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Schmuck- und Uhrenmesse

Pforzheimer Kreationen funkeln hell bei den Inhorgenta-Awards

Die Gala zur Verleihung der Awards bei der Münchner Schmuck-und Uhrenmesse Inhorgenta ist eine gute Plattform für die wichtigen Nachrichten in der Branche. Und in den Preisen steckt eine Menge Pforzheim drin.

Glanzvolle Momente: Lukas Grewenig (Zweiter von links) von der Trauringfirma egf, macht zum zweiten Mal bei einer Inhorgenta auf sich aufmerksam. Den von der Stadt Pforzheim gesponserten Preis und vom Fachhandel jurierten Preis übergaben Pforzheims Stadtmarketingchef Oliver Reitz, Schmuckdesignerin Leo Eberlin und Moderatorin Viviane Geppert.
Glanzvolle Momente: Lukas Grewenig (Zweiter von links) von der Trauringfirma egf macht zum zweiten Mal bei einer Inhorgenta auf sich aufmerksam. Foto: Edith Kopf

Eins, zwei oder drei? Die Verleihung der Inhorgenta-Awards mit großer Pforzheimer Beteiligung am Samstag in der Münchner BMW-Welt hatte Wettpotenzial. Aber die Zeit dafür war nur kurz. Nach der Präsentation der jeweils drei Nominierten in zehn Kategorien blieb nur ein Moment bis ein Jurymitglied den goldenen Umschlag öffnete und an einem der Tische Jubel ausbrach.

Es gab also zumindest in Sachen Glücksspiel nichts zu beklagen unter den rund 500 Galagästen der Münchner Schmuck- und Uhrenmesse Inhorgenta. Sie präsentierten sich stilvoll gekleidet und bestens gelaunt am Abend des zweiten Messetags.

Viele Pforzheimer bei der Preisverleihung in München

Dass Pforzheim dabei eine große Rolle spielt, machte der Direktor von Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim, Oliver Reitz, unumwunden klar, als es galt, im kleinen Plausch mit Moderatorin Viviane Geppert bei der Preisverleihung, das Engagement der Stadt zu erläutern. „Viele Pforzheimer sind bei der Preisverleihung dabei.“

Ein Ausrufezeichen zur Bedeutung des Nordschwarzwalds im deutschen Schmuckschaffen setzte gleich darauf egf: Die Trauringfirma mit Pforzheimer Wurzeln unter dem Dach von Binder in Mönsheim bekam für einen fassettierten Ring den von Pforzheim mitvergebenen Preis der Juweliere für die beste Einreichung in dieser Kategorie.

Für den noch jungen Designer Lukas Grewenig ist das der zweite Erfolg in Folge bei der Messe Inhorgenta. Er hat im vergangenen Jahr mit Trauringen auf sich aufmerksam gemacht, deren Oberflächengestaltung ein digitalisiertes Liebesversprechen ist, und wurde damit für den Award nominiert.

137 Einreichungen aus 37 Ländern bei der Inhorgenta in München

Dass allein das schon ein Erfolg ist, über den man sich richtig freuen kann, machte Marion Pazelt bei Frank Trautz deutlich. „Wir hätten nie gedacht, dass wir überhaupt mal dabei sind.“ Trautz überzeugte mit einer weißgoldenen hochkarätigen Panzerkette, deren Glieder mit Brillantpavé belegt sind.

Matthias Heimberg, Geschäftsführer bei Binder Mönsheim mit der Kette Perception.
Preisgekrönte Marke: Geschäftsführer Matthias Heimberg mit der bei Binder designten Kette, die als Inhorgenta-Fine-Juwelry 2023 ausgezeichnet wurde. Foto: Edith Kopf

„Perception“ – und damit die neue Binder-Firma für das Geschäft mit dem Einzelhandel – hatte in der Kategorie Fine Jewelry dann allerdings die Nase vorne. Sie überzeugte mit einer Goldkette, die Retrodesign für die Zukunft öffnet. Die quadratischen Glieder mit Brillantpavé sind diagonal abgeflacht und schmiegen sich ebenso hochwertig wie schmeichelnd an die Trägerin.

Die beliebteste Messe der Mitglieder ist die Vicenzaoro.
Guido Grohmann, BV-Geschäftsführer

Ebenfalls in die Spitzengruppe schafften es zwei weitere Pforzheimerinnen unter den 137 Einreichungen – 80 davon aus dem Ausland aus 37 Ländern: Annelie Fröhling überzeugte mit ihrer noch jungen Firma und einem „Wellentraum“ für den Arm, dessen Brillanten die Seitenlinien erstrahlen lassen. Linda Breuning – Preisträgerin 2022 – glänzte mit „Liebe, Fruchtbarkeit, Toleranz“, ausgedrückt in Ringen aus Weißgold mit hellen und pinken Saphiren. Ein „Flamenco“ lief den beiden davon in der Kategorie „Designer of the Year“. Theodora D. lässt mit ihrem von der Jury auf Platz eins gesetzten Ring goldgelbe Flammen züngeln.

Eine Nachricht am Rande der Preisverleihung, bei der auch die an der Pforzheimer Goldschmiedeschule ausgebildete Margret Hipp als „Design Newcomerin“ mit „Piscis“-Ohrringen überzeugte, sorgte für Aufmerksamkeit: Dass die frühere Inhorgenta-Chefin Stefanie Mändlein neben den Neulinger Verwandlungskünstlern bei hochwertigen Kettenschließen, Lars und Martin Heinz, saß, wurde allgemein als Zeichen für die Zukunft der Messe gewertet, die 2024 auf 50 Jahre zurückblicken kann.

Ohrschmuck von Margret Hipp
Neues Ohrgeklingel: Die an der Pforzheimer Goldschmiedeschule ausgebildete Margret Hipp wird in München bei der Schmuckmesse zur Design Newcomerin 2023 gekürt. Foto: Margret Hipp

Mit dem erwarteten Personalwechsel verbinden viele Aussteller die Hoffnung auf eine stärkere Internationalisierung der Inhorgenta. „Die beliebteste Messe der Verbandsmitglieder ist die Vicenzaoro“ in Pforzheims italienischer Partnerstadt Vicenza, ließ der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands Schmuck und Uhren, Guido Grohmann, bereits zu Beginn der Messe bei einer Pressekonferenz wissen.

Er bewertete es als „äußerst positiv“, dass es dieses Mal französische und Schweizer Gemeinschaftsstände in der Uhrenhalle gibt. Wenn jetzt noch mehr von den ausländischen Besuchern kommen würden, die die untergegangene Basler Schmuck- und Uhrenmesse so attraktiv machten, würden sich Pforzheimer Fabrikanten freuen.

Kritische Analysen zog bei der Gala der Auftritt von Tirath Kamdar vom Ebay-Konzern nach sich. Der General Manager für Luxusartikel gehörte zu den Sponsoren des festlichen Abends. Das Online-Unternehmen setzte damit binnen weniger Wochen ein weiteres Signal in der analogen Welt. Bei der Fashion Week im November in New York machte es mit einem Pop-up-Store mit einer Luxustauschbörse auf sich aufmerksam. Es darf gewettet werden, was das bedeutet.

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