnert. Daraus ist eine internationale Tradition geworden, im Sommer eine Demonstration für die Rechte der sogenannten queeren Gemeinschaft abzuhalten.

nach oben Zurück zum Seitenanfang