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Gelände auf Pforzheimer Buckenberg

Wie geht es mit dem Franzosensportplatz auf dem Haidach weiter?

Vor einem Jahr haben sich Gemeinderat und Kreisrat auf das Gelände am Strietweg geeinigt für den Neubau der Gustav-Heinemann-Schule. Doch der Baggerbiss auf dem Franzosensportplatz steht in weiter Ferne.

Zwei Urgesteine: Waldemar Meser (links) und Rolf Constantin leben schon seit Jahrzehnten im Stadtteil Buckenberg-Haidach. Wann auf dem Franzosensportplatz mit dem Bau der Gustav-Heinemann-Schule begonnen wird, wissen sie trotzdem nicht.
Waldemar Meser (links) und Rolf Constantin leben schon seit Jahrzehnten im Stadtteil Buckenberg-Haidach. Wann auf dem Franzosensportplatz mit dem Bau der Gustav-Heinemann-Schule begonnen wird, wissen sie trotzdem nicht. Foto: Claudia Kraus

Vor rund einem Jahr haben sich der Pforzheimer Gemeinderat und der Kreistag darauf geeinigt, dass die vom Enzkreis getragene Gustav-Heinemann-Schule ihren neuen Standort auf dem Buckenberg erhalten wird: an der Ecke Strietweg/Straße des 3.

Husarenregiments auf dem städtischen Gelände, das viele Einwohner des Stadtteils noch als Franzosensportplatz kennen. Die Fläche sei während der Pandemie als Pausenhof von der angrenzenden Buckenbergschule genutzt worden, ansonsten träfen sich lediglich an den Wochenenden Freizeitmannschaften, berichten Rolf Constantin, langjähriger CDU-Stadtrat, und Waldemar Meser, der Vorsitzende der Elterninitiative Buckenberg-Haidach-Hagenschieß.

Doch auch, wenn der Baggerbiss zum Neubau der Schule für Schüler mit geistiger oder körperlicher Behinderung derzeit noch in weiter Ferne liegt: Sie würden immer wieder aus der Bevölkerung darauf angesprochen, wie es in diesem Bereich des Stadtteils weitergeht.

Nirgends gibt es einen Zebrastreifen.
Rolf Constantin, Altstadtrat

Das war auch Thema eines Ortstermins, zu dem kürzlich der CDU-Ortsverband Buckenberg-Haidach interessierte Bürgerinnen und Bürger eingeladen hatte. Jetzt stehen Constantin und Meser wieder auf dem Sportplatz.

Sie blicken hinüber zu dem Einkaufszentrum, wo an diesem Vormittag reges Treiben herrscht. Autos aus Richtung Pforzheim fahren die Straße des 3. Husarenregiments herunter auf den Strietweg, andere biegen nach rechts zu den Parkplätzen ab. Aus der Gegenrichtung nähert sich ein Linienbus. Dazwischen überqueren immer wieder Fußgänger die Fahrbahn.

„Nirgends gibt es einen Zebrastreifen“, erklärt Constantin. Er könnte sich auch einen Kreisverkehr vorstellen an dem Knotenpunkt Strietweg/Straße des 3. Husarenregiments. „Anwohner vom Tiergarten beschweren sich: In der Rushhour können sie fast nicht nach links abbiegen“, sagt Meser. „Und am Wochenende ist der Teufel los mit vielen Menschen, die aus der Stadt zum Einkaufen hierher fahren“, ergänzt Constantin.

Forderung nach einem Verkehrskonzept

Ihr Fazit: Es bedarf einer Lösung für den Verkehr, der mit der Erschließung des Wohngebiets „Mehr Tiergarten“ (ehemals „Tiergarten II“) und dem Neubau der Schule weiter anwachsen wird. Constantin und Meser erwarten von der Stadt ein baldiges Konzept.

„Die Sozialraumkonferenz muss entsprechend informiert werden“, sagt Constantin und begründet die Forderung damit, dass die Menschen im Stadtteil bei anstehenden Veränderungen mitgenommen werden müssten. Nichts sei geregelt, niemand sei informiert worden, als erste Gerüchte zu den Plänen des Schulneubaus aufgekommen seien, kritisiert Meser.

Keiner weiß, wann es losgehen soll

Wann es losgehen soll, dazu kann auch der Fraktionsvorsitzende der CDU im Kreistag Günter Bächle nichts sagen. Er war bei dem Termin vor kurzem dabei und erklärte, es gebe weder eine Planung, noch eine Kostenschätzung. Bislang stehe lediglich der vor einem Jahr gefasste Beschluss. Von der Stadt Pforzheim habe er seither nichts mehr gehört. „Wir stehen unter dem Druck der Eltern“, erklärt Bächle.

Wir stehen unter dem Druck der Eltern.
Günter Bächle, CDU-Kreisrat

Er rechnet damit, dass noch zweieinhalb Jahre ins Land gehen werden, bis Planung und Finanzierung stehen. „Ich verstehe auch die Menschen im Stadtteil. Sie wollen einfach mitgenommen werden bei dem Vorhaben.“

Verkehrsknoten Strietweg: Für den Verkehr, der mit der Erweiterung des Wohngebiets Tiergarten noch anwachsen wird, fordern Waldemar Meser (links) und Rolf Constantin ein Konzept.
Verkehrsknoten Strietweg: Für den Verkehr, der mit der Erweiterung des Wohngebiets Tiergarten noch anwachsen wird, fordern Waldemar Meser (links) und Rolf Constantin ein Konzept. Foto: Claudia Kraus

Der derzeitige Stand der Planungen werde dem Kreistag und seinen Ausschüssen in der kommenden Sitzungsrunde Ende Juni oder Anfang Juli ausführlich dargestellt, teilte die Pressestelle des Landratsamts im Enzkreis auf Anfrage mit. Die Beratungen sind öffentlich.

Es dürfte also noch eine geraume Zeit dauern, bis die Freizeitsportler das Spielfeld räumen müssen, man habe auch schon eine Alternative in Aussicht, erklärt Constantin.

Der CDU-Ortsverband knüpft an den Schulbau die Hoffnung, dass die marode Turnhalle bei der Buckenbergschule durch eine neue ersetzt wird.

Neues Kapitel zum Franzosensportplatz

Mit der geplanten Ansiedlung der Gustav-Heinemann-Schule wird ein neues Kapitel des einst zur Buckenberg-Kaserne gehörenden Geländes aufgeschlagen. Constantin kam 1967 nach Pforzheim. Er sei einer der ersten Haidach-Bewohner gewesen, erzählt er.

Der Altstadtrat erinnert sich daran, wie er sich als geschäftsführender Leiter der Buckenbergschule bei der französischen Armee dafür einsetzte, dass auf dem dortigen Sportplatz auch Schulsport stattfinden konnte. „Er wurde nur morgens und abends von den französischen Soldaten genutzt.“

Nach dem Abzug der Franzosen habe er mit dem damaligen Bürgermeister Siegbert Frank (CDU) für die Stadt einen „beschleunigten Kaufvertrag“ erwirkt. 1997 sei es zum Kaufvertrag mit der Oberfinanzdirektion Freiburg als zuständiger Stelle des Bundes gekommen. Die Auflage war, dass der Platz nur für schulische Zwecke zu nutzen sei.

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