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Rund 100 Teilnehmer

Tennis-Jugendmeisterschaften in Pforzheim: „Nicht schlimm, wenn man verliert“

Bei den fünftägigen Kreisjugendmeisterschaften im Tennis herrscht ein hohes Niveau. Das sportliche Großereignis stellt Fairness, Leistung und Spaß in den Mittelpunkt.

Malivai Mößner vom Ski-Club Brötzingen gab im Finale der Unter-16-Jährigen bis zum Schluss alles im Duell mit seinem Gegner Niklas Thal vom Skiclub Pforzheim. Von den Zuschauern erhielten die beiden immer wieder Applaus.
Malivai Mößner vom Ski-Club Brötzingen gab im Finale der Unter-16-Jährigen bis zum Schluss alles im Duell mit seinem Gegner Niklas Thal vom Skiclub Pforzheim. Von den Zuschauern erhielten die beiden immer wieder Applaus. Foto: Nico Roller

Im Sekundentakt fliegen die gelbgrünen Bälle über das Netz, immer und immer wieder. Die Spieler sind hoch konzentriert und fokussiert: darauf, den nächsten Punkt zu machen und ihren Gegner zu besiegen.

Immer wieder erhalten sie Applaus von den Zuschauern, die sich rings um die Felder eingefunden haben, um die Endspiele der diesjährigen Kreisjugendmeisterschaften im Tennis mitzuerleben.

Fast 100 Kinder und Jugendliche machen bei der Tennis-Kreisjugendmeisterschaft in Pforzheim mit

Auf die Beine gestellt von der Pforzheimer Post-Sportgemeinschaft (PSG), haben sie fünf Tage lang, von Dienstag bis Samstag, auf dem weitläufigen Vereinsgelände an der Hercyniastraße stattgefunden.

Dabei sind insgesamt 96 Einzelspieler und drei, die nur beim Doppel antreten. Macht unterm Strich fast 100 Kinder und Jugendliche im Alter von unter neun bis unter 18 Jahren, die aus 17 Vereinen in Pforzheim und dem Enzkreis kommen.

Damit liegen die Teilnehmerzahlen über dem Vorjahresniveau. „Wir sind sehr zufrieden“, sagt Ines Ganzhorn, die das Turnier zusammen mit Sandra von Rosenthal leitet, unterstützt von weiteren Helfern.

Man merkt, dass die Kinder heiß darauf sind und spielen wollen.
Ines Ganzhorn
Turnierleiterin

Sie weiß, dass viele der jungen Teilnehmer sich teilweise schon lange kennen und das ganze Jahr darauf hinfiebern, bei den Kreisjugendmeisterschaften gegeneinander antreten zu dürfen.

Die Atmosphäre ist locker, die Stimmung gelöst. In den Pausen toben die Kinder miteinander auf der Anlage oder spielen an der Ballwand. Auf dem Platz unterstützen sie sich gegenseitig und gehen respektvoll miteinander um. Streitigkeiten oder Aggressionen gibt es nur sehr selten.

„Man merkt, dass die Kinder heiß darauf sind und spielen wollen“, sagt Ganzhorn, die in Bezug auf die Kreisjugendmeisterschaften von einer Tradition spricht.

Seit mehr als 20 Jahren bietet die PSG mit ihren acht Außen- und drei Hallenplätzen den Rahmen für die sportliche Großveranstaltung, die dieses Jahr bereits zum 41. Mal stattgefunden hat. Ihr ist es wichtig, dass sich die jungen Spieler auf ihrem weitläufigen Gelände wohlfühlen, dass sie sich in entspannter Atmosphäre ganz auf ihren Sport konzentrieren können.

Mindestens zwei Matches für jeden: Wer früh ausscheidet, darf in der Nebenrunde mitspielen

Deswegen sorgt die PSG unter anderem für eine umfangreiche Bewirtung und für einen Zeitplan, der die Wünsche der Spieler berücksichtigt, wo immer das möglich ist. Fairness steht an erster Stelle. Zudem achten Ganzhorn und ihre Kollegen darauf, dass neben der sportlichen Leistung auch der Spaß nicht zu kurz kommt.

Deswegen bieten sie eine sogenannte Nebenrunde an, in der all diejenigen eine Chance auf eine Medaille haben, die sonst bereits nach dem ersten Spiel ausgeschieden wären. So will man sicherstellen, dass jeder Teilnehmer mindestens zwei Spiele absolvieren kann und sich die Anreise damit gelohnt hat.

