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Rex-Filmpalast

Pforzheimer Kino zeigt kindgerechte Animationsfilme für ukrainische Flüchtlinge

Kinospaß gratis: Der Pforzheimer Rex-Filmpalast lädt Kinder von Geflüchteten aus der Ukraine zu Sondervorstellungen ein. Das Anliegen ist dabei, den Kids wieder ein Stück Normalität zu vermitteln.

Frauke Janßen, Julia Bahlke und Michael Geiger (von links) wollen am kommenden Freitag mit zwei familiengerechten Animationsfilmen den aus der Ukraine geflüchteten Kindern etwas Normalität schenken
Frauke Janßen, Julia Bahlke und Michael Geiger (von links) wollen am kommenden Freitag mit zwei Filmen den aus der Ukraine geflüchteten Kindern etwas Normalität schenken. Foto: Stefan Friedrich

Mit zwei kind- und familiengerechten Animationsfilmen will der Rex Filmpalast am kommenden Freitag, 22. April, den aus der Ukraine geflüchteten Kindern ein Stück Normalität zurückbringen.

Für beide Filme hat man bei den Verleihern die englischsprachige Fassung organisiert und wird bei der Aktion von einem breiten Bündnis aus Golden Hearts, Internationalem Bund und Stadtjugendring unterstützt.

„Wenn die Menschen Sorgen haben, dann lenken sie sich im Kino gerne ab“, sagt Michael Geiger, Geschäftsführer der Pforzheimer Kinobetriebe Rex und Cineplex, aus langjähriger Erfahrung. Deshalb haben er und sein Team auch die Idee gehabt, dass man gerade den jüngsten Flüchtlingen aus der Ukraine das Ankommen in Pforzheim etwas erleichtern und ihnen mit einem Kinobesuch eine Freude machen will.

Angebot gab es schon beim Syrien-Krieg

Es ist übrigens keine ganz neue Idee: Ähnliches hat Geiger in seinen Kinos schon vor einigen Jahren angeboten, als der Krieg in Syrien viele Menschen auf der Flucht nach Deutschland getrieben hat. Auch für sie hat man Filme gezeigt.

Anders als damals, als die Aktion fast ein wenig unter dem Radar lief und nicht ganz so erfolgreich gewesen war, sei man heute aber besser untereinander vernetzt, bestätigt Geiger. Für die Umsetzung dieser Idee hat er Unterstützung von Golden Hearts, Internationalem Bund und Stadtjugendring bekommen, die den Kontakt zu den Ukrainern herstellen und dort auch auf dieses Angebot aufmerksam machen werden.

„Ich war froh, dass sie sich mit einbringen und wir das jetzt gemeinsam innerhalb einer Woche auf die Schiene gebracht haben.“

Entschieden hat man sich für „Sonic 2“, die Fortsetzung der Videospielverfilmung, die ab zwölf Jahren freigegeben ist, sowie für „Sing, die Show deines Lebens“ für alle Kinder ab sechs Jahren. „Es sind Filme, die die ganze Familie ansprechen.“

Ukrainische Fassung der Filme bekommt das Kino nicht

Gerne hätte man beim Rex auch eine ukrainische Fassung dieser beiden Filme besorgt, „aber die bekommen wir nicht“, räumt Geiger ein. Deshalb hat man eben auf die englische Version zurückgegriffen. „Wir hoffen, dass einige doch ein bisschen englisch können“, speziell die größeren Kinder – wobei sich ein Film wie „Sing“ gegebenenfalls auch schon aus den Liedern heraus von selbst erkläre, versichert Geiger.

Zur Verfügung stellt er dafür die beiden großen Säle, Rex 1 und Rex 5. Dankbar ist er den Verleihern, die die Filme für diesen Anlass kostenfrei zur Verfügung gestellt haben. „Es ist wichtig, dass sie bei so einer Aktion mitziehen“, weiß Geiger, gerade jetzt nach der Pandemie, unter der auch die Kinobranche stark gelitten hat.

Für die beiden Filme wird bereits in der ukrainischen Community geworben. Julia Bahlke vom Stadtjugendring etwa verweist auf alleine etwa 50 bis 60 Kindern, mit denen sie direkten Kontakt haben, weil diese unter anderem bei der Kinderbetreuung in der Flüchtlingsunterkunft in der Paul-Löbe-Straße präsent sind.

Auch der Internationale Bund sei bestens vernetzt, versichert Frauke Janßen von den Golden Hearts. Gleiches gelte natürlich auch für die Stadt selbst. „Wir werden es breit streuen und lassen uns dann überraschen, wer kommt“, sagt Janßen. Wichtig ist, dass zu diesen Vorstellungen wirklich nur ukrainische Flüchtlinge eingeladen sind. Das wird entsprechend anhand des Ausweises am Eingang auch kontrolliert.

Parallel zu der Kino-Aktion bietet Golden Hearts – unterstützt unter anderem durch den Rotary Club Pforzheim-Schlossberg, dessen Präsident Geiger ist – einen neuen Sprachkurs für ukrainische Geflüchtete an. Eugen Müller vom Pforzheimer Medien-/IT-Dienstleister Meyle+Müller hat diesbezüglich seine Firmenräumlichkeiten zur Verfügung gestellt. Aktuell lernen dort 15 laut Janßen „hoch motivierte“ Ukrainer an drei Tagen in der Woche deutsch.

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