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Hoffnung auf guten Start

Trotz Corona: Zwei Brautmodengeschäfte eröffnen in Pforzheim und Königsbach-Stein

Trotz Corona-Krise eröffnen in der Region am Samstag gleich zwei Bekleidungsgeschäfte

Geschäft mit Brautkleidern und der Inhaberin
Gut angezogen: Katalin Szücs in ihrem Geschäft in der Steiner Karl-Möller-Straße Brautkleider an. Sie hat den Shutdown genutzt, um neue Kleider zu entwerfen. Foto: Nico Roller

Von Nico Roller

Gleich zwei Bekleidungsgeschäfte eröffnen an diesem Samstag in der Region: eines in Pforzheim und eines in Königsbach-Stein. Beide wagen trotz anhaltender Corona-Krise diesen Schritt, beide hoffen auf einen guten Start und viele Kunden – in einer Zeit, die wirtschaftlich nicht einfach ist.

In der Pforzheimer Lammstraße sind die Vorbereitungen so gut wie abgeschlossen. „Bate“ heißt der Laden, der dort eröffnet wird. Auf 300 Quadratmetern sollen Damenschuhe, Handtaschen und Abendkleider präsentiert werden, zudem Herrenanzüge mitsamt der passenden Schuhe und Accessoires.

„Bei uns steht die Qualität an erster Stelle“, sagt die Inhaberin Sengül Yildiz, die bereits seit mehr als 30 Jahren in der Bekleidungsbranche aktiv ist. Neben einer Produktionsstätte betreibt die Inhaberfamilie schon mehrere Geschäfte. Der Laden in der Pforzheimer Lammstraße soll der erste in Mittel- und Westeuropa werden. Zu Beginn des Jahres sind die Inhaber auf ihn aufmerksam geworden.

Shutdown wurde für Renovierung im Innenbereich genutzt

„Wir waren schon lange auf der Suche nach geeigneten Räumlichkeiten“, erzählt Yildiz: „Als wir den Laden gesehen haben, wussten wir sofort, was wir daraus machen wollen.“ Den Shutdown habe man genutzt, um im Innenbereich zu renovieren – vieles in Handarbeit. „Wir haben uns viel Zeit genommen, um das Bestmögliche herauszuholen.“

Die Eröffnung Anfang September sei ideal, weil jetzt die neue Winterkollektion eintreffe. Kunden will man vor allem mit hoher Qualität zum vernünftigen Preis für sich gewinnen. Der Designer für die Herrenschuhe und die Damenhandtaschen habe schon für große Marken wie Dsquared2 und Bottega Veneta gearbeitet.

Und die für Anzüge und Abendkleider zuständige Designerin sei oft für internationale Stars tätig. Eine zu Jahresbeginn durchgeführte, speziell auf Pforzheim ausgelegte Marktanalyse habe deutlich gezeigt, dass es einen großen Bedarf für einen Laden wie diesen gebe. „Wir stehen zu 100 Prozent hinter unserer Qualität und hinter unserer Arbeit“, sagt Yildiz.

Dekoration und Einrichtung der Umkleidekabine fehlen noch

Auf Qualität setzt man auch in der Steiner Karl-Möller-Straße. Dort hat Katalin Szücs schon fast alles für die Eröffnung am Samstag vorbereitet. Ein paar Kleinigkeiten gibt es noch zu tun, etwa bei der Dekoration oder bei der Einrichtung der Umkleidekabine. Aber das ist schnell erledigt.

Ihr Geschäft trägt den Namen „Katalin“ und liegt im Erdgeschoss des Hauses „Gebhardt“. Szücs sagt, dass sie sich schon seit Tagen auf die Eröffnung freut. Und sie gibt zu, dass sie auch ein bisschen aufgeregt ist.

Eigentlich hatte die gebürtige Ungarin ihr Brautmodengeschäft schon im Frühjahr eröffnen wollen, aber dann kam der Lockdown: Läden mussten geschlossen bleiben, Stoffe und Spitzen aus Italien konnten nur eingeschränkt geliefert werden. „Ich habe trotzdem weiter positiv gedacht und versucht, das Beste aus der Situation zu machen.“

Szücs hat die zusätzliche Zeit genutzt, um neue Kleider zu entwerfen und am Geschäftskonzept zu feilen. Sie lässt jedes Kleid in der Europäischen Union von professionellen Schneiderinnen aus hochwertigen Stoffen fertigen – und zwar in Handarbeit, von der Perle über die Spitze bis zur Paillette. Zudem bietet sie an, Kleider ganz individuell nach den Vorstellungen der Kunden zu designen.

Fallende Zahl an Hochzeiten entmutigt Besitzerin nicht

Szücs sagt, mit dem Brautmodengeschäft habe sie sich einen Kindheitstraum erfüllt. Dass momentan weniger kirchliche Hochzeiten stattfinden als sonst, das hat sie zwar auch bemerkt.

Entmutigen lässt sie sich davon aber nicht: Schließlich würden die Hochzeiten ja nicht komplett abgesagt, sondern nur auf einen späteren Zeitpunkt verschoben. Und wer noch kein Kleid besorgt habe, der brauche dann immer noch eines.

Dass ihr Laden nicht in einer Fußgängerzone in der Großstadt liegt, sieht Szücs als Vorteil: Die Kunden müssen nicht im Parkhaus Gebühren bezahlen und dann weit bis zum Geschäft laufen, sondern können ihr Auto kostenlos direkt davor abstellen.

In den Räumlichkeiten in der Steiner Karl-Möller-Straße gibt es genug Platz, um auch unter Einhaltung der derzeit geltenden Abstandsregeln sechs Personen gleichzeitig empfangen zu können.

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