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Bauern aus Pforzheim dabei

Landwirte machen im Nordschwarzwald mit Rundfahrt auf ihre Forderungen aufmerksam

Am Samstag fuhren über 250 Traktoren bei einer Protestfahrt durch den Nordschwarzwald. Von Pforzheim aus fuhren sechs Landwirte mit.

Bei Sonnenaufgang fuhr der kleine Traktor-Konvoi am Samstag am Pforzheimer Hauptbahnhof vorbei, um an der Protest-Rundfahrt des Bauernverbandes teilzunehmen.
Bei Sonnenaufgang fuhr der kleine Traktor-Konvoi am Samstag am Pforzheimer Hauptbahnhof vorbei, um an der Protest-Rundfahrt des Bauernverbandes teilzunehmen. Foto: Birgit Metzbaur

Sonnenaufgang. Samstag früh. Acht Uhr: Da waren die ersten Schlepper auf den Straßen in Pforzheim zu sehen. Vor dem Bahnhof kam ein kleiner Konvoi, eine Gruppe von sechs Traktoren vorbei. Sie drehten eine Schleife um die Fußgängerzone und fuhren dann den Schlossberg runter. Der Schlepper-Konvoi beteiligte sich am Samstag an einer Kreis-Protestfahrt der Landwirte.

Nach der großen Bauern-Kundgebung Anfang Januar, rief der Bauernverband Nordschwarzwald-Gäu-Enz bereits zur zweiten Bauernprotestaktion in diesem Monat in der Region auf. Dieses Mal war es eine „Rundfahrt mit landwirtschaftlichen Fahrzeugen“.

Im Gegensatz zur Sternfahrt Anfang Januar mit einer zentralen Kundgebung auf dem Messplatz, begaben sich die Landwirte mit ihren Schleppern in die Fläche, wo kleinen Konvois ihren Protest unterwegs vielen Menschen deutlich machen konnten. Auf Plakaten der in Pforzheim gestarteten Schlepper stand zu lesen: „Ohne Bauern kein Bier“ und „No Bauern. No Food. No Future“.

Landwirte halten an Forderung nach Agrardieselrückvergütung fest

Mit dieser Aktion wollten die Landwirte demonstrieren, dass sie an ihren Forderungen festhalten: „Die Agrardieselrückvergütung muss bleiben. Vorschläge für eine Entlastung der Landwirtschaft, wie beispielsweise eine Tierwohlabgabe, müssten in einem nächsten Schritt diskutiert werden. Solche Maßnahmen würden schließlich nur den Tierhaltern zugutekommen. Man bräuchte aber eine Lösung, die alle Betriebe entlastet“, hieß es auf der Homepage des Landesbauernverbandes.

Die Bundesregierung hatte bereits vor den ersten Protestaktionen angekündigt, einen Teil der geplanten Kürzungen von Steuerbegünstigungen zurückzunehmen. Das ging den Landwirten nicht weit genug. Mit der Aktion am Samstag wollten sie noch einmal Flagge zeigen, bevor der Bundesrat kommenden Freitag als TOP 49 über die „Zurücknahme von Kürzungen des Bundes im Agrarsektor“ entscheidet.

Die Hoffnung stirbt zuletzt.
Joachim Fuchs
Bauernverband Nordschwarzwald-Gäu-Enz

Viel Hoffnung hat Joachim Fuchs, Landwirt aus Bauschlott, Vertreter vom Bauernverband Nordschwarzwald-Gäu-Enz und CDU Gemeinderat in Neulingen, nicht, dass die Subventionskürzungen zurückgenommen werden. Aber „die Hoffnung stirbt zuletzt“, sagt er auf Nachfrage dieser Redaktion und letztendlich gehe es ja nicht nur um die Kürzung für den Agrar-Diesel, sondern auch um Bürokratie-Erleichterungen.

Feste Startpunkte für die Rundfahrt am Samstag gab es nicht. Aber es gab eine im Vorfeld festgelegte Route und einen einheitlichen Startzeitpunkt. Die teilnehmenden Landwirte befuhren die Route mit ihren Schleppern ab den von ihnen jeweils nächstgelegenen Standorten. Und dann ging es im Uhrzeigersinn voran. Die Route verlief in Pforzheim Richtung Süden nach Wurmberg, Leonberg, Calw und zurück über die Bundesstraße B 463 nach Pforzheim.

250 bis 300 Schlepper seien auf der Strecke gewesen, schätzt Fuchs. Die Bevölkerung habe sehr freundlich und zustimmend reagiert. Was vielleicht auch daran lag, dass nicht blockiert wurde. Die Schlepper waren relativ zügig auf den Straßen unterwegs.

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