Spannende Matches gab es auf dem Gelände der PSG Pforzheim.
Spannende Matches gab es auf dem Gelände der PSG Pforzheim. Foto: Nico Roller

„Es ist überhaupt nicht schlimm, wenn man verliert“, sagt Ganzhorn, die in den Kreisjugendmeisterschaften auch ein Format sieht, in dem die Nachwuchsspieler in einem etwas geschützteren Rahmen erste Turniererfahrungen sammeln können.

Ganzhorn weiß, wie wichtig es ist, als Verein eine gute Jugendarbeit zu betreiben. Bei der PSG sind aktuell insgesamt 110 Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren im Tennis-Bereich aktiv. Der Verein versucht, den Nachwuchs gezielt zu fördern. Und ist deswegen auch vom Badischen Tennisverband als Talentschmiede zertifiziert worden.

Ganzhorn sagt, das A und O seien gute Trainer, die sich Zeit nehmen für die Kinder und ihnen die Inhalte professionell vermitteln – gerade bei den Anfängern, die die Technik von Anfang an richtig lernen müssten. Daneben lege man bei der PSG auch viel Wert auf die soziale Komponente des Sports.

Die Regenpausen machen die Organisation sehr anspruchsvoll.
Ines Ganzhorn
Turnierleiterin

Ganzhorn ist stolz auf den Zusammenhalt im Verein, der sich unter anderem daran zeigt, dass die Kreisjugendmeisterschaften vom Förderverein der Tennis-Abteilung unterstützt werden. Insgesamt sind mehr als 30 Helfer der PSG ehrenamtlich und ihrer Freizeit im Einsatz.

Viele von ihnen haben in ihrer Jugend selbst an den Kreisjugendmeisterschaften teilgenommen und sind heute noch im Tennissport aktiv. Ihnen ist es wichtig, den Nachwuchsspielern gute Rahmenbedingungen zu bieten.

Als es regnet, werden einige Spiele in die vereinseigene Tennishalle verlegt. Das ist erlaubt und notwendig, um den Zeitplan einigermaßen einzuhalten. „Die Regenpausen machen die Organisation sehr anspruchsvoll“, sagt Ganzhorn, die zusammen mit ihren Kollegen ihr Bestes gibt.

Man ist komplett auf sich allein gestellt und kann alles beeinflussen.
Malivai Mößner, 15
Teilnehmer vom Ski-Club Brötzingen

Von den Teilnehmern erhalten sie dafür viel positives Feedback. Etwa von Malivai Mößner, der von einem sehr interessanten Turnier spricht: „Das ist immer top organisiert“, sagt der 15-Jährige: „Auch mit dem Regen ist man sehr gut umgegangen.“

Malivai spielt Tennis, seit er sieben Jahre alt ist, aktuell beim Ski-Club Brötzingen. Und hat große Freude daran: „Man ist komplett auf sich allein gestellt und kann alles beeinflussen.“ Am Ende wird er Zweiter in der Altersklasse U16 männlich. Den Sieg erringt Niklas Thal vom Skiclub Pforzheim.

Die weiteren Sieger nach Altersklassen

U9: Ben Ehrensberger (TC Wolfsberg)
U10: Julia Emily Berger (PSG 05 Pforzheim)
U12 weiblich: Mirja Weingärtner (1. TC Birkenfeld)
U12 männlich: Grischa Rösch (TC Wolfsberg)
U14 männlich: Marvin Ehrensberger (TC Wolfsberg)
U16 weiblich: Julina Stern (Tennisclub 1990 Eutingen)
U18 weiblich: Leonie Plattek (Ski-Club Brötzingen)
U18 männlich: Oliver Reimer (Skiclub Pforzheim)

Die Sieger in den Doppeln nach Altersklassen
U9: Ben Ehrensberger und Benjamin Hauptmann (TC Wolfsberg)
U12: Grischa Rösch und Maximilian Hauptmann (TC Wolfsberg)
U14: Fabian Karcher und Carl Hartmann (TC Wolfsberg)
U18 weiblich: Leonie Plattek (Ski-Club Brötzingen) und Julia Schreiber (Skiclub Pforzheim)
U18 männlich: Matthias Lindenmann und Joele José Gramaglia (TC Wolfsberg)

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