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Online-Challenges gegen die Langeweile

Welche Angebote es jetzt noch für den Nachwuchs in Pforzheim gibt

Viele Angebote für Kinder und Jugendiche brechen in Pforzheim weg: Das Haus der Jugend und das Bürgerhaus Buckenberg/Haidach halten die Stellung. Es gibt einige Präsenzangebote mit teils neuen Regeln, aber auch an diejenigen zuhause wird gedacht.

Nathalie Pavan und Hans-Dieter Trautz laden Kinder und Jugendliche zu Online-Challenges ein. Wie es funktioniert, demonstrieren sie in Videos - hier mit einem Tischtennisball
So geht's: Nathalie Pavan und Hans-Dieter Trautz laden Kinder und Jugendliche zu Online-Challenges ein. Wie es funktioniert, demonstrieren sie in Videos – hier mit einem Tischtennisball. Foto: Stefan Friedrich

Mit dem Lockdown light sind auch die offiziellen Angebote für Kinder in Pforzheim wieder rar geworden. Viele Institutionen haben Termine erst mal ganz abgesagt und wollen abwarten, wie sich die Lage in den nächsten Wochen entwickelt. Vorsichtig ist man da beispielsweise bei den Kirchen. Und auch der Kinderschutzbund hat bereits mitgeteilt, dass coronabedingt alle Gruppentermine bis auf weiteres nicht mehr stattfinden können.

Das allerdings bedeutet nicht, dass für Kinder und Jugendliche in den nächsten Wochen gar nichts geboten wird. Im Haus der Jugend und im Bürgerhaus Buckenberg/Haidach hält man weiterhin die Stellung – unter den Bedingungen, die die aktuellen Corona-Vorschriften vorgeben.

Anmeldungen sind dabei nicht nur im Haidach, sondern auch im Haus der Jugend Pflicht. Dafür bittet die pädagogische Geschäftsführerin des Stadtjugendrings, Alison Bussey, um Verständnis. Maximal 30 Personen sind zeitgleich erlaubt. Das bedeutet auch: Es wird momentan im täglichen Zwei-Schichten-Betrieb gefahren. Von 15 bis 17.45 Uhr, sowie von 18 bis 20.45 Uhr. Dazwischen wird jeweils gereinigt.

Digitale Angebote können Präsenz nicht kompensieren

Der Charakter eines offenen Angebots, bei dem jeder kommen und gehen kann, wie er will, könne derzeit nicht gelebt werden und mit Masken sei es natürlich auch für die Kinder „nicht so berauschend“, sagt Bussey. Immerhin: Erfahrungen mit diesem System hat das Haus der Jugend schon vor einigen Monaten gesammelt.

Eines hat sich übrigens damals schon gezeigt: So wichtig es ist, über digitale Medien den Kontakt zu den Jugendlichen zu halten, „es kann die Präsenz nicht kompensieren“, betont Bussey. Das Angebot so gut als möglich aufrecht zu erhalten, sei daher wichtig.

Im Bürgerhaus Buckenberg/Haidach sieht man das ähnlich, auch wenn manches bereits abgesagt werden musste. Das Mutter-Kind-Turnen und das Tanzen beispielsweise finden bis auf weiteres nicht mehr statt. Alles, was mit Sport zu tun hat, ist momentan undenkbar, bedauert die Bürgerhaus-Leiterin Nathalie Pavan. Und auch der Kindertreff läuft momentan nur eingeschränkt weiter.

„Früher waren wir bunt gemischt und Eltern waren willkommen“, verrät Manuela Hennersdorf, sozialpädagogische Fachkraft des Kinder- und Familienbereichs. Auch das ist derzeit nicht mehr möglich. Dieser Tage erst standen wieder Eltern vor der Tür. „Denen musste ich erklären, dass es nicht geht“, erzählt Hennersdorf.

Wir hoffen, dass die Kinder Lust daran finden, mitzumachen, wenn zuhause Langweile ausbricht.
Hans-Dieter Trautz, Bürgerhaus Buckenberg/Haidach

Im Moment sind viele Eltern aber einfach nur dankbar, dass sie zumindest ihre Kinder hierher schicken dürfen, versichert Pavan – auch wenn die Gruppengrößen reduziert sind und teilweise in andere Räumlichkeiten ausgewichen werden muss. Dass Kinder ihre Altersgenossen nicht nur in der Schule sehen, sondern auch gemeinsam mit ihnen ihre Freizeit verbringen können, „das wollen wir möglichst lange aufrecht erhalten“, ergänzt Hennersdorf.

Ohnehin haben die Kinder längst mitbekommen, dass manches gerade wieder anders ist. Wie die Mädels, die am Freitag im Bürgerhaus waren und „Schleim“ produzierten. Abweisen musste das Team an diesem Tag keines von ihnen. Notfalls gilt derzeit aber: Ist die Gruppe voll, darf keiner mehr dazu.

Doch auch für die Daheimgeblieben hat man sich beim Bürgerhaus etwas überlegt: Online-Challenges sollen den Corona-Alltag zumindest etwas vergessen machen. Mit dem eigenen Handy den Tischtennisball in der Luft halten beispielsweise, oder: Pfannkuchen in der Pfanne so oft wie möglich wenden.

Jeden Montag wird eine neue Challenge veröffentlicht, vier Wochen lang. „Wir hoffen, dass die Kinder Lust daran finden, mitzumachen, wenn zuhause Langweile ausbricht“, erklärt Hans-Dieter Trautz, zuständig für den Jugendbereich. Wer mitmacht, kann auch etwas gewinnen, Gutscheine beispielsweise. Nur eine Auflage wird es dabei geben: Die Kinder müssen sich maskieren. Seine Hoffnung ist aber, „dass sie bei der Verkleidung kreativ sind und dabei lustige Sachen rumkommen“, bemerkt Trautz.

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