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Staatssekretär kündigt Förderung an

Politiker informieren sich über das Kultur-Wohn-Projekt „Alter Schlachthof“ in Pforzheim

Die Genossenschaft Gewerbekultur will auf dem ehemaligen Schlachthof-Gelände ökologisches Wohnen, Kunst, Arbeiten und Kultur vereinen. Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Architektur haben das Projekt in Augenschein genommen.

Bildmitte roter Mantel Stefanie Wetzke Vorstand Gno, Staatssekretär Christian Kühn, Stefanie Aeffner Grüne MdB, Rainer Semet FDP MdB, 
Katja Mast SPD
Machen sich selbst ein Bild in der Oststadt: Politikerinnen und Politiker beim Besuch auf dem Schlachthof-Gelände. Foto: Roland Wacker

Weniger im Grünen bauen. Die Innenentwicklung stärken. Flächenverbrauch runter. Alte Bausubstanz nutzen, die bereits Bauenergie beinhaltet und aus altem Werkstoff Neues schafft: „Dieses Projekt vereint ganz viel“, lobte Christian Kühn die Planungen der Genossenschaft Gewerbekultur.

Der Staatssekretär im Umweltministerium besichtigte mit anderen Bundestagsabgeordneten und Vertreterinnen und Vertretern aus Architektur und Verwaltung das Areal „Alter Schlachthof“ in der Oststadt, auf dem Wohnen, Arbeiten, Kunst und Kultur gemeinsam möglich werden soll.

„Es ist ein kompliziertes Projekt“, führte Ute Hötzer als Vorsitzende des Aufsichtsrates die Besucher ein: „Es erfordert Fachwissen und Engagement“. Die Entscheidung über die Nutzung des Geländes trifft der Gemeinderat nächsten Dienstag. Ab dann könne die konkrete Planung beginnen. Und dank der Landesförderung gebe es die einmalige Chance, das Gelände zu entwickeln.

Zwei Punkte des Projekts Gewerbekultur hob Hötzer besonders hervor. Es sei ein zivilgesellschaftliches Projekt, in das viele Mitglieder der Genossenschaft gemeinsam investieren. Und es sei ein „gesellschaftspolitisches Labor“, in dem eine lebendige Nachbarschaft mit gegenseitiger Unterstützung gelebt werden kann. Man wolle zeigen, wie Wohnen, Arbeiten, Kunst und Kultur in einem Quartier funktionieren kann.

Bunte Wimpel wiesen bereits auf die Vorbereitungen für das bevorstehende Nachbarschaftsfest am Wochenende hin, kündigte Stefanie Wetzke (Vorstandsmitglied) an: „Wir spinnen das Netzwerk weiter, um den Ort zu bespielen“.

Einige Ateliers im „Alten Schlachthof“ in Pforzheim werden bereits genutzt

Wetzke führte die Besuchergruppe über das Gelände. Ziel des Projektes sei, ökologisches Wohnen, Arbeiten, Kunst und Kultur auf dem zwei Hektar großen Gelände zu vereinen. Das Quartier sei ideal, gebe es um das Gelände herum doch bereits Kleingärten, eine Schule, Wohnhäuser und gewerbliche Nutzung.

800 Quadratmeter Atelierfläche könnte zur Verfügung stehen. Einige Ateliers werden bereits genutzt. Harald Kröner hat sich eines reserviert. Zwei Genossenschaftsmitglieder haben sich bis April eingemietet, um zwei Tiny-Häuser fertig zu stellen. Q-Prints öffnet hier seine Fahrradwerkstatt.

Hochschulabsolvent Eric Lacheiner-Kuhn entwickelt in einem Atelier die Idee seiner Abschlussarbeit „keep it simple“ weiter, macht aus Altem Neues. Bereits die zweite Generation von Schülerinnen und Schülern am Berufskolleg der Goldschmiedeschule nutzen ein Atelier mit klassischen Goldschmiedearbeitsplätzen und Ausstellungsraum für die Schmückbar.

Die Raumidee sei, im vorderen, südlichen Teil die gewerbliche Nutzung unterzubringen und im geschützten hinteren Bereich das Wohnen. Auf das Flachdach könnte – sofern es die Statik hergibt – „ein kleines Dorf“ gebaut werden.

Vertreter aus dem Umweltministerium und Bundestagsabgeordnete vor Ort

Christian Kühn ist seit 2013 Mitglied in der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen für den Wahlkreis Tübingen. Er war im Bereich Bauen/Wohnen Chefverhandler seiner Partei für den Koalitionsvertrag und ist seit 2021 parlamentarischer Staatssekretär im Bundesumweltministerium. Sein Thema Bauen und Wohnen habe er in das Umweltministerium mitgenommen, denn „Umweltschutz beginnt hier, wenn weniger Grün bebaut wird und der Flächenverbrauch runter geht“, erklärte der Staatssekretär.

Am Montag war er der Einladung der Genossenschaft nach Pforzheim gefolgt. Auch um zu „reden, wie man das eine oder andere fördern kann“, deutete er an, vielleicht komme das nächste Mal ein Kollege aus dem Bundesministerium mit einem Scheck, machte er den Anwesenden Hoffnung.

Bei der Begehung mit dabei waren die Bundestagsabgeordneten der Ampel-Koalition, Katja Mast, Stephanie Aeffner und Rainer Semet, Baubürgermeisterin Sibylle Schüssler, mehrere Stadträte, Hans Göz, Vorsitzender der Architektenkammer Pforzheim/Enzkreis, und Andreas Hofer, Geschäftsführer der Internationalen Bauausstellung Stadtregion Stuttgart 2027.

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