Im Wildpark war gerade die Schlussminute angebrochen, als der Karlsruher SC noch einmal sein Glück versuchte. Ein langer Ball erreichte Babacar Gueye im Nürnberger Strafraum, wo sich der Senegalese behauptete und zum aussichtsreich postierten Malik Batmaz passte, der wie Gueye erst kurz zuvor ins Spiel gekommen war.
Hätte sich die Dramaturgie aus den KSC-Spielen der vergangenen Wochen an diesem Sonntagnachmittag wiederholt, hätte Batmaz sein Team in jener Szene wohl zum Sieg geschossen. Schließlich hatten sich die Badener nach dem Jahreswechsel gegen Fürth (3:2), in Kiel (3:2), in Bochum (2:1) sowie zuletzt in Sandhausen (3:2) jeweils durch Treffer in der Schlussviertelstunde noch einen Dreier gesichert.
Doch das Drehbuch in der Zweitliga-Begegnung des KSC mit dem „Club“ hielt eine andere Wendung bereit. Eine, die für Christian Eichner nicht wirklich überraschend kam. So gab es der Karlsruher Cheftrainer hinterher auf der Pressekonferenz jedenfalls zu Protokoll. Genauso wie die Einschätzung, dass die Entstehung des Nürnberger Siegtreffers „zu diesem Spiel gepasst“ habe.
Nach Batmaz’ Chance nimmt für den KSC das Unglück seinen Lauf
Nachdem Batmaz’ Versuch abgeblockt und letztlich von Christian Mathenia entschärft worden war, beförderte der Gästetorhüter das Spielgerät auf die andere Seite des Platzes. Nach Mathenias Abschlag entwickelte sich ein Karlsruher Klärungsversuch zum Bumerang und der Ball landete, von einem KSC-Spieler kommend, bei Manuel Schäffler.
Beim Versuch, den herausstürzenden Marius Gersbeck zu überwinden, traf der Nürnberger Angreifer den Ball nicht richtig, der dann aber von Gersbeck abgefälscht Mats Möller Daehli vor die Füße sprang. Und der Norweger hatte keine Mühe ins verwaiste Tor einzuschieben, ehe Rechtsverteidiger Marco Thiede ins Leere grätschte.
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Klauß sieht „Mischung aus Intuition, Zufallsprodukt und Stürmerinstinkt“
Gästetrainer Robert Klauß sah beim 1:0 „eine Mischung aus Intuition, Zufallsprodukt und Stürmerinstinkt“ und gab bei der virtuellen Medienrunde an, sich die Szene im Video noch einmal genauer anschauen zu wollen.
Und der Coach der Franken vergaß auch nicht, den Last-Minute-Sieg in einen größeren Zusammenhang einzuordnen und diesen als durchaus gerechte Fügung des Schicksals zu werten. „Wir haben in dieser Saison jetzt dreimal in letzter Minute gewonnen und dreimal in letzter Minute verloren. Also hat sich das jetzt ausgeglichen“, erklärte Klauß. Zwei Wochen zuvor war sein Team beim nächsten KSC-Gegner SV Darmstadt 98 durch ein Tor in der Nachspielzeit zu einem Dreier gekommen.
Eichner verweist auf eigene Last-Minute-Treffer in den Vorwochen
Die Rechnung seines Kollegen aus Karlsruhe sah da ein wenig anders aus. „Wenn bei einer Mannschaft in den letzten Wochen das Pendel in den letzten Minuten immer wieder auf ihre Seite ausgeschlagen hat, dann war das meine Mannschaft“, räumte Eichner ein und ergänzte: „Deswegen dürfen wir uns heute nicht beschweren, dass es sich auch mal anders anfühlt und anders gekommen ist.